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Die Orks 03 - Das Gesetz der Orks

Titel: Die Orks 03 - Das Gesetz der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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unruhig, jedoch bestand nicht mehr die Gefahr, an den Klippen zu zerschellen.
    Folglich befahl Corwyn die Invasion.
    Die Koggen und Drachenschiffe konnten das Ufer so anlaufen, dass die Besatzungen direkt an Land gelangen konnten. Den schweren Dreiruderern und Galeeren war dies jedoch nicht möglich. Beiboote wurden ausgebracht, in denen die Krieger auf die Küstenfelsen zuruderten, hin und her geworfen von den Wellen und umzuckt von den Blitzen, die noch immer von der Kristallfestung herabzuckten.
    Zwar schleuderten die Katapulte auf den Kriegsschiffen weiterhin ihre Geschosse gegen die Burg, jedoch vermochten sie das magische Blitzgewitter nicht einzudämmen. Corwyn, der in einem der vordersten Boote saß, sah voller Entsetzen, wie eine der blau leuchtenden Entladungen geradewegs in den Nachen neben dem seinen schlug. Im einen Augenblick sah man noch die von gleißendem Licht umhüllte Besatzung, im nächsten Moment zerbarst das Boot, und brennende Trümmer flogen nach allen Seiten.
    Nicht zum ersten Mal fragte sich Corwyn, ob es klug gewesen war, diese Überfahrt anzutreten. Aber hatte er die Wahl gehabt? Anders als Dun'ras Ruuhl ihm hatte einreden wollen, ging es längst nicht mehr nur um Alannah, sondern um viel mehr …
    Ein junger Gardist, der neben ihm im Bug des Nachens kauerte und dessen Gesicht infolge des Seegangs grün angelaufen war, übergab sich geräuschvoll, und kurz hatte Corwyn das untrügliche Gefühl, dass all dies schon einmal da gewesen, dass es sich so oder ähnlich schon einmal ereignet hatte. Dann aber riss ihn ein weiterer Blitzschlag, der seinen Nachen nur knapp verfehlte, aus seinen Gedanken.
    Von hektischen Ruderschlägen getrieben, erreichte das Boot die Felsen, und er sprang als Erster an Land, das Schwert in der Hand. Seine Leibwächter folgten ihm, und während das Boot zur Galeere zurückkehrte, um die nächsten Krieger an Land zu holen, gesellten sich Corwyn und seine Leute zu den Kriegern aus Olfar, die bereits vor ihnen angekommen waren – ein versprengtes Häuflein durchnässter und elend aussehender Gestalten, die ihren König furchtsam anschauten.
    »Männer!«, brüllte er gegen das Donnern der Brandung an. »Ich weiß, was in euch vorgeht! Ihr habt Angst, und ihr fragt euch, was wir hier eigentlich tun. Ich werde es euch sagen, meine Getreuen: Wir sind hier, weil ein weiterer furchtbarer Feind den Frieden in unserem Reich bedroht und die Flamme des Krieges in unsere Städte und auf unsere Felder tragen will! Wir alle, die wir hier sind, haben eine Vision – eine Vision, in der alle Völker Erdwelts gleichberechtigt sind und in Frieden und Eintracht miteinander leben. Und wir werden jeden, der diese Vision bedroht, mit aller Entschlossenheit bekämpfen!«
    Er schaute sich um, aber die Mienen, in die er blickte, ließen die geforderte Entschlossenheit schmerzlich vermissen. Da waren nur Furcht und Verzagtheit, die er in diesen Gesichtern sah.
    »Sire?«, fragte ein junger Krieger, den Corwyn noch nie zuvor gesehen hatte; seinem ledernen Waffenrock nach stammte er aus Olfar.
    »Ja, Sohn?«
    »Wie können wir einem Feind die Stirn bieten, der über solch schreckliche Kräfte verfügt? Der dem Wind gebietet und selbst den Blitzen? Wie können wir das, wenn wir doch nur so wenige sind?«
    Die Frage war berechtigt, und einmal mehr wünschte sich Corwyn, Alannah wäre bei ihm. Sie fand auch in solchen Situationen stets die richtigen Worte. Auf einmal fühlte er sich erschöpft und ließ sich auf einen Felsen sinken, wo er schwerfällig verharrte, auf sein Schwert gestützt und düster vor sich hin starrte.
    »S-Sire?«, fragte einer der Leibwächter vorsichtig. »Ist alles in Ordnung mit Euch?«
    »Ihr wollt von mir wissen, wie wir einem Feind Einhalt gebieten können, der sich mit dunklen Mächten verbündet hat und dem ganz offenbar Zauberkräfte zu Gebote stehen?«, sagte Corwyn leise. »Ich werde es euch verraten«, fuhr er fort und stand wieder auf, eiserne Entschlossenheit in den Zügen. »Mit blankem Stahl, meine Gefährten, und mit einem mutigen Herzen!«
    Mit dem Schwert wies er nach oben, zur Spitze des Berges. »Jener Feind, der dort in der Kristallfestung haust, hat Erdwelt schon einmal mit blutigem Krieg überzogen, und es ist an uns, zu verhindern, dass dies noch einmal geschieht! Denkt an eure Familien, an eure Frauen und Kinder, die ihr zu Hause zurückgelassen habt! Ihretwegen seid ihr hier, und ihretwegen führt ihr diesen Kampf. Versagen wir, so wird es in

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