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Die Orks - Blutrache - Roman

Die Orks - Blutrache - Roman

Titel: Die Orks - Blutrache - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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sie sich näherten und sich nach dem Verlauf des Überfalls erkundigen wollten. Sein Gesichtsausdruck verriet ihnen jedoch alles, was sie wissen mussten.
    »Wir dürfen keine Zeit verschwenden«, drängte Stryke.
    Brelan nickte. »Hol die anderen her.«
    Stryke winkte ihren wartenden Gefährten. Die Truppe verließ den Wald und verteilte sich am Ufer.
    Nicht weit vom Treffpunkt entfernt räumten sie eine Tarnung aus Büschen beiseite, hinter der zehn Flöße verborgen waren. Es waren einfache, aber robuste Konstruktionen aus dicken, zusammengebunden Baumstämmen. Die Fugen waren mit Pech verschmiert. Jedes Floß besaß ein primitives Ruder, und der einzige Schutz bestand aus einem Seil, das hüfthoch auf drei Seiten an aufrecht stehenden Balken befestigt war.
    Als sie zum Ablegen bereit waren, kam Coilla zu Stryke.
    »Eine Schande, dass Dallog und Wheam das hier nicht mehr erleben durften.«
    »Oder Ignar und all die anderen, die heute dem Verrat zum Opfer gefallen sind.«
    »Bist du sicher, dass es ein Verrat war?«
    »Die haben nicht zufällig auf uns gewartet.«
    »Das würde aber bedeuten, dass jemand im Widerstand …« Sie ließ den Satz unvollendet.
    »Es war ein groß angelegter Einsatz. Vielleicht wussten zu viele von dem Plan.«

    »So viele waren es gar nicht, und vor allem die Katakomben sind kaum jemandem bekannt.«
    »Da unten waren Menschen.«
    »Was?«
    »Als wir auf dem Wehrgang waren, habe ich unten an der Klippe Soldaten gesehen. Sie haben den Eingang gesucht. Wheams und Dallogs Wagen haben sie wohl daran gehindert, ihn zu finden.«
    Coilla lächelte. »Dann haben sie uns noch einen Dienst erwiesen.« Sie wurde wieder ernst. »Aber wenn die Menschen über die Katakomben im Bilde waren …«
    »Dann müsste es im Widerstand einen Spion geben, der einen hohen Rang bekleidet.«
    »Wenn das zutrifft, stecken wir in Schwierigkeiten, Stryke.«
    »Im Augenblick können wir nichts weiter tun. Wir müssen …«
    Rufe ertönten am Ufer. Orks eilten am Wasser entlang, einigen Gestalten entgegen.
    Stryke starrte den Aufruhr an. »Was, zur …«
    »Das kann ich nicht glauben!«, rief Coilla. »Komm!« Sie folgte den anderen.
    Er zögerte, doch als er sah, was die Unruhe ausgelöst hatte, beeilte er sich.
    Die nachrückenden Gestalten waren Orks. Mehr als ein Dutzend, zerschlagen und blutig, einige konnten kaum noch laufen. Ganz vorne kamen Dallog und Wheam.
    Pepperdyne starrte sie an. »Wie, zur Hölle …«
    Dallog grinste. »Es war reines Glück.«
    Coilla drückte Wheams Arm. »Wir dachten schon, ihr wärt tot.«

    »Wir auch«, erwiderte der Bursche mit bebender Stimme.
    Stryke drängte sich nach vorn. »Ich hätte nicht gehofft, dich noch einmal zu sehen, Gefreiter. Wir hatten dich schon abgeschrieben.«
    »Wir hatten Glück«, erklärte Dallog. »Die Schuppen haben den Aufprall abgefangen, als der Wagen abstürzte. Die meisten haben nur kleine Wunden davongetragen. Wir haben keinen einzigen Mann verloren.«
    »Da waren aber Soldaten«, mischte sich Wheam ein. »Wusstet ihr, dass da unten Soldaten …«
    »Allerdings«, sagte Stryke. »Das wissen wir.«
    »Die sind ganz schön erschrocken«, berichtete Dallog nicht ohne Genugtuung.
    »Das war ein Glück für uns. Sie hätten uns aufgelauert, wenn wir durch die Katakomben geflohen wären. Entweder das, oder sie wären uns in der Festung in den Rücken gefallen.«
    »Aber wenn sie von den Gängen wussten, könnten sie doch auch etwas über diesen Fluchtweg hier wissen?«
    »Ein Grund mehr, möglichst schnell nach drüben zu kommen.«
    Dallog betrachtete die Orks in der Nähe. »Ignar fehlt.«
    »Er hat es nicht geschafft.«
    Der Gefreite zog ein langes Gesicht. »Nein?«
    »Nein«, bestätigte Stryke.
    »Er ist als Kämpfer gestorben«, fügte Stryke hinzu.
    »Das tröstet mich«, erwiderte Dallog. »Allerdings habe ich versprochen, auf die jungen Burschen aufzupassen.«
    »Ich auch.«
    Dallog nickte. Er schwieg einen Moment, dann fügte er hinzu: »Aber der Überfall war erfolgreich, oder?«

    Niemand antwortete ihm, schließlich ergriff Pepperdyne das Wort. »Das könnte man auch anders sehen.«
    »Kannst du mit deinen Leuten noch weiter, Dallog?«, fragte Stryke.
    »Das wird schon gehen.«
    »Dann lasst uns aufbrechen.«
    Stryke und Brelan riefen Befehle, und die Flöße wurden beladen. Auf jedes passten zwölf oder mehr Fahrgäste. Vielfraße, Füchsinnen und Mitglieder des Widerstandes gingen ungeordnet an Bord. Wie es sich ergab, fuhren Stryke, Jup und

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