Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Orks 03 - Das Gesetz der Orks

Titel: Die Orks 03 - Das Gesetz der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
Vom Netzwerk:
und die Verluste, die seine Leute hatten hinnehmen müssen, war für ihn Beweis genug, dass der Dunkelelf die Wahrheit sprach.
    »Du fragst dich sicher«, fuhr der Gefangene fort, »wie wir hierher gelangt sind, nach all der langen Zeit, in der niemand mehr etwas von uns hörte. Ich will es dir sagen: durch ein magisches Tor, das uns über die See hinweg in dein Königreich gebracht hat. Ein Tor, das lange Zeit verschlossen war und nun geöffnet wurde …«
    »Die Kristallpforte«, ächzte Corwyn in Erinnerung an das, was Lhurian erzählt hatte.
    »Offenbar bist du nicht ganz so unwissend, wie ich dachte«, sagte Ruuhl amüsiert. »Der alte Zauberer hat dir das Geheimnis verraten.«
    Corwyn nickte nur.
    »Aber«, zischte der Dunkelelf wie eine Schlange kurz vor dem Zubeißen, »er hat dir sicher nicht alles gesagt, oder?«
    »Er hat mir von einer Bedrohung berichtet, die die Sonne meines Reiches verfinstert«, erwiderte Corwyn, »und man muss kein Gelehrter sein, um zu verstehen, dass er dich damit gemeint hat.«
    »Mich?« Ruuhl verfiel in albernes Gelächter. »Glaub mir, mein unbedarfter Menschenkönig – ich bin deine geringste Sorge. Vor meinem dunklen Gebieter jedoch solltest du dich fürchten. Jahrhundertelang hat er auf eine Gelegenheit gewartet, in seine Welt zurückzukehren. Das ist eine sehr lange Zeit, selbst für einen Elfen. In all dieser Zeit sind seine Grausamkeit und sein Durst nach Vergeltung nur noch größer geworden, und er hat sie genutzt, um Pläne zu schmieden und Waffen, wie Erdwelt sie noch nie gesehen hat. Kein Heer, kein Wall und kein Turm vermag ihnen zu widerstehen. Alles, was ihm noch gefehlt hat, ist eine Möglichkeit zur Rückkehr – und nun hat er sie gefunden.«
    »Was du sagst, ergibt keinen Sinn!«, rief Corwyn aufgebracht. »Margok ist längst tot. Selbst das Böse, das ihn einst befiel, ist ausgerottet!«
    »In deiner Welt vielleicht«, räumte Ruuhl ein. »In meiner jedoch lebt der Dunkelelf, und er wartet nur darauf, die Sterblichen zu vernichten.«
    Corwyn gab sich alle Mühe, das Entsetzen zu verbergen, das er empfand. Das also hatte der alte Zauberer gemeint, als er von einer neuen, fürchterlichen Bedrohung gesprochen hatte …
    »Und?«, hakte Dun'ras Ruuhl spöttisch nach. »Ahnst du noch immer nicht, wohin der Zauberer verschwunden ist und wohin er deine geliebte Königin entführt hat?«
    Corwyn überlegte einen Augenblick. »Du denkst, er ist zu den Fernen Gestaden gereist?«
    »Ich habe daran nicht den geringsten Zweifel. Der alte Narr wird versuchen, sich Margoks Macht entgegenzustellen, ungeachtet der Tatsache, dass dies unmöglich ist. Noch viel schlimmer jedoch ist«, fügte Ruuhl leise hinzu, »dass er deine über alles geliebte Gemahlin mitgenommen hat und sie dadurch in größte Gefahr bringt, nicht wahr?«
    Den listigen Glanz in den Augen des Dunkelelfen bemerkte Corwyn nicht. Seine Gedanken und seine Sorge galten allein Alannah, und verzweifelt versuchte er sich vorzustellen, wo sie wohl sein und was sie in diesem Moment empfinden mochte. Die Enttäuschung, die er noch vor Kurzem ihretwegen verspürt hatte, war dahin, auch seine Eifersucht war erloschen. Er hegte nur den einen Wunsch: seine Königin gesund und wohlbehalten zurückzubekommen …
    »Du siehst also«, fuhr Dun'ras Ruuhl lauernd fort, »es gibt für dich nur einen Weg, deine Gemahlin zurückzugewinnen – du musst ihr folgen.«
    »Wohin?«
    »Was für eine Frage – natürlich an die Fernen Gestade!«
    »Aber sagtest du nicht, es wäre Sterblichen nicht möglich, dorthin zu gelangen?«
    »Ich sagte, es wäre ihnen nicht ohne fremde Hilfe möglich. Mit einem Elfen als Führer jedoch …«
    In diesem Moment erkannte Corwyn, worauf Ruuhl hinauswollte, und er begriff auch, weshalb ihm der Dunkelelf so bereitwillig Auskunft gab: Ruuhl hatte nicht wirklich die Fragen beantwortet, die Corwyn ihm gestellt hatte, sondern ihm nur Informationen gegeben, die ihn in eine bestimmte Richtung drängen sollten. Ohne dass Corwyn es zunächst bemerkt hatte, waren die Absichten des Dunkelelfen die seinen geworden …
    »Niemals!«, sagte Corwyn mit entschiedenem Kopfschütteln und trat unwillkürlich einen Schritt von der Streckbank zurück. »Glaubst du, ich durchschaue nicht deine Absichten? Dir geht es nur darum, zurück zu deinem finsteren Herrn zu gelangen!«
    »So erkennst du also an, dass Margok noch lebt?«
    »Ich erkenne, dass du ein Intrigant und ein Lügner bist«, beschied ihm Corwyn

Weitere Kostenlose Bücher