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Die Orks - Blutrache - Roman

Die Orks - Blutrache - Roman

Titel: Die Orks - Blutrache - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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Stryke stach noch mehrmals auf ihn ein, bis die Hose des Mannes dunkelrot war. Schließlich gelang es dem Wächter nicht länger, gleichzeitig der Klinge auszuweichen und die Kette festzuhalten. Er ließ los und stürzte, worauf die Kette klirrend nach oben schoss. Die Tür gab unter Haskeers und Strykes Gewicht sofort nach, sie stürzten beinahe ins Innere.
    Der Türhüter hockte auf den Knien und griff gerade nach seinem Schwert. Stryke stach ihn nieder.
    Sie stiegen über den Toten hinweg und sahen sich um.
    Der Raum, in dem sie standen, wäre gerade groß genug für ihren Wagen gewesen. Die Decke war so hoch wie das Dach, dort oben saß ein schmales Fenster, das vermutlich der Belüftung diente. Abgesehen von zwei an der Wand befestigten Fackeln, den einzigen Lichtspendern im Raum, waren die Wände nackt und schmucklos.
    Auf der anderen Seite des Raumes befand sich eine weitere, viel kleinere Tür. Neben ihr hing ein Schlüsselbund an einem Metallring in der Größe einer Fußkette, wie weibliche Orks sie als Schmuck trugen. Verständlicherweise war die Tür verschlossen. Sie probierten mehrere Schlüssel, bis sie den richtigen gefunden hatten.
    Nachdem sie vorsichtig eingedrungen waren, standen sie im zentralen Bereich des Gebäudes, der lang gestreckt, eng und leicht zu überblicken war. In der Mitte gab es einen Gang, zu beiden Seiten befanden sich Käfige. Keine Zellen, wie man vielleicht hätte erwarten können, sondern im Grunde nur aus Metallstangen gebaute Verschläge.
Sie waren zu niedrig, um darin zu stehen, der Boden war mit schmutzigem Stroh bedeckt. In jedem Käfig hockte ein niedergeschlagener Ork. Außerdem stank es.
    »Wie die Tiere werden sie hier eingepfercht«, knurrte Haskeer.
    »Warum siehst du mich dabei an?«, gab Pepperdyne zurück.
    »Was glaubst du wohl?«
    »Ich habe das nicht getan.«
    »Aber es waren deine Leute.«
    »Maul halten«, zischte Stryke. »Alle beide. Noch haben wir es nicht überstanden.«
    Die Gefangenen bemerkten allmählich, was sich am Eingang tat, wurden aufsässig und machten Lärm. Am anderen Ende des Ganges öffnete sich eine Tür, ein Uniformierter trat ein. Die Eindringlinge bemerkte er nicht. Ihm kam es vor allem darauf an, die Gefangenen zum Schweigen zu bringen. Er ging seiner Aufgabe mit einer Art Speer nach, dessen zackige Spitze er zwischen den Gitterstäben hindurchstieß.
    »Das reicht mir jetzt«, erklärte Haskeer und rannte den Gang hinunter.
    »Lass ihn nur.« Stryke hielt Pepperdyne am Ärmel fest.
    Haskeer war schon halb den Gang hinunter und beschleunigte noch, bevor der Mensch ihn überhaupt bemerkte. Einen Augenblick lang starrte der Mann ihn verblüfft an, dann zog er hastig Hand um Hand den Speer aus einem Käfig zurück. Er hatte es fast geschafft, doch dann prallte Haskeer gegen ihn.
    Der Mensch wurde heftig zurückgeworfen und musste den Stab loslassen. Eigentlich hätte er stürzen müssen,
aber Haskeer packte ihn mit eisernem Griff an den Schultern. Der Mann schrie auf. Haskeer warf ihn zu einer Seite und knallte seinen Kopf gegen die Stangen eines Käfigs. Es klang beinahe melodisch. Immer wieder stieß er den Kopf des Wächters gegen die Stäbe, bis der Schädel sich in eine blutige Masse verwandelt hatte. Endlich ließ er ihn los, und der Mensch fiel leblos zu Boden.
    Die eingesperrten Orks, die gerade noch gelärmt hatten, verstummten.
    Stryke und Pepperdyne schlossen zu Haskeer auf, Stryke schob sich an ihm vorbei und ging zur Tür, durch die der Mann gekommen war. Mit einem Stiefeltritt verschaffte er sich Zutritt. Es war eine leere Wachstube.
    Den Schlüsselbund hatte er noch in der Hand. Er kehrte in den Gang zurück und hob ihn, damit die Gefangenen ihn sehen konnten. »Wir wollen die Widerstandskämpfer befreien, die letzte Nacht gefangen wurden«, erklärte er ihnen. »Eure Namen könnt ihr uns auch später sagen, aber vergesst nicht, dass es noch nicht vorbei ist, wenn wir die Käfige aufsperren. Wenn ihr das Lager lebendig verlassen wollt, dann müsst ihr kämpfen. Ihr müsst euch irgendwo Waffen besorgen oder improvisieren! « Mit einem Blick auf Pepperdyne fügte er hinzu: »Und dieser Mensch hier gehört zu uns!« Er warf Haskeer die Schlüssel zu. »Lass sie raus.«
     
    Draußen herrschte Chaos. Die Mannschaftsunterkünfte und Offiziersquartiere brannten lichterloh. Fettiger schwarzer Rauch verdeckte beinahe die aufgehende Sonne, und der Geruch von verkohltem Holz würzte die Luft. Die meisten Soldaten bekämpften die

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