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Die Orks - Blutrache - Roman

Die Orks - Blutrache - Roman

Titel: Die Orks - Blutrache - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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ist.«
    »Also heißt es du , wenn alles in Ordnung ist, und wir , wenn du in der Scheiße steckst. Wie üblich.«
    »Eines Tages wird man dir deine freche Zunge aus dem Mund herausschneiden.« Die Röte in seinem Gesicht vertiefte sich. »Warte nur, bis ich …«

    »Bis du was? Du bist im Moment ja nicht gerade Herr deiner Entscheidungen.«
    Der ältere Mann wischte sich mit einer sauber manikürten Hand die Stirn ab. »Du weißt doch, was uns blüht, wenn sie uns zu Hammrik bringen, nicht wahr?«
    »Ich kann mir denken, was dir passieren wird.«
    »Was gut ist für den Herrn, ist auch gut für den Diener. «
    »Da wäre ich nicht so sicher.« Er nickte, als vor ihnen ein Gebäude in Sicht kam. »Wir werden es aber bald herausfinden.«
    Die Türme einer Festung tauchten vor ihnen auf, sie waberten in der heißen Luft wie ein Phantombild.
    Die Anlage war aus gelbem Sandstein erbaut, den Farben nicht unähnlich, die ihre Umgebung nach und nach annahm. Ihre mächtigen Mauern erweckten den Eindruck, sie könnten sogar einem Erdbeben trotzen. Aus der Nähe waren Kampfspuren zu erkennen. Frische Narben, Kratzer und Scharten verrieten, dass vor Kurzem ein Angriff stattgefunden hatte.
    Vor der Feste lag ein heruntergekommener Ort. Ein Durcheinander von Hütten und Zelten stand im Schatten der Mauern, Verschläge lehnten sich an die Wälle. Menschen und Nutztiere drängten sich überall. Wasserträger, fliegende Händler, Nomaden, Bauern, Söldner, Dirnen, Priester im Talar und viele Soldaten. Räudige Hunde rannten frei herum. Hühner scharrten, Ferkel fraßen Abfälle. Es roch unangenehm nach Abwasser und Weihrauch.
    Die Reiter bahnten sich einen Weg durch die Menge und zerrten ihre Gefangenen hinter sich hier. Sie kamen
an sich kabbelnden Straßenburschen vorbei, an Wächtern mit harten Augen und Kaufleuten, die Geleitzüge von überladenen Eseln führten. Die Menschen gafften, einige stießen Beleidigungen aus.
    Dann passierten sie Stände, auf denen die Händler Brot, Ziegenkäse, Gewürze, Fleisch und schlaffes Gemüse aufgetürmt hatten. Einige boten Wein, Fässer mit Branntwein oder Eimer mit Bier feil. Begierig starrten die Gefangenen die Auslagen an. Alles, was sie abbekamen, war ein halbherziges Trommelfeuer von verschimmelten Früchten, die in kleinen Staubwolken auf ihrem Rücken zerplatzten.
    Auch die Tore der Festung waren beeindruckend ringsherum mit Heldenstatuen und Wappen geschmückt. Alles war jedoch alt und verwittert. Drinnen lag ein großer Innenhof. Auch dort herrschten Lärm und Gedränge, obschon es hier geordnet und soldatisch zuging.
    Grüße wurden ausgetauscht, die Gefangenen wurden angeglotzt oder ignoriert. Dann wurde abgesessen. Stallburschen kamen und führten die Pferde zur Tränke. Offenbar wurden hier sogar die Tiere besser behandelt als die Gefangenen, die mit gefesselten Händen erschöpft aufs warme Pflaster sanken. Niemand wies sie zurecht.
    Sie lagen vor einem kleinen Garten, der von einer niedrigen Mauer umgeben war. Er war in früheren, üppigeren Zeiten gebaut worden und längst vertrocknet. Die Erde war wie Pulver, und die beiden Bäume in der Mitte waren ausgedörrt und erinnerten an Skelette.
    Die Eskorte der Gefangenen verstreute sich größtenteils, nur vier blieben da und beäugten sie aus der Ferne, während sie sich mit einem Offizier berieten.

    Der ältere Gefangene wandte das Gesicht ab und flüsterte: »Lass uns weglaufen.«
    »Keine gute Idee«, erwiderte sein Gefährte. »Wir haben hier keine Verbündeten. Unter den Menschen da draußen sind wir nicht sicher.«
    »Das ist immer noch besser, als hier zu warten wie das Vieh vor der Schlachtbank, oder?«
    »Nur wenn du scharf darauf bist, einen Pfeil in den Rücken zu bekommen.« Er deutete auf die Wälle, von denen mehrere Bogenschützen herunterschauten.
    »Die werden uns nicht töten. Hammrik wäre wütend, wenn sie ihm diese Freude nähmen.«
    »Ich glaube aber nicht, dass sie Befehl haben, uns nicht zu verwunden. Wenn du gern ein paar Bolzen in die Beine kriegen willst, dann geh nur los, geliebter Herr und Meister.«
    Der ältere Mann starrte ihn ob dieser neuerlichen Unverschämtheit erbost an, dann schmollte er weiter.
    Eine Weile darauf weckten die Wächter ihn mit Stößen und Tritten. Er fragte, ob er etwas zu trinken bekommen könne.
    »Gunstbeweise sind unserem Herrn vorbehalten, nicht mir«, erwiderte der Offizier mit dem höchsten Rang, während er sie hochriss.
    Die kurze Ruhepause hatte nur dazu

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