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Die Orks 03 - Das Gesetz der Orks

Titel: Die Orks 03 - Das Gesetz der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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Stück Gnomendarm nicht mehr ausreichen, dich zusammenzuflicken.«
    Rammar ließ ein grimmiges Grunzen vernehmen, und seine Augen verengten sich zu Schlitzen.
    Noch ein Rätsel, das diese geheimnisvolle Insel umgab – dabei konnte er Rätsel auf den Tod nicht ausstehen. Er bevorzugte klare Verhältnisse. Daheim in der Modermark war alles eindeutig geregelt. Feinde waren an der Farbe ihres Blutes zu erkennen oder daran, dass sie mit dem saparak auf einen losgingen. Sobald man es jedoch mit Menschen oder – noch schlimmer – mit Elfen zu tun bekam, war absolutes Chaos angesagt.
    Schmalaugen und Milchgesichter hatten die nervende Eigenschaft, die Dinge unnötig zu verkomplizieren. Freunde sahen wie Feinde aus und umgekehrt, und Totgeglaubte standen plötzlich wieder vor einem. Wenn es etwas gab, dass bei Elfen und Menschen sicher war, dann dass sie einfach unberechenbar waren.
    Bei den Orks war das ganz anders. Ein Ork war tot, oder er war es eben nicht, er war ein Verbündeter oder ein Feind, ein dämlicher Hund oder … na ja, etwas weniger dämlich. Dazwischen gab es nichts, keine Grautöne und keine Schattierungen, die das Leben unnötig verwirrten. Keine Schurken, die zu Helden wurden, oder umgekehrt. Man war, was man war, von dem Augenblick an, da Kurul einen in die Welt spuckte, bis zu dem Moment, da man den Schädel gespalten bekam oder infolge von zu viel Blutbier in einen Rausch versank, aus dem man nicht mehr aufwachte.
    Klare Verhältnisse.
    Keine Fragen.
    Dieser Ort aber war voller Rätsel, und mit jeder Antwort, die Rammar erhielt, ergaben sich mindestens zehn neue Unklarheiten.
    Hatten die anderen Orks recht und waren dies tatsächlich die Fernen Gestade? Wenn ja, was war den Elfen widerfahren, dass sie von lauwarmen Schwätzern zu Orkschindern geworden waren? Und sollte Margok tatsächlich noch am Leben sein? Sollte er es geschafft haben, die Konfrontation mit dem Dragnadh zu überleben?
    Rammar konnte es sich nicht vorstellen, aber andererseits war ihm die eigene Anwesenheit auf dieser Insel noch immer ziemlich unerklärlich. Was also sollte er tun?
    Er brauchte Antworten. Und zwar möglichst rasch …
    »Balbok«, rief er seinen Bruder.
    »K-korr …?«
    »Worauf wartest du? Komm gefälligst her!«
    Balbok, der sich nach der letzten brüsken Zurückweisung schmollend in eine Felsnische verzogen hatte, schaute ihn misstrauisch an. »Bist du mir auch nicht mehr böse?«
    »Natürlich bin ich dir noch böse, umbal! Mein asar schmerzt, als hätten zehn verrückte faihok'hai darauf einen Kriegstanz aufgeführt.«
    »A-aber?«
    »Aber ich brauche dich, um meinen neuen Plan in die Tat umzusetzen, also komm verdammt noch mal her!«
    »Ein – ein neuer Plan?« Neugierig huschte Balbok heran. »Kein Sklavenaufstand mehr?«
    »Douk«, verneinte Rammar und streifte den Vorarbeiter mit einem verächtlichen Seitenblick. »Mit diesen ochgurash'hai ist kein Gnomenkopf zu gewinnen. {*} Man kann sich nur auf einen verlassen …«
    »Korr.« Balbok nickte geschmeichelt, »ich werde dich nicht enttäu…«
    »… nämlich auf sich selbst«, vollendete Rammar seine Weisheit. »Willst du wissen, wie mein neuer Plan aussieht?«
    Balbok seufzte. »Korr.«
    »Wir müssen herausfinden, was auf dieser verdammten Insel vor sich geht. Wir brauchen Antworten, und da sie uns keiner dieser elenden Gemüsefresser geben kann, müssen wir sie uns eben selber suchen.«
    »Und wie?«
    »Wir werden fliehen«, flüsterte Rammar ihm zu.
    »Fliehen?« Balbok machte große Augen.
    »Korr. Sobald sich die Gelegenheit dazu bietet.«
    »Und das ist der Plan?«
    »Allerdings.«
    Balboks Blick wirkte unentschlossen. »Ich weiß nicht recht«, meinte er.
    »Was weißt du nicht?«
    »Ob ich dir das jetzt ausreden soll oder nicht. Nachher heißt es wieder, ich hätte dich in den offenen saparak laufen lassen.«
    »Du kannst ja mal versuchen, mir dieses Vorhaben auszureden«, sagte Rammar mit wölfischem Grinsen. »Dann wird es dein asar sein, der nach allen Regeln der Kunst aufgerissen wird – und zwar von mir persönlich. Ich will Antworten, und dazu muss ich aus dieser Höhle raus. Und du, Faulhirn, wirst mir dabei helfen!«
    »Aber Rammar, wie sollen wir das denn anstellen? Es gibt keinen Weg nach draußen.«
    »Umbal! Natürlich gibt es einen, das ist klar wie Zwergenpisse. Oder was glaubst du, woher dieser Cadoc und die anderen Orkschinder kommen?«
    »Sie benutzen eine Seilwinde, die durch einen Schacht ins Innere des Berges

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