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Die Orks - Blutrache - Roman

Die Orks - Blutrache - Roman

Titel: Die Orks - Blutrache - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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auf den toten Ignar. »Das ist ein Preis, den man zahlen muss. Wenn wir hier herumtrödeln, verlieren wir noch mehr Leute.«
    »Oder sogar alle«, fügte Coilla hinzu. Sie deutete auf das Gedränge auf dem Platz. Die Menschen waren weitaus in der Überzahl und sammelten sich gerade für den entscheidenden Angriff. »Wir müssen verschwinden. Jetzt sofort.«
    Widerstrebend nickte Brelan.
    Stryke wandte sich an Coilla und Jup. »Alle wissen, wo der Treffpunkt ist. Wer verletzt ist oder zu langsam läuft, muss sehen, wie er hinkommt. Jetzt ist jeder Ork auf sich allein gestellt. Gib das weiter.«
    Sie machten sich auf und gaben die Befehle bekannt.
    Danach drehte er sich zu Pepperdyne um. »Bist du bereit für eine rasche Flucht, Mensch?«
    »Jederzeit.«
    Stryke winkte Haskeer. Der Feldwebel stieß noch einmal ins Horn. Die Bogenschützen der Orks verschossen ihre Pfeile schneller denn je.
    Der Rückzug begann.
    Sie strömten durchs Tor auf die Zufahrtsstraße, warfen überflüssige Ausrüstungsgegenstände und sogar Waffen von sich und suchten im Laufschritt das Weite. Die letzten Flüchtenden hatten gerade die Festung verlassen, da stürzten auch schon die ersten Menschen heraus. Die Pfeile der Orks hielten die Verfolger allerdings etwas auf.
    »Wenn sie auch noch Kavallerie haben, sind wir im Eimer«, sagte Coilla, die neben Jup trabte.

    »Genau«, keuchte der Zwerg. »Nur die Hoffnung nicht aufgeben.«
    Es kamen keine Reiter, aber immer mehr Soldaten verließen die Festung und nahmen die Verfolgung auf.
    Die Orks erreichten eine Hügelkuppe und eilten dahinter in die Ebene hinab. Sie hielten auf eine Baumgruppe zu, die einen Pfeilschuss entfernt war.
    Pepperdyne, der neben Stryke an der Spitze lief, sah sich um. Die Menschen erschienen schon auf der Hügelkuppe und hoben sich vor dem wolkenlosen Himmel deutlich ab. »Das sieht nicht nach der gesamten Garnison aus. Überhaupt nicht.«
    »Gut«, erwiderte Stryke.
    »Aber warum verfolgen uns nicht mehr Leute?«
    Stryke zuckte mit den Achseln und lief schneller.
    Endlich erreichten sie die Baumgruppe und eilten zwischen den Stämmen hindurch. Dahinter lag eine Reihe von Weiden. Auch die überquerten sie und trampelten die Hecken nieder, wenn es keinen leichteren Weg gab. Anschließend folgte wieder offenes Grasland, das von einigen Gehölzen begrenzt war.
    »Ob wir sie abhängen?«, fragte Jup.
    »Darauf würde ich nicht mein Leben verwetten«, erwiderte Coilla.
    »Lange halte ich nicht mehr durch. Wie weit ist es noch?«
    »Ich denke, wir sind bald da. Wir müssten gleich einen Wald sehen, und dahinter ist es.«
    Sie mussten noch zwei Felder überwinden, bis sie endlich den Wald ausmachen konnten. Mit einem letzten Spurt eilten sie hinüber und verschwanden zwischen den Bäumen.

    »Seid wachsam!«, warnte Stryke. »Das ist ein guter Platz für einen Hinterhalt, und davon haben wir für heute genug.«
    Pepperdyne schob sich neben ihn. »Jetzt kann ich sie überhaupt nicht mehr sehen.« Er warf einen Blick zum offenen Gelände, das sie gerade verlassen hatten. »Vielleicht haben sie die Verfolgung aufgegeben.«
    »Oder sie schleichen um uns herum und fangen uns ab, wie ich gesagt habe. Komm jetzt und schlaf nicht ein.«
    Die Orktruppe blieb wachsam und schlich so leise durch den Wald, wie es hundert Kriegern, die sich eilig zurückzogen, überhaupt möglich war. Als sie tiefer in den Wald eingedrungen waren, wich das Sonnengesprenkel einem kühlen grünen Schimmer unter dem Blätterdach. Eine tiefe Stille hüllte sie ein, die nur hin und wieder von den gedämpften Schritten auf dem Lehmboden durchbrochen wurde.
    Nach zehn Minuten hörten sie etwas anderes. Der Befehl zum Anhalten wurde gegeben, und sie lauschten. Es war das unverkennbare Geräusch von fließendem Wasser, nicht sehr weit entfernt. Sie gingen weiter. Vor ihnen wurde der Wald lichter, bald kam das Flussufer in Sicht. Stryke und Brelan ließen die anderen zurück und gingen allein bis zum Wasser.
    Der Fluss war breit und strömte schnell dahin. Das Wasser donnerte, Gischt stieg auf, weißer Schaum sammelte sich an halb untergetauchten Felsen. Jenseits des Flusses ging der Wald weiter, und dahinter waren die Gipfel grüner Hügel zu erkennen.
    Brelan legte die Hände wie ein Trichter vor den Mund und gab eine recht gute Nachahmung eines schrillen
Vogelrufs zum Besten, worauf ein Stück weiter unten am Ufer fünf oder sechs Mitstreiter aus den Verstecken kamen.
    »Fragt nicht«, sagte Brelan zu ihnen, als

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