Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Orks - Blutrache - Roman

Die Orks - Blutrache - Roman

Titel: Die Orks - Blutrache - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
Vom Netzwerk:
Aber wir sind nicht mehr als ein Stachel im Fleisch. Was ihr allerdings heute getan habt …«
    »Das könntet ihr jeden Tag tun«, versicherte Coilla ihm. »Auch wir sind nur wenige, falls dir das entgangen ist. Entschlossenheit ist wichtiger als die Anzahl.«
    »Wichtig sind natürlich auch Ausbildung und Erfahrung«, ergänzte Stryke.
    »Nicht, dass es nicht nützlich wäre, über eine große Streitmacht zu verfügen«, warf Dallog ein.
    »Für weitere tausend Krieger würde ich meinen Schwertarm hergeben«, stimmte Brelan zu. »Aber die Kriegsführung liegt uns Orks nun einmal nicht. Wenigstens nicht in diesem Teil der Welt.«
    Haskeer hatte sich eifrig mit Geflügelfleisch vollgestopft. Jetzt wischte er sich das Fett mit einem Ärmel vom
Kinn. »Ja, warum sind sie denn eigentlich in dieser Gegend solche Waschlappen?«
    Stryke sah ihn scharf an. »Verzeihung. Mein Feldwebel ist nicht an gesittete Tischgespräche gewöhnt.«
    Haskeer zuckte mit den Achseln und riss sich einen großen Kanten vom Brotlaib ab.
    »Orks geben ihre Meinung gern unverblümt zum Besten«, erwiderte Chillder. »In dieser Hinsicht sind wir unseren Brüdern im Norden zumindest ebenbürtig, und das ist auch gut so. Außerdem hat er recht. Wir schämen uns für die Schwäche unseres Volks.«
    »Wir dagegen sind eher erstaunt«, erwiderte Stryke. »Dass Orks sich vor einem Kampf drücken könnten … nun, so etwas verstehen wir einfach nicht.«
    »Ich glaube, wir sind zu zivilisiert geworden. Mir scheint, die Einöde im Norden sorgt dafür, dass ihr nicht verweichlicht. Hier ist das Leben schon lange viel zu angenehm, und dabei geht unsere natürliche Leidenschaft vor die Hunde.«
    »Aber tief im Innern brennt das Feuer noch. Du selbst bist der Beweis dafür.«
    »Nein, ihr seid der Beweis«, widersprach Brelan. »Wir unterscheiden uns kaum von den anderen Einwohnern Acurials. Ihr dagegen scheint beinahe aus einer anderen Welt zu kommen.«
    Stryke lächelte etwas gezwungen. »So würde ich das nicht unbedingt ausdrücken.«
    »Ich schon. Ihr seid anders als alle Orks, die ich je kennengelernt habe. Beispielsweise habt ihr militärische Ränge wie die Menschen. Wie kommt das?«
    Stryke hatte schon wieder das Gefühl, auf Eierschalen zu laufen. Er konnte kaum zugeben, dass ihnen dies auferlegt
worden war, als ihre Horde unter dem Befehl einer wahnsinnigen Zauberin gestanden hatte. »Wir haben uns eben organisiert und eine klare Befehlskette erschaffen, damit wir die Feinde besser bekämpfen können. Das solltet ihr vielleicht auch tun.«
    »Es ist dem Verhalten der Menschen so ähnlich. Außerdem diese Tätowierungen, die ihr alle hattet. Ich dachte, sie hätten euch vielleicht mit Gewalt in den Dienst gepresst.«
    »Machen sie das hier so?«, fragte Coilla.
    »Nein. Versucht haben sie es, aber sie mussten feststellen, dass Orks keine guten Kämpfer sind. Wir verstehen so wenig vom Kämpfen, dass wir nicht einmal das Handwerk des Waffenschmieds kennen. Wir müssen unsere Waffen selbst schmieden oder den Besatzern stehlen.«
    »Die Dinge scheinen hier unten wirklich schlecht zu stehen«, überlegte Stryke.
    Chillder nickte. »So ist es. Aber was deine Truppe an einem einzigen Tag geleistet hat, schenkt uns neue Hoffnung. Wenn ihr uns ausbilden und uns helfen würdet, uns zu organisieren, dann könnten wir den Besatzern einen echten Schaden zufügen, statt sie nur zu ärgern.«
    »Das gefällt mir«, sagte Haskeer. Er kippte seinen Wein hinunter, ein paar Tropfen rannen über sein Wams.
    »Dabei können wir euch helfen«, bestätigte Stryke.
    Als Nächstes wandte Chillder sich an die Zwerge. »Jup, sind deine Leute ebenso kriegerisch wie diese Orks aus dem Norden?«
    »Wir schlagen uns ganz gut.«
    »So wie jeder in der Truppe«, ergänzte Stryke.
    »Wie sollen wir uns denn deiner Ansicht nach gegen die Menschen hier wehren, Jup?«, fragte Brelan.

    »Ich denke, ihre Überzahl könnte ein Problem sein.«
    »So viele sind sie gar nicht. Sicher, sie haben mehr Leute als der Widerstand. Viel mehr. Aber nicht so viele, wie eigentlich nötig wären, um eine ganze Nation zu unterdrücken. «
    »Wie meinst du das?«
    »Liegt das nicht auf der Hand? Bei einer derart zaghaften Bevölkerung brauchen sie keine großen Regimenter, um uns klein zu halten. Deshalb waren wir eine so verlockende Beute. Nicht die Macht der Waffen erzeugt das Gleichgewicht, sondern die verdammte Magie.«
    »Da den Orks diese Fähigkeit fehlt, wird sich an den Verhältnissen auch

Weitere Kostenlose Bücher