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Die Orks - Blutjagd - Nicholls, S: Orks - Blutjagd - Orcs - Bad Blood (3): Inferno

Die Orks - Blutjagd - Nicholls, S: Orks - Blutjagd - Orcs - Bad Blood (3): Inferno

Titel: Die Orks - Blutjagd - Nicholls, S: Orks - Blutjagd - Orcs - Bad Blood (3): Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Nicholls
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Erscheinung sie weiter zum Strand scheuchte.
    Die Truppe beobachtete, dass ein Goblin es wagte, einen verlorenen Dreizack aufzuheben. Er wählte eine ganz bestimmte Waffe aus, statt sich eine der vielen anderen zu nehmen, obwohl er dadurch Gefahr lief, der vorrückenden Flammenwand zu nahe zu kommen. Sobald er die Waffe geborgen hatte, rannte er mit Höchstgeschwindigkeit zum Meer und hielt den Dreizack hoch über dem Kopf, während das Wasser spritzte. Die anderen folgten ihm. Der brennende Schleier hielt am Ufer inne.
    Langsam verblasste die Erscheinung, und auch die Hitze ließ nach. Die Goblins standen längst bis zum Bauch im Wasser und kehrten zu ihren Schiffen zurück.
    Jup schirmte die Augen mit der flachen Hand ab. »Ist das ihr Anführer?«, überlegte er.
    Im Bug des größten Schiffs stand eine Gestalt.
    »Ja«, bestätigte Coilla.
    »Der verdammte Feigling«, schimpfte Haskeer.
    »Was macht er da?«, fragte Jup.
    Coilla kniff die Augen zusammen. »Es sieht aus, als spannte er seinen Bogen.«
    Haskeer schnaubte geringschätzig. »Der Idiot. Was will er denn auf diese Entfernung treffen?«

    »Was ist nur mit denen los?« Spurral nickte in die Richtung der Elfen, die am Strand standen. Sie riefen und gestikulierten, waren aber zu weit entfernt. Die Worte waren nicht zu verstehen.
    »Wahrscheinlich feiern sie den Sieg«, sagte Stryke.
    Gleaton-Rouk schoss von seinem Schiff aus den Pfeil ab.
    »So wird er bestimmt nichts treffen«, spottete Haskeer. »Selbst wenn er so weit schießen kann, verfehlt er uns meilenweit.«
    Die meisten Vielfraße stimmten ihm zu und zeigten ihre Verachtung mit höhnischen Rufen. Ihre Belustigung schien durchaus gerechtfertigt, denn der Pfeil flog rechts an ihnen vorbei und war viel zu hoch. Von den Baumwipfeln abgesehen, konnte er sicher keinen Schaden anrichten.
    Dann aber trotzte der Pfeil allen Naturgesetzen und änderte die Flugbahn. Er bog scharf ab, kam herunter und hielt geradewegs auf die Truppe zu.
    »Runter!«, brüllte Stryke.
    Sie legten sich flach auf den Boden. Bhose saß bereits in der Nähe und versorgte seine Wunde. Einer der Gemeinen, die sich um ihn kümmerten, versetzte ihm einen Stoß. Mit einem schmerzvollen Stöhnen fiel er auf den Rücken.
    Der Pfeil flog weiter auf sie zu, und einen Moment lang schien es, als wollte er über ihnen vorbeiziehen. Doch er hatte nur abermals die Flugbahn korrigiert. Es war unmöglich, aber er wurde sogar noch schneller
und kam so rasch herab, dass sie ihn nicht mehr mit dem Auge verfolgen konnten.
    Der Pfeil traf Bhose mitten in die Brust.
    »Zurück!«, rief Stryke. »Rückzug!«
    Die Truppe gehorchte hastig, sie eilten geduckt zu den Bäumen und schleppten Bhose mit.
    Sobald sie im Schutz des Waldes anhalten konnten, untersuchte Jup den Kameraden.
    Umringt von den anderen Vielfraßen, blickte er auf und schüttelte den Kopf. »Genau ins Herz. Er ist tot.«
    Coilla blickte zu den Goblinschiffen, die sich bereits wieder entfernten. »Wie, zur Hölle, hat er das gemacht?«

9

    Von seinen Waffenbrüdern umringt, liegt ein toter Ork am Strand, das Blut sickert in den Sand.
    Der Sand besteht aus unzähligen Körnchen. Die Zahl aller Sandkörnchen an allen Stränden aller Inseln ist eine Kleinigkeit, verglichen mit der Zahl aller existierenden Welten.
    Die Leere zwischen ihnen ist unvorstellbar groß und schrecklich. Doch schmale Brücken verbinden die Welten wie ein Spinnennetz. Die Kraft der Instrumentale hat sie gewoben.
    Eine unendliche Weite, eine blauschwarze Leinwand mit einer unendlichen Zahl von Lichtpunkten.
    Ein Punkt, nicht heller und nicht trüber als die anderen, war voll von saftigem Grün. Ceragan, eine blaue und grüne Sphäre, war das Heim der Orks. Es war eine unverdorbene Welt, doch ein kleiner Teil in ihr war besudelt.

    Im Dorf waren sie damit beschäftigt, die Schäden zu beheben. Die Toten hatten sie den Scheiterhaufen überantwortet, und die größere Zahl der toten Angreifer hatten sie weniger zeremoniell beseitigt. Jetzt reparierten die Orks ihre Häuser.
    Fast die Hälfte der Langhäuser war ganz oder teilweise den Bränden zum Opfer gefallen. Die Pferche waren zerstört, das Vieh verstreut. Wagen waren umgekippt, eine Scheune völlig zusammengebrochen. Die Gerippe von Pferden und Kühen wurden weggeschleppt.
    Überall in der Siedlung waren die Geräusche von Hämmern und Sägen zu hören. Überladene Wagen brachten Bauholz. Schmiede schlugen neben den glühenden Kohlepfannen auf die Werkstücke ein.

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