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Die Orks

Titel: Die Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Nicholls
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gestreift.
    »Einen schönen Tag«, sagte Stryke.
    »Wir kommen in Frieden.« Einer der Wachmänner trug eine grüne Armbinde, die ihn als Vorgesetzten auszuweisen schien.
    »Kommt in Frieden, und wir nehmen euch hier in diesem Geist auf«, zitierte er offenbar ein Protokoll bei seiner Antwort. Er löste sich davon, indem er hinzufügte:
    »Warum seid ihr gekommen?«
    »Um mit eurem Anführer zu reden.«
    »Wir haben nicht einen Anführer, sondern einen Rat, der sich aus den Ältesten des Volkes, des Militärs und der Priesterschaft zusammensetzt. Entscheidungen werden gemeinschaftlich getroffen.«
    »Schön. Können wir dann mit einem Mitglied des Rats sprechen?«
    »Wir lehnen Audienzwünsche nicht ohne Grund ab, aber verratet mir doch die Natur eures Anliegens.«
    »Wir suchen nur den Schutz eurer Mauern, während wir uns ausruhen, bevor wir weiterziehen.«
    »Eure Truppe ist sehr groß, und ihr seid Orks. Ist unser Schutz nötig?«
    »Selbst Orks müssen schlafen, und wir leben in unruhigen Zeiten. Und wir sind keine Gefahr, darauf habt ihr mein Wort. Wir wären sogar bereit, unsere Waffen abzugeben.« Das schien den Ausschlag zu geben.
    »So ein Angebot fällt einem Ork nicht leicht«, sagte der Offizier.
    »Ihr könnt eure Waffen behalten. Aber seid gewarnt, dass Falschheit und Betrug bestraft wird.« Er zeigte auf einen der Wachtürme und dann auf einen anderen auf der dem Tor gegenüberliegenden Seite. Auf jedem Turm standen mehrere Bogenschützen mit aufgelegten Pfeilen.
    »Ihr steht unter Beobachtung, und sie haben Befehl, euch beim ersten Anzeichen von Gewalttätigkeit niederzuschießen.« Er schenkte ihnen ein flüchtiges, beinahe entschuldigendes Lächeln.
    »Ihr werdet unsere Vorsicht gewiss verstehen.«
    »Selbstverständlich. Wie ich schon sagte, unruhige Zeiten.« Der Offizier nickte. Dann führte er sie in die Siedlung.
    »Das ist ein vielversprechender Anfang«, flüsterte Coilla. Bevor Stryke antworten konnte, standen sie vor dem nächsten Empfangskomitee. Es bestand aus zwei Menschen, die sie für Älteste hielten, und einem steifen Militär, dessen drei grüne Armbinden einen hohen Rang vermuten ließen.
    Einer der Ältesten trat vor.
    »Ich bin Ratsmitglied Traylor, das ist Ratsmitglied Yandell. Seien Sie gegrüßt. Oberkommandierender Rellston hier führt unsere bewaffneten Streitkräfte.« Der Oberkommandierende sagte nichts und rang sich nicht einmal
    ein Lächeln ab. Er war in der Blüte seiner Jahre, soviel die Orks sagen konnten, wenn es um Menschen ging, und in seinen Haaren und dem blonden Vollbart zeigten sich die Anfänge von Grau. Haltung, Manieren und wettergegerbte Züge kündeten von einem Leben als Soldat. Er betrachtete sie mit hartem Blick. Stryke besann sich und antwortete.
    »Seien Sie gegrüßt. Ich bin Stryke. Das sind einige meiner Offiziere. Danke, dass Sie uns willkommen heißen.« Rellston schnaubte verächtlich.
    »Sie sind die Vielfraße, richtig?« Eigentlich war es keine Frage. Es schien keinen Sinn zu haben, es zu bestreiten.
    »Ja.«
    »Ich habe gehört, Sie haben in verschiedenen Gegenden Ärger verursacht.«
    »Wir sind nicht auf welchen aus, und den Ärger, den wir verursacht haben, hatten wir mit Unis.« Das stimmte nicht ganz, aber völlige Aufrichtigkeit war hier nicht angeraten.
    »Das mag sein«, erwiderte Rellston skeptisch.
    »Ich will Ihnen sagen, dass wir hier nichts für Ärger übrig haben. Wir versuchen, in Frieden zu leben und unsere Nachbarn zu respektieren, aber am Ende eines Tages wollen wir nur in Ruhe gelassen werden. Alle, die uns Streit
    bringen, vor allem, wenn sie… einer anderen Rasse angehören, werden entsprechend behandelt.« Stryke war froh, dass Haskeer nicht bei ihnen war. Die Götter wussten, wie er auf die aufgeblasene Feindseligkeit des Oberkommandierenden reagiert hätte.
    »Wir verfolgen hier keine bösen Absichten«, versicherte er ihm. Er dachte an den Stern und wusste, dass das zumindest halb gelogen war.
    »Was wollen Sie von uns?«
    »Nichts, was Ihnen schaden würde.«
    »Und konkret?«
    »Wir müssen uns nur an einem sicheren Ort ausruhen. Wir bitten nicht einmal um Nahrung oder Wasser.«
    »Dessen ungeachtet ist dies keine Zuflucht für Bedürftige.«
    »Vergessen Sie nicht, dass wir für dieselbe Sache kämpfen.«
    »Darüber ließe sich diskutieren.« Stryke schnappte nicht nach dem Köder. Und im Übrigen hatte der Oberkommandierende mehr oder weniger Recht. Bevor noch etwas gesagt werden konnte, gesellten sich

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