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Die Orks - Blutnacht - Die Ork-Trilogie 2 - Roman

Die Orks - Blutnacht - Die Ork-Trilogie 2 - Roman

Titel: Die Orks - Blutnacht - Die Ork-Trilogie 2 - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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will«, erinnerte Stryke ihn. »Also Maras-Dantien.« Er holte die Instrumentale hervor und legte sie neben sich auf einen Stein. Dann griff er nach seinem Anhänger. »Macht euch bereit.«
    Inzwischen ging er viel geschickter und viel umsichtiger mit den Sternen um und achtete genau auf die richtige Reihenfolge, damit sie ihre frühere Heimatwelt erreichten.
    Bevor er den fünften Stern in die richtige Position brachte, betrachtete er noch einmal die Gesichter, die ihn anstarrten. Viele zeigten Angst. Einige, darunter Standeven und vor allem Wheam, erweckten den Eindruck, ihnen würde gleich übel werden. Stryke konnte ihnen keinen Vorwurf machen. Er freute sich auch nicht auf das, was sie auf ihrer Reise erwartete.
    Er schob den letzten Stern in die richtige Position.
    Sofort verschwand die Realität, und wieder hatten sie das inzwischen vertraute, schreckliche Gefühl, sie würden in unendliche Tiefen stürzen. Als sie durch das höllische Kaleidoskop gerissen wurden, hatten sie auf ihren Flug so wenig Einfluss wie ein Blatt in einem Sturm. Der einzige Trost war, dass sie dieses Mal wussten, wo sie landen würden.
    Eine Ewigkeit später kamen sie in einer anderen Wirklichkeit wieder zu sich.
    Sie befanden sich in einer gewaltigen Höhle auf einem großen runden Felsblock, der sich wie ein Podium
erhob. Die Oberfläche war glatt poliert, und ringsherum standen mehrere Hundert erschrockene Zwerge, die anscheinend mit irgendeinem Ritual beschäftigt gewesen waren. Stryke fummelte sofort wieder mit den Sternen herum, doch die Zwerge waren schneller. Mehrere Trupps stürmten auf das Podium, und binnen eines Augenblicks sahen sich die Vielfraße von zahlreichen Speerspitzen bedroht.
    »Ich glaube, das ist gar nicht Maras-Dantien«, bemerkte Coilla.

14

    Zwei Dinge retteten den Vielfraßen das Leben. Zuerst einmal ihre überraschende Ankunft und zweitens die Anwesenheit von Jup und Spurral. Alle Zwerge, die sie umgaben, waren männlich. Sie trugen Kilts, die aus grobem Stoff gewoben waren, und Sandalen. Ihre Oberkörper waren nackt. Viele hatten sich Halsketten aus Tierzähnen umgehängt, einige hatten sich bunten Federschmuck ins Haar gesteckt. Bewaffnet waren sie mit Dolchen und kräftigen, mit Knochenspitzen versehenen Speeren, die im Augenblick auf die Kriegertruppe zielten.
    Offensichtlich waren die Zwerge noch nie einem Ork begegnet und gafften nun mit unverhohlenem Erstaunen. Dagegen beäugten sie die Menschen voller Abscheu, wenngleich nicht mit offenem Hass. Besonders verblüfft waren sie jedoch über Jup und Spurral,
und anscheinend hielten sie sich vor allem wegen diesen beiden zurück. Sie betrachteten das Paar mit einer Art Ehrfurcht, wichen ihren Blicken beinahe schüchtern aus und neigten die Köpfe.
    »Sie scheinen ja sehr von dir und Spurral eingenommen, Jup«, sagte Stryke. Sofort drückte eine Speerspitze gegen seinen Hals. »Rede mit ihnen.«
    Jup war nicht überzeugt, doch er versuchte es. »Äh … wir kommen in Frieden.«
    »Das war sehr einfallsreich«, murmelte Coilla.
    »Sieht nicht so aus, als hätte es funktioniert«, wandte Stryke ein.
    Die Zwerge starrten sie verständnislos an.
    Jup versuchte es noch einmal und betonte jedes Wort. »Wir sind Freunde. Es gibt keinen Grund, gegen uns zu kämpfen.«
    »Uns zu töten, meinst du«, berichtigte Coilla ihn halblaut.
    Die Zwerge waren immer noch wie vor den Kopf geschlagen.
    »Probier’s doch mal mit Mutual«, schlug Stryke vor.
    Jup zog skeptisch eine Augenbraue hoch. »Meinst du wirklich?«
    »Hast du eine bessere Idee?«
    »Wir wollen euch nichts tun, und wir sind als Freunde gekommen«, sagte Jup in der Gemeinsprache, die von den meisten Rassen Maras-Dantiens bevorzugt wurde.
    Die Zwerge schienen zu verstehen.

    Einer von ihnen, ein älterer Mann mit besonders beeindruckendem Kopfputz, vermutlich eine Art Stammesältester, antwortete in der gleichen Sprache. »Kommt ihr aus dem Himmel?«
    »Was weißt du schon«, flüsterte Haskeer.
    Jup sah sich fragend zu Stryke um, der unauffällig nickte.
    »Ja«, verkündete Jup, auch wenn er sich dabei etwas lächerlich vorkam. »Ja, wir kommen aus dem Himmel.« Er blickte theatralisch nach oben.
    Die Zwerge keuchten erschrocken und stießen leise Rufe aus.
    »Sind die dort deine Diener?«, fragte der Älteste, indem er auf die Vielfraße deutete.
    »Oh, sicher«, bestätigte Jup. »Sie dienen mir.«
    »Und die dort?« Sein Speer zielte auf Pepperdyne und Standeven. »Sind sie Gefangene?«
    »Äh …

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