Die Orks - Blutnacht - Die Ork-Trilogie 2 - Roman
mit einer
Veranda. Der Älteste riss die Tür auf und hieß sie willkommen.
Das Langhaus war so geräumig, dass es nicht einmal überfüllt wirkte, als sämtliche Vielfraße mit Anhang eingetreten waren.
»Meine Gemächer«, erklärte der Älteste. »Ich hoffe, es ist euch nicht zu bescheiden.«
»Das geht schon«, sagte Jup.
Drinnen hielt sich eine Horde von Frauen auf. Vielleicht Familienangehörige des Ältesten, seine Ehefrauen oder Dienerinnen. Sie starrten die seltsamen Neuankömmlinge mit offenen Mündern an. Der Älteste fuhr sie an, worauf sie kichernd durch die offene Tür flohen.
»Ich schicke euch Erfrischungen«, versprach er seinen Gästen. »Habt ihr sonst noch einen Wunsch?«
»Nein«, erwiderte Spurral hoheitsvoll. »Du darfst uns jetzt allein lassen.«
Der alte Zwerg verneigte sich linkisch und ging hinaus.
»Verdammt will ich sein«, sagte Haskeer, als er gegangen war.
»Ich muss schon sagen, Spurral«, lobte Stryke sie. »Als hättest du nie etwas anderes getan.«
»Sie halten uns für wichtige Leute. Ich habe einfach nur die Gelegenheit ergriffen.«
Haskeer sah sich um. »Nicht übel, dieser Schuppen. Besser als viele Drecklöcher, die wir in der letzten Zeit gesehen haben.«
»Das ist ja alles gut und schön«, schaltete sich Coilla ein, »aber was, verdammt nochmal, haben wir hier zu suchen? Stryke, wie kommt es, dass wir nicht in Ceragan sind?«
»Keine Ahnung.«
»Hast du einen Fehler gemacht, als du die Sterne zusammengebaut hast?«
»Ich bin absolut sicher, dass es so richtig war.«
»Wenn wir es genau wissen wollen, gibt es nur eins«, sagte Dallog. »Probiere es sofort noch einmal.«
»Nein«, entschied Stryke. »Wenn es beim letzten Mal schiefgegangen ist, dann kann es genauso gut noch einmal schiefgehen.«
»Und wir könnten irgendwo landen, wo es längst nicht so reizend ist wie hier«, ergänzte Jup. »Es gibt schlimmere Orte, um Quartier zu nehmen.«
»Vielleicht ist es nicht ganz so reizend, wie du denkst«, widersprach Coilla. »Hast du die Katapulte bemerkt? Die stehen sicher nicht von ungefähr da oben.«
»Außerdem haben sie da in der Hütte etwas, das sie uns nicht sehen lassen wollen«, fügte Pepperdyne hinzu.
»Ich stimme Jup zu«, erklärte Stryke. »Wir bleiben erst einmal hier.«
»Wie lange?«, wollte Coilla wissen.
»So lange, wie ich brauche, um herauszufinden, warum die Sterne nicht richtig funktioniert haben. Wir sitzen alle in der Klemme, aber es kann nicht schaden, hier eine kleine Pause einzulegen.«
Die Tür ging auf, und eine größere Gruppe von Frauen brachte gefüllte Teller herein. Sie trugen ein wahres Festmahl auf und zogen sich unter Verbeugungen wieder zurück. Der aus dicken Balken gebaute Esstisch, der ein Ende des Raums einnahm, war mit Brot, Fisch und Früchten fast überladen. Die meisten Sorten kannten sie nicht einmal. Außerdem gab es Flaschen mit einem Getränk, das an Reiswein erinnerte. Pepperdyne, der das Inselleben kannte, sagte, das Getränk sei höchstwahrscheinlich aus Seetang destilliert. Einige zogen misstrauische Gesichter, doch es schmeckte gut.
Sie setzten sich an den Tisch und aßen, bis sie satt waren, was eine ganze Weile dauerte, und anschließend ruhten sie ein wenig. Stryke war allerdings so vorsichtig, einige Gemeine an der Tür und an den Fenstern zu postieren. Die Soldaten nahmen Teller voll Essen mit und stopften sich weiter voll, während sie Wache hielten.
»Wäre das nicht eine nette Zwergenwelt?«, wollte Dallog von Jup und Spurral wissen.
»Tja, sie sind nicht so fortgeschritten wie unsere Stämme in Maras-Dantien«, erwiderte Jup. »Aber es ist durchaus angenehm.«
»Jedenfalls wenn man das Glück hat, ein verdammter Gott zu sein«, knurrte Haskeer.
»Noch eine derartige Unbotmäßigkeit, und ich lasse dich auspeitschen, Lakai«, neckte ihn der Zwerg.
»Wir sind ja nicht ewig hier«, drohte Haskeer. »Wart’s nur ab.«
Jup lachte ihn aus.
»Diese Sprache, die ihr da gesprochen habt«, unterbrach Pepperdyne das Geplänkel. »Was war das?«
»In Maras-Dantien oder wenigstens in unserem Teil der Welt haben so gut wie alle Mutual gesprochen«, klärte Stryke ihn auf. »Anders hätten sich die vielen Rassen gar nicht miteinander verständigen können.«
»Jetzt entdecken wir, dass diese Sprache auch hier gesprochen wird«, bemerkte Coilla. »Wie kann das sein?«
»Sieht aus, als gäbe es zwischen den Welten mehr Wanderungen, als wir es uns ausgemalt haben.«
»Wie lange ist die
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