Die Orks - Blutrache - Roman
ihnen den Instrumental.
Strykes Visionen rissen nicht ab, sondern verstärkten sich sogar noch, bis er zu der Ansicht gelangte, die Sterne sängen für ihn.
Der letzte Instrumental befand sich in einer Manni-Siedlung namens Ruffettsblick, wo sich in der Erde ein Riss aufgetan hatte, aus dem ungerichtete magische Energie strömte. Dort scharte die Truppe zahlreiche unzufriedene Orks um sich, darunter viele Abtrünnige aus Jennestas Horde. Als ihm zu Ohren kam, dass zwei Heere gen Ruffettsblick marschierten – es waren die Truppen von Jennesta und Hobrow Kimball –, erlaubte Stryke widerstrebend den Abtrünnigen, sich ihm anzuschließen. Darauf folgte eine Belagerung, und im Chaos nach den Kämpfen konnten die Vielfraße mit dem letzten Stern entkommen.
Als sie miteinander verbunden wurden, bildeten die fünf Artefakte ein Gerät, das die Truppe auf magische Weise nach Illex beförderte, einer eisigen Region im äußersten Norden von Maras-Dantien. In einem fantastischen Eispalast entdeckten sie Sanara, die sich im Gegensatz zu ihren tyrannischen Schwestern wohlwollend zeigte. Sie wurde von den Sluagh gefangen gehalten, einer erbarmungslosen Rasse fast unsterblicher Dämonen, die seit Jahrhunderten hinter den Instrumentalen her waren. Die Orks vermochten die Sluagh nicht zu besiegen und wurden von ihnen eingesperrt.
Ihr Retter erschien in Gestalt des geheimnisvollen Seraphim, der sich als der legendäre Zauberer Tentarr Arngrim entpuppte, der Vater von Jennesta, Sanara und Adpar. Von ihm erfuhr Stryke, dass Maras-Dantien niemals die Welt der Orks oder einer der anderen älteren Rassen gewesen war. Arngrims ehemalige Geliebte und jetzige Feindin, die Zauberin Vermegram, hatte die Orks nach Maras-Dantien gebracht, um sich ein Sklavenheer zu erschaffen.
Doch durch die magischen Portale, die sie geöffnet hatte, waren auch Angehörige der anderen Rassen aus ihren jeweiligen Dimensionen herübergekommen. Ironischerweise war Maras-Dantien stets die Heimatwelt der Menschen gewesen.
Strykes Visionen waren, wie sich herausstellte, kein Anflug von Wahnsinn gewesen, sondern Blicke in die Heimatwelt der Orks, ausgelöst durch den Kontakt mit den mächtigen Energien der Instrumentale.
Tentarr Arngrim hatte versucht, wiedergutzumachen, was die Menschen angerichtet hatten, und die Instrumentale geschaffen, die dabei helfen sollten, die älteren Rassen in ihre heimatlichen Dimensionen zurückzubringen. Doch der Plan war gescheitert, und die Sterne waren in alle Winde verstreut worden.
Der Zauberer verhalf den Vielfraßen zur Flucht; auch konnten sie die Instrumentale von den Sluagh zurückerobern. In den Gewölben des Eispalasts befand sich ein Portal, zu dem sie der Zauberer führte. Doch als er sie in die Dimension der Orks zurückschicken wollte, tauchte Jennesta mit ihrem Heer auf. Eine magische Schlacht, in der Arngrim und Sanara auf einer und Jennesta auf der anderen Seite kämpften, endete damit, dass Jennesta in die wirbelnden Energien des Portals geworfen wurde. Die Zauberin wurde von den gewaltigen Kräften zerfetzt oder möglicherweise in eine Paralleldimension geschleudert.
Jup, der Zwerg in der Vielfraßtruppe, entschloss sich, lieber in der Welt zu bleiben, die er kannte, statt zur heimatlichen Dimension der Zwerge überzuwechseln. Er und Sanara setzten sich ab und hofften, im Schutze
des Durcheinanders, das im Eispalast herrschte, zu entkommen. Tentarr Arngrim wollte in der zerfallenden Feste bleiben und die Sluagh in Schach halten, damit die anderen fliehen konnten. Er vertraute Stryke die Instrumentale an und richtete das Portal auf die Dimension der Orks aus.
Und dann traten die Vielfraße in den Strudel …
1
Eine Seuche suchte das Land heim.
Eine wandelnde Pestilenz war es. Eine mickrige Rasse von widerlichem Aussehen mit weichem, bleichem Fleisch und gefräßigen Bäuchen. Eine unersättliche Landplage, die auf Zerstörung aus war. Sie riss die Eingeweide der Erde auf, plünderte ihre Schätze und vergiftete das Wasser. Zwietracht und Krankheit brachte sie über das Land. Sie vernichtete die Magie.
Die Zerstörungswut wurde nur noch von ihrer Überheblichkeit übertroffen. Sie empfanden Verachtung für alle anderen Rassen und schlachteten sie begeistert ab. Die Feindseligkeit richtete sich jedoch nicht nur gegen jene, die anders waren. Auch untereinander kämpften sie. Es kam zu Blutvergießen zwischen ihren Fraktionen und Kriegen zwischen ihren Stämmen. Sie töteten sich ohne triftigen Grund,
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