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Die Orks - Blutrache - Roman

Die Orks - Blutrache - Roman

Titel: Die Orks - Blutrache - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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Es musste eine im Schatten verborgene Tür sein. Sie drückte, und dahinter war Licht.
    Jetzt blickten sie in einen Tunnel, der von dicken, in Nischen stehenden Kerzen beleuchtet war.
    »Direkt von der Folterkammer zum Galgen, was?«, sagte Dallog.
    »Und damit die … die Verstorbenen unauffällig beseitigt werden können«, erklärte der Mensch.
    »Unauffällig, soso«, wiederholte Coilla empört. Sie versetzte ihm einen kräftigen Stoß. »Geh weiter!«
    Der Tunnel endete vor einer Reihe von Metallsprossen, über die man eine Falltür erreichen konnte.
    »Wie viele sind da oben?«, flüsterte Coilla.
    »Das weiß ich nicht«, erwiderte der Mensch. »Ehrlich.«
    Coilla betrachtete die anderen Kämpfer ihres Trupps, die sich im engen Tunnel drängten. Es gefiel ihr nicht, dass sie nur einzeln hochsteigen konnten. Ein perfekter Ort für einen Hinterhalt. »Wir wollen nicht trödeln«, sagte sie zu den anderen. »Wir müssen schnell hinaufklettern. Macht euch auf alles gefasst.« Dann sagte sie zum Menschen: »Du zuerst.«
    Er stieg hoch und hob die Falltür an. Ihm folgte Coilla, ihr wiederum Dallog.
    Sie kamen in einem Gebäude heraus, das in etwa die gleichen Ausmaße hatte wie dasjenige, das sie eben verlassen hatten. Allerdings war es ganz anders unterteilt. Vor ihnen auf der linken Seite verlief ein gepflasterter Gang. Die rechte Seite war mit Ziegelwänden vom Fußboden bis zur Decke in Nischen unterteilt, die jeweils neun oder zehn Schritte breit waren. Der Anblick erinnerte Coilla an einen Stall.

    Inzwischen tauchten nach und nach die anderen Orks aus dem Gang auf. Die Langsamen packte Dallog am Kragen, um sie anzutreiben. Coilla drehte sich kurz zu den Nachzüglern um. Die kurze Ablenkung war alles, was ihr Gefangener brauchte.
    Er setzte sich ab und rannte schreiend den Gang hinunter. Das meiste konnten sie nicht verstehen, aber es war unverkennbar, dass er Alarm schlagen wollte.
    »Verdammt!«, fluchte Coilla.
    Bevor sie eingreifen konnte, rannte Dallog an ihr vorbei. Trotz seines Alters bewegte er sich überraschend schnell und fing den Menschen, wie es schien, mühelos wieder ein. Es gab ein kurzes Handgemenge, das rasch entschieden war. Dallog packte den Kopf des Mannes und drehte ihn abrupt herum. Ein vernehmliches Knacken, und sein Genick war gebrochen. Blitzschnell war aus dem Mann eine Leiche geworden. Er ging zu Boden.
    Allerdings waren seine Warnrufe gehört worden. Vor ihnen tauchten mehrere Gestalten aus den Nischen auf und kamen mit gezogenen Waffen den Orks entgegen.
    »Runter!«, rief Coilla.
    Dallog brauchte einen Herzschlag, um zu verstehen, dass sie ihn meinte, dann tauchte er ab. Ein Schwarm Pfeile segelte über seinen Kopf hinweg und schalteten die beiden ersten Menschen aus. Der dritte und letzte Mensch wollte sich gerade in Sicherheit bringen, als die Vielfraße die nächste Salve abschossen. Beinahe hätte er es geschafft.
    »Gut gemacht«, sagte Coilla zu Dallog, als dieser wieder aufgestanden war. »Durchsucht das Gebäude«, befahl sie den anderen.

    Gleich darauf wurde sie zu einer der Nischen gerufen.
    Ein Ork war an die Wand gekettet. Er war bewusstlos und voller Blut, in der Nähe stand eine Schale mit glühenden Kohlen. Böse aussehende Eisengeräte wurden dort erhitzt. Andere Folterwerkzeuge lagen auf einer mit Blut besprenkelten Bank.
    »Ein paar Nischen weiter hängt noch einer«, erklärte ihr ein Soldat. »Er ist in ähnlich schlechter Verfassung.«
    »Holt sie da runter, Dallog soll ihre Wunden versorgen. «
    Auf dem Gang entstand Unruhe. Sie trat aus der Nische und ging einigen ihrer Leute entgegen, die einen Gefangenen zu ihr schleppten.
    »Sieh mal, was wir gefunden haben«, sagte einer.
    Es war ein großer, starker Mann in der traditionellen schwarzen Lederkluft der Inquisitoren, einschließlich der Kappe und der Halbmaske. Sein Oberkörper war nackt und glänzte nach der anstrengenden Arbeit vor Schweiß.
    »Dein Werk?« Coilla nickte zum Gefangenen hin, der gerade befreit wurde.
    »Und ich bin stolz darauf.« Er sprach verächtlich und zeigte keineswegs die Angst, die ihren letzten Gefangenen gepackt hatte. »Außerdem«, fügte er hochmütig hinzu, »seid ihr nicht so schmerzempfindlich wie eure Herren.«
    »Wenn du meinst.« Blitzschnell zog sie ein Eisen aus dem Feuer und stieß es ihm in den Bauch.
    Er heulte, der Geruch von verschmorter Haut breitete sich aus. Coilla überlegte, ob sie es wiederholen sollte, besann sich und warf das Eisen weg. Stattdessen hob

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