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Die Orks 03 - Das Gesetz der Orks

Titel: Die Orks 03 - Das Gesetz der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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würden sie auch nach dem Tod wieder vereint sein und Vergebung finden.
    Mit diesem Gedanken tröstete sich Corwyn, König von Tirgas Lan, während er sich umwandte, um den Kampf fortzuführen.
    Die letzte Schlacht hatte begonnen …

28.
SPOULG
    Das Duell zwischen Balbok und dem Herrscher der Dunkelelfen währte nur kurz.
    Rammar, der noch immer am Boden kauerte, hörte einen orkischen Kriegsschrei, gefolgt von einem klappernden Geräusch – als Nächstes konnte er sehen, wie eine hagere, wild mit den Armen rudernde Gestalt quer durch die Kuppel flog, bevor sie hart auf den Boden klatschte. Statt aber liegen zu bleiben und die Sache auf sich beruhen zu lassen, wie es fraglos angezeigt gewesen wäre, gab Balbok nicht auf. Als hätte der Dunkelelf ihm seine Überlegenheit noch nicht eindeutig genug bewiesen, raffte sich der Ork abermals auf und rannte erneut gegen Rothgan-Margok an, diesmal mit bloßen Fäusten, markerschütterndes Kriegsgebrüll auf den wulstigen Lippen.
    Die Loyalität gegenüber seinem Bruder verbot es Rammar, hinzusehen, als Ork und Magier abermals aufeinandertrafen. Die Geräusche, die Rammar hörte, waren erneut wenig erbaulich. Diesmal schlitterte Balbok über den Boden hinweg, geradewegs vor die Füße einiger Elfenkrieger, die nur auf ihn gewartet hatten. So schien es. Rammar sah, wie sie ihre Hellebarden hoben, um sie auf Balbok niederfahren zu lassen und ihm den Garaus zu machen – über den Rest breitete der Nebel seine dichten Schwaden, als wollte er dem dicken Ork den Anblick ersparen.
    Plötzlich erweckte etwas Rammars Aufmerksamkeit.
    Es war ein Gegenstand, gegen den er stieß, während er auf allen vieren (oder vielmehr den verbliebenen dreien) zum Ausgang der Turmkammer kroch – ein glasiges Etwas, das in etwa die Form und die Größe einer Dolchklinge hatte.
    Rammar griff danach und hob es auf – und verstand, dass es der Kristallsplitter war, den Lhurian verloren hatte und der nach den Worten des alten Zauberers die einzige wirkungsvolle Waffe im Kampf gegen die Dunkelelfen war.
    »Shnorsh!«, entfuhr es Rammar.
    Hatte ausgerechnet er das verdammte Ding finden müssen? Hätte die Vorsehung nicht mal jemand anderen zum wagemutigen Helden ausersehen können?
    Den Kristallsplitter in der Klaue, überlegte er, was zu tun war – als er plötzlich merkte, dass jemand auf ihn zugetreten war und vor ihm stand.
    Langsam hob er den Blick und sah an der Gestalt empor. Über ihm schwebte die grinsende Visage von Rothgan-Margok.
    »Mein hässlicher, dämlicher, fetter Freund«, knurrte der Herrscher der Dunkelelfen und streckte verlangend die Klaue aus. »Du hast da etwas, das mir gehört …«
    In Rammars winzigen Schweinsäuglein blitzte Widerstand auf. Nicht etwa, weil ihm etwas an dem Kristallsplitter gelegen hätte – schließlich gehörte ihm das Ding nicht einmal, weshalb also hätte er seinen asar dafür riskieren sollen? –, sondern weil sich Rothgan-Margok in seinem Hochmut dazu verstiegen hatte, den Ork aufs Äußerste zu beleidigen.
    Er hatte ihn ›Freund‹ genannt …
    »Ich bin nicht dein Freund!«, stellte er klar und verkniff trotzig das Gesicht.
    »Vielleicht nicht«, räumte der Herrscher der Dunkelelfen ein, und seine zweite Klaue erschien, die, zu Rammars hellem Entsetzen, Balboks behelfsmäßige Axt umklammert hielt. »Aber tot wirst du gleich sein!«
    Rammar begriff, dass es zu spät war für ein Friedensangebot. Erschreckt starrte er auf das Axtblatt, das schon im nächsten Moment auf ihn herabfiel, um seinen Schädel in zwei säuberliche Hälften zu teilen – als die mörderische Waffe plötzlich in der Luft verharrte, nur einen halben knum über Rammars Stirn.
    An Rettung wollte der Ork noch nicht glauben und schloss ergeben die Augen – aber der tödliche Hieb blieb aus.
    »W-was ist denn jetzt los?«, fragte er und riskierte einen blinzelnden Blick.
    Zu seiner Verblüffung stellte er fest, dass nicht nur die Axt in ihrer Bewegung erstarrt war, sondern auch Rothgan-Margok. Der Dunkelelf stand reglos wie ein Monument – und er war nicht der Einzige. Auch seine Schergen waren in ihrer Bewegung wie eingefroren, ebenso wie Balbok, der zu ihren Füßen kauerte und vergeblich versucht hatte, wieder auf die Beine zu gelangen, und Alannah, die benommen an der Wand lehnte. Nur einer war außer Rammar noch in der Lage, sich zu bewegen.
    Lhurian!
    »W-was ist denn jetzt los?«, fragte Rammar verwirrt.
    »Das, Ork«, presste der alte Zauberer hervor, der

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