Die Orks - Blutrache - Roman
nicht viel ändern.«
»Es war jedoch die Lüge, wir beherrschten die Magie, die zur Invasion geführt hat.«
»Wie sieht das bei den Zwergen aus?«, fragte Chillder.
Spurral hatte unschlüssig in ihrem Essen herumgestochert. Jetzt schaute sie auf. »Was?«
»Wir wissen, dass einige Menschen die Zauberei beherrschen. Ist das bei den Zwergen genauso?«
»Wir betrachten sie geringschätzig, aber diese Gabe besitzen wir nicht. Unsere Sorgen wären schon längst vergessen, wenn wir sie hätten.«
»Eine Schande.« Chillder wandte sich wieder an Pepperdyne und Standeven.
»Es nützt nichts, wenn du uns so anstarrst.« Pepperdyne hob abwehrend die Hände. »Die Magie wird von einer Elite praktiziert, der wir nicht angehören.«
»Du kannst uns also nicht helfen, die Zauberei gegen sie einzusetzen.« Chillder seufzte.
»Vergiss die Magie. Die wird wohl nie zum Arsenal der Orks gehören«, sagte Stryke. »Aber den Mangel kann man mit kaltem Stahl ausgleichen.«
»Wie denn?«, wollte Brelan wissen.
»Ein toter Magier kann keine Sprüche wirken. Menschen sind sterbliche Wesen und können bluten. Konzentriert euch vor allem darauf.«
»Leichter gesagt als getan«, widersprach Chillder. »Was können wir denn tun, um das zu erreichen?«
»Genau das, was ihr schon getan habt, nur besser. Wir haben schon oft gegen Menschen und auch gegen die Magie gekämpft. Beides kann man besiegen. Wir lehren euch, was wir können, und zeigen euch, wie ihr aus dem, was ihr habt, das Beste macht.«
»Ich hätte da eine Idee«, schaltete sich Coilla ein.
»Nur zu«, ermunterte Brelan sie.
»Mir ist aufgefallen, dass ihr eine Reihe von Frauen in euren Reihen habt, aber soweit ich es sehen kann, verrichten sie nur Hilfsarbeiten. Kämpfen sie denn gar nicht?«
Nicht Brelan, sondern seine Schwester antwortete. »Ah, da hast du einen wunden Punkt berührt, Coilla. Unter den Frauen im Widerstand bin ich die Einzige, die sich den Feinden im Kampf stellt, und das auch nur, weil mein Bruder es nicht wagen würde, es mir zu verwehren. «
»Das ist doch gar nicht wahr«, protestierte Brelan. Seine Schwester sah ihn scharf an. »Na gut, es ist wahr. Aber im Allgemeinen lassen wir die Frauen nicht kämpfen. «
»Warum nicht?«, fragte Coilla.
»Wie ich schon sagte, wir sind nicht viele. Es ist unsere Pflicht, die Frauen zu beschützen, weil sie Kinder bekommen können.«
»Habt ihr sie eigentlich mal gefragt, was sie selbst dazu sagen? Hör mal. Brelan, du bist ein Ork, aber wie die Orks hier in Acurial leben, das ist nicht … es ist nicht natürlich. Du musst begreifen, dass die Frauen unseres Volks so kämpferisch sind wie die Männer. Oder jedenfalls können sie es sein. Das ist ein Vorteil, den ihr ohne Not aus der Hand gebt.«
»Aber das ist hier einfach nicht üblich.«
»Dann ändert ihr das eben. Ihr kämpft für die Freiheit für alle. Also sollten auch alle kämpfen.«
»Hört, hört«, rief Chillder.
Brelan schwieg eine Weile, als müsste er gründlich über Coillas Worte nachdenken. Dann sagte er: »Sie können nicht an der Seite der Männer kämpfen. Sie wären in Gefahr, weil sie nicht die Fähigkeiten dazu besitzen.«
Coilla nickte. »Das dachte ich mir schon. Dann lass mich doch eine Truppe aus Frauen zusammenstellen. Sie tragen und schleppen nicht mehr für euch Männer, sondern kämpfen wie ihr.«
Chillder lächelte. »Meine Zustimmung hast du.«
»Ich hoffe sehr, dass du mitmachen wirst. Du auch, Spurral.«
»Warum nicht?«, gab Brelan nach. »Wenn es der Sache dient …«
»Schön. Hier müssten zwanzig oder dreißig Frauen sein, die eine gute Truppe abgeben würden.«
»Du solltest auch Wheam dazu einladen«, murmelte Haskeer.
»Was hat er gesagt?«, wollte Brelan wissen.
»Hör nicht auf ihn«, erwiderte Coilla, während sie Haskeer böse ansah.
»Also gut, dann beginnen wir gleich morgen Früh«, versprach Chillder.
Damit war die Zusammenkunft mehr oder weniger beendet. Einer nach dem anderen verabschiedeten sich die Gäste von der Tafel und legten sich irgendwo zum Schlafen nieder. Stryke und Coilla verspürten das Bedürfnis, noch etwas frische Luft zu schnappen, und verließen das Bauernhaus. Draußen, ein Stück von den Wachen entfernt, lehnten sie sich an einen Zaun.
»Irgendetwas macht dir Sorgen«, sagte sie.
»Es gefällt mir nicht, die Orks anzulügen – über das, was wir sind, woher wir kommen, warum wir hier sind …«
»Glaubst du denn, sie fänden die Wahrheit angenehmer? «
»Zur
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