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Die Orks 03 - Das Gesetz der Orks

Titel: Die Orks 03 - Das Gesetz der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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der König wissen. »Wohin hat der Zauberer sie gebracht?«
    Der Dunkelelf schwieg, worauf sich die Seile noch mehr spannten.
    »Woher kennst du Alannah? Wieso hast du sie ›Königin des Schreckens‹ genannt?«
    Dun'ras Ruuhl antwortete abermals nicht, worauf Corwyn zögerte. Sollte er so weitermachen? Wenn der Dunkelelf starb, verlor er jede Möglichkeit, etwas über Alannahs Verbleib zu erfahren – ganz abgesehen davon, dass er sich ein zweites Mal mit dem Blut eines Wehrlosen besudelte.
    Aber hatte er eine Wahl?
    Erneut nickte er dem Folterknecht zu. Noch ehe dieser jedoch weiter an der Winde drehen konnte, brach Dun'ras Ruuhl sein Schweigen – wenn auch ganz anders, als man es erwartet hätte.
    »Was willst du, falscher König?«, rief er, den Schmerz, den er empfinden musste, gekonnt überspielend.
    »Antworten!«, erwiderte Corwyn. Die Beleidigung überging er geflissentlich.
    »Und du glaubst, dass du sie aus mir herauspressen kannst? Aus dem Ersten unter Margoks Dun'rai?«
    Corwyn glaubte, nicht recht zu hören. »Was war das?«
    »Törichter Mensch – ich sagte, dass ich der Erste unter den Dun'rai bin, den Elfenfürsten, die in den Diensten des Dunklen Herrschers stehen und …«
    »Margok«, rief Corwyn dazwischen. »Du hast Margok gesagt!«
    »Und?«
    »Wenn du behauptest, Margoks Gefolgsmann zu sein, so bist du ein Lügner. Margok ist tot. Er wurde vernichtet. Ich selbst war dabei!«
    »Das sagst du, Mensch – ich jedoch weiß es besser. Margok lebt, und er wartet darauf, in die Welt der Sterblichen zurückzukehren.«
    »Was du nicht sagst«, versetzte Corwyn gehässig. »Seit mehr als einem Jahr höre ich kaum etwas anderes. Zuerst hat uns Margoks Geist bedroht und dann das Böse, das einst von ihm Besitz ergriff. Schatten und Geister, nichts weiter – wir haben ihnen allen getrotzt.«
    »Wer redet von Schatten und Geistern? Wo ich herkomme, ist Margok kein Gespenst, sondern ein Wesen aus Fleisch und Blut, so wirklich wie du und ich.«
    »Ach ja?« Corwyn schürzte die Lippen. »Und wo soll das sein?«
    »Wie ich schon sagte – an einem Ort, der sich fern von hier befindet, jenseits des Großen Meeres, und den ein Sterblicher ohne fremde Hilfe niemals erreichen wird. Sein wahrer Name ist ein Geheimnis meines Volkes, aber vermutlich kennst du ihn als die ›Fernen Gestade‹ …«
    »Was?« Corwyn riss ungläubig die Augen auf.
    »Ganz recht.« Trotz der eigentlich misslichen Lage, in der er sich befand, lächelte Dun'ras Ruuhl. »Nun bist du überrascht, nicht wahr? Was sagst du nun, falscher König?«
    »Ich sage, dass du ein elender Lügner bist«, entgegnete Corwyn unwirsch. »Die Fernen Gestade sind jener Ort, wohin die Elfen zogen, nachdem sie der sterblichen Welt überdrüssig geworden waren. Er ist ihr Ursprung und ihre Bestimmung.«
    »Genau so ist es«, bekräftigte Ruuhl. »Margok ist ihre Bestimmung. Denn er ist der Herrscher über die Insel.«
    »Das ist unmöglich!«
    »Warum? Weil diese Einfaltspinsel vom Hohen Rat dir etwas anderes erzählt haben? Weil sie die Fernen Gestade für einen Ort gehalten haben, an dem ewiger Friede und immerwährende Freude herrschen?«
    Corwyn nickte nur – zu mehr war er nicht fähig.
    »Das sieht diesen Narren ähnlich. Aber glaub mir – sie alle sind längst von der Wirklichkeit eingeholt worden. Spätestens dann, als ihr Schiff vor den Gestaden auf Grund lief und die Bestien der Schädelküste sie verschlangen. Nur wenige haben überlebt und die Insel erreicht – und sie stehen nun in Margoks Diensten.«
    »Dunkelelfen!«, stieß Corwyn hervor.
    »So nennen wir uns«, pflichtete Ruuhl ihm bei, »nach unserem Dunklen Herrscher. Einst meinte der Name jene, die Margok mit magischer Kraft erschaffen hatte, seine Kreaturen, mit denen er Heere formte und die Welt der Sterblichen überschwemmte …«
    »Du sprichst von den Orks.«
    »So nannten sie sich selbst in ihrer Einfalt – aber sie haben sich als Fehlschlag erwiesen, als tumbe Kreaturen. Wir hingegen, die Dunkelelfen, tragen das Erbe Margoks in uns. Jahrhunderte haben wir darauf gewartet, in eure Welt zurückzukehren und uns zu nehmen, was uns gehört – und nun ist diese Zeit gekommen.«
    »Wie viele seid ihr?«, wollte Corwyn wissen.
    »Viele«, erwiderte Ruuhl ausweichend, »aber du solltest dich nicht fragen, wie viele wir sind, sondern was uns erfüllt: Margoks dunkler Geist ist es, der uns antreibt und zu furchtbaren Gegnern macht.«
    Corwyn schluckte. Der Kampf im Palast

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