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Die Orks 03 - Das Gesetz der Orks

Titel: Die Orks 03 - Das Gesetz der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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»Die Erinnerung daran wurde aus der Überlieferung getilgt.«
    »Genau wie aus meinem Gedächtnis …«, sagte Alannah bitter.
    »Es war notwendig«, sagte der Zauberer. »Man glaubte die Macht des Bösen bezwungen und setzte alles daran, dass sich so etwas nicht wiederholte.«
    »Dann konnte die Invasion also abgewehrt werden?«
    Der Blick, mit dem Lhurian sie einen Moment lang bedachte, wollte Alannah nicht gefallen. »Ja«, sagte er dann jedoch. »Das Heer des Bösen wurde zerschlagen und die Fernen Gestade wieder sich selbst überlassen, um jenen Elfen eine Zuflucht zu sein, die dem sterblichen Leben entsagen und dorthin zurückkehren, woher ihr Volk einst kam.«
    »Und?«
    »Offenbar«, fuhr der Zauberer mit belegter Stimme fort, während sich tiefe Sorgenfalten in seine hohe Stirn gruben, »waren wir alle einem tragischen Irrtum erlegen. Das Böse in Crysalion war niedergeworfen, aber nicht besiegt. Es scheint einen Weg gefunden zu haben, die Jahrhunderte zu überdauern – und es ist zurückgekehrt …«
    »Das kann nicht sein«, wandte Alannah ein. »Wenn es so wäre, wie du sagst, warum haben wir dann in all der Zeit nie etwas davon erfahren?«
    »Welcher Elf, der nach den Fernen Gestaden zog, ist je von dort zurückgekehrt?«, fragte Lhurian dagegen.
    »Bei Sigwyns Krone, du hast recht!«, entfuhr es Alannah. »Vielleicht sind die Fernen Gestade schon längst nicht mehr das, wofür wir sie der Überlieferung nach halten!«
    »Genau das ist es, was ich befürchte«, stimmte der Zauberer mit düsterem Nicken zu.
    »Aber … was genau bedeutet das? Alle Elfen bis auf mich haben Erdwelt verlassen und sind zu den Fernen Gestaden aufgebrochen! Was ist mit ihnen geschehen?«
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Lhurian, aber die Art, wie er es sagte, während er betreten zu Boden starrte, verriet, dass er zumindest eine Vermutung hatte. »Wenn Dun'ras Ruuhl und seine Begleiter tatsächlich von den Fernen Gestaden kamen«, fuhr er schließlich fort, »können die Dinge dort nicht so sein, wie sie sein sollten. Wir können nicht erahnen, was genau in Crysalion vor sich geht, aber wir wissen, dass der Bann gebrochen und die Kristallpforten wieder geöffnet wurden. Und dass die Dunkelelfen auf der Suche nach dir waren, zeigt mir, dass sie einen Plan verfolgen.«
    »Was für einen Plan?«
    »Auch Erdwelt zu unterwerfen«, sagte der Zauberer grimmig.
    »Aber wer steckt hinter diesem Plan? Und was habe ich damit zu tun?«, wollte Alannah wissen.
    »Das eine weiß ich nicht, das andere darf ich dir nicht verraten. Aber ich weiß, dass es in unserer – in deiner und meiner – Verantwortung liegt, all dies zu verhindern, Thynia.«
    »Wie sollen wir das bewerkstelligen?«, fragte sie. »Und bitte nenne mich nicht so; mein Name ist Alannah.«
    In der faltigen Miene des Zauberers zuckte es. »Natürlich, verzeih«, sagte er dann – und wechselte unvermittelt das Thema. »Was weißt du über die Elfenkristalle?«
    »Das, was alle darüber wissen: dass sie von Albon stammen, dem Urvater aller Elfen, und dass sie von einer geheimnisvollen Kraft erfüllt sind, die vom Urlicht calada stammt und die Fähigkeiten meines Volkes fördert und nährt …«
    »Nicht nur die der Elfen«, wandte Lhurian ein. »Sie nährt auch die Magie an sich, gleich, ob sie zum Guten oder zum Schlechten verwendet wird. In den Händen derer, die sie zu gebrauchen wissen, sind Elfenkristalle mächtige Werkzeuge – nicht von ungefähr wurden die magischen Pforten nach ihnen benannt, denn ohne die Macht der Kristalle wäre es niemals möglich gewesen, Verbindungen zu schaffen, die Tausende von Meilen überbrücken.«
    »Auch der Tempel von Shakara beherbergt einen solchen Kristall.« Alannah deutete nach oben, wo das riesige Gebilde hing, das das Licht des Zauberstabs in bunten Farben brach. »Einst erfüllte er diese Hallen und Gänge mit Licht und Wärme, aber inzwischen ist seine Kraft fast erloschen.«
    »Im Palast von Crysalion gibt es ebenfalls einen solchen Kristall. Annan wird er genannt, und es gibt nicht wenige, die behaupten, dass er einst Albon selbst gehört habe. Denn anders als bei gewöhnlichen Kristallen versiegen seine Kräfte nicht. Im höchsten Turm Crysalions ist sein Platz, dort wurde er bewacht von den Hütern des Kristalls, bis …«
    »Bis was?«, wollte Alannah wissen.
    »Bis er beschädigt wurde beim Angriff auf die Stadt«, erklärte Lhurian. »Ein einzelner Splitter löste sich, worauf der magische Schild, der die

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