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Die Orks - Blutrache - Roman

Die Orks - Blutrache - Roman

Titel: Die Orks - Blutrache - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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nicht verstehen.
    Gleich darauf erreichte der Wagen die Truppe, die Soldaten stoben fluchend und schreiend in alle Richtungen davon. Die meisten brachten sich mit einem Sprung in Sicherheit, aber einige, die mit knapper Not auswichen, fielen Haskeers und Pepperdynes Klingen zum Opfer. Einer schaffte es, einen Pfeil abzuschießen, der sein Ziel jedoch weit verfehlte.
    Stryke orientierte sich kurz und bog ab. Dabei geriet der Wagen ins Schlingern, und die Räder hoben sich auf einer Seite ein Stück weit vom Boden. Als sie sich wieder auf die Straße senkten, fuhr den Orks auf dem Wagen ein heftiger Ruck durch die Knochen.
    Die Strohdächer brannten lichterloh, überall rannten aufgeregte Männer umher und bildeten Eimerketten.
    Der Wagen aber wendete und nahm Kurs auf die Gefängniszellen.
     
    Coillas Trupp erreichte das Haupttor. Nur sechs Vielfraße waren bei ihr. Dallog und seine Bogenschützen bildeten die Nachhut, sie sollten etwas später nachrücken.
    Es blieb keine Zeit, sich ordentlich zum Kampf aufzustellen. Acht oder neun Soldaten aus dem Trupp, durch den Stryke mit dem Wagen gepflügt war, hielten weiter aufs Tor zu und trafen fast gleichzeitig mit den Vielfraßen ein.
    Den Ersten nahm sich Coilla persönlich vor. Es war ein Offizier, und er war fuchsteufelswild. Gegen aufgebrachte Gegner kämpfte sie am liebsten, denn die konnten nicht klar denken.

    Wütend griff er sie an, hackte mit seinem Schwert wild um sich und brüllte etwas Unverständliches. Es fiel ihr nicht schwer, seinen Hieben auszuweichen. Etwas schwieriger war es dagegen, an seinen bösartigen Ausfällen vorbeizukommen. Dabei wusste sie nur zu gut, dass sie keine wertvolle Zeit vergeuden durfte.
    Nach einer Weile wurde auch sie selbst zornig. Sie schlug auf die Klinge des Mannes ein und setzte seine Verteidigung unter Druck, soweit diese überhaupt vorhanden war. Nachdem sie seine Abwehr überwunden hatte, bohrte sie ihm den blanken Stahl in die Brust.
    Anschließend sah Coilla sich nach dem nächsten Feind um. Es war nicht nötig. Ihre Leute erledigten gerade ohne ihre Hilfe den letzten Menschen.
    Seafe kam zu ihr. »Das war ja ein Kinderspiel.« Er wirkte enttäuscht.
    »Die sind wohl nicht daran gewöhnt, dass Orks ihnen Widerstand leisten. Das wird sich aber bald ändern.«
    »Gefreite!«, rief einer der Gemeinen.
    Dallog und seine vier Bogenschützen waren eingetroffen.
    Er betrachtete die Toten. »Ihr habt ja ordentlich hingelangt. «
    »Es werden bald neue Gegner eintreffen. Wir müssen uns richtig aufstellen. Du und du«, Coilla wandte sich nickend an zwei Kämpfer, »ihr bleibt hier und bewacht den Ausgang. Die anderen folgen mir.«
    Sie eilten in die Festung hinein.
     
    Unterdessen hatte Stryke mit seinem Wagen das Gefängnis erreicht. Es war ein beeindruckender Bau, hoch und
fensterlos bis auf wenige schmale Löcher dicht unterm Dach, die an Schießscharten erinnerten. Es gab nur einen Eingang – eine massive Doppeltür, die fast fugenlos in der Außenwand saß.
    Als Stryke den Wagen abbremste, ging eine der Türen einen Spalt breit auf. Es war gerade weit genug, dass im schwach beleuchteten Inneren ein bleiches Menschengesicht zu erkennen war. Langsam schloss sich die Tür wieder.
    Pepperdyne sprang vom Wagen, bevor dieser zum Stillstand gekommen war, und rannte zur Tür.
    »Halt!«, rief er.
    Der muskulöse Türhüter erstarrte. Pepperdyne konnte erkennen, dass der Mann eine schwere Kette in Händen hielt, die offenbar irgendwo an der Decke befestigt war. Anscheinend gehörte sie zu einer Art Flaschenzug mit Gegengewichten, der die massiven Türflügel bewegte.
    »Lass mich rein!«, verlangte Pepperdyne.
    Der Türhüter starrte ihn an, dann fiel sein Blick auf Stryke und Haskeer, die den Wagen anhielten. »Das darf ich nicht, Herr.«
    »Das ist ein Befehl!«, brüllte Pepperdyne.
    Der Mann hörte nicht auf ihn, sondern zog an der Kette. Die Tür setzte sich wieder in Bewegung.
    Pepperdyne wollte ihn aufhalten, stemmte sich mit der Schulter dagegen und drückte mit aller Kraft. Die Tür näherte sich unerbittlich dem Rahmen.
    Haskeer kam gerannt und half. Zusammen vermochten sie die Tür aufzuhalten, konnten sie aber nicht weiter aufstemmen. Der Türhüter zog jetzt mit aller Kraft an der Kette, sein Gesicht war vor Anstrengung verzerrt.

    Da gesellte sich Stryke zu ihnen. Er zog das Schwert und stieß es durch den Spalt hinein. Die Spitze traf den Schenkel des Türhüters. Er schrie auf, hielt aber störrisch die Kette fest.

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