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Die Orks

Titel: Die Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Nicholls
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mächtige Spieler in diesem Spiel. Und vielleicht ist sogar jemand dabei, den du fürchten musst.«
    »Wer?«, schnappte Jennesta.
    »Wer würde es wagen? Unis, Mannis, religiöse Fanatiker? Oder die Orks, die ich verfolge? Ein Trupp, der flieht und sich mir nicht einmal im Kampf stellt? Diese dummen Wilden?«
    »Du verspottest sie, aber sie waren bei diesem Unternehmen erfolgreicher als du.«
    »Wie meinst du das?«
    »Ich habe genug gesagt.«
    »Sie haben jetzt mehr als ein Instrumental, ist es das?« Sie tat wenig, um den Eifer in ihrem Tonfall zu unterdrücken. Sanara antwortete nicht.
    »Dein Schweigen spricht Bände, Schwester. Tja, dafür sollte ich dir danken. Jetzt weiß ich, dass die Gefangennahme des Trupps mir noch mehr Reichtümer verheißt, als ich vermutet habe. Sie haben die Arbeit für mich erledigt.«
    »Du spielst mit deinem Leben und der Verdammnis.«
    »Ist das alles? Ich bin die Herrin über beides, Sanara, und nichts kann mir Angst einjagen.«
    »Wir werden sehen. Aber warum so viel Kummer verursachen? Es ist immer noch Zeit, dich zu ändern.«
    »Ach, immer das alte Lied, du erbärmliche Memme!«
    »Sag nicht, niemand hätte dich gewarnt.«
    »Du nimmst mir die Worte aus dem Mund«, konterte Jennesta drohend und unterbrach dann die Verbindung, indem sie mit der Hand durch das Wasser strich. Sie gestand sich ein, dass es nicht so leicht sein würde, Sanara ein ähnliches Schicksal zu bereiten wie Adpar. Sanaras Schutz war viel stärker. Aber sie beschloss, diese Angelegenheit ziemlich weit oben auf ihre Liste zu setzen.
    Stryke und sein Trupp waren noch auf dem Hügel, als der Tag anbrach. Strahlen der aufgehenden Sonne fielen auf die Gebäude unter ihnen. Vögel zwitscherten. Jene Mitglieder des Trupps, die keinen Wachdienst hatten, schlugen die Augen auf. Stryke hatte kaum geschlafen. Coilla ebenfalls nicht.
    »Ruhen sie denn niemals?«, wunderte sie sich mit einem Kopfnicken in Richtung Siedlung. Leute liefen zielstrebig umher, sogar zu dieser Stunde. Baumaterial wurde zum Tempel gekarrt und auf das Gerüst gehievt.
    »Sie sind sehr emsig«, erwiderte Stryke.
    »Sie haben die ganze Nacht an dem Gebäude gearbeitet.« Auch außerhalb der Tore waren Menschen zu sehen. Manche zu Fuß, andere ritten die Palisade entlang. Gähnend sagte Jup:
    »Dann scheinen sie doch Patrouillen zu haben.«
    »Sie wären Narren, wenn sie keine hätten«, murmelte Haskeer. Alfray reckte sich.
    »Hast du schon entschieden, was wir machen, Stryke?«
    »Hingehen, würde ich sagen. Offen und friedlich.«
    »Wenn du meinst.«
    »Du scheinst zu zweifeln.«
    »Das tun wir alle, zumindest ein wenig«, sagte Coilla zu ihm.
    »Wir wären ganz auf unser Glück angewiesen, wenn irgendwas schiefgeht.«
    »Was können wir sonst tun? Wie ich schon sagte…« Er sah über die Schulter, hügelabwärts und nicht auf die Siedlung, und in seiner Miene spiegelte sich höchste Aufmerksamkeit wider.
    »Was ist los?«, wollte Coilla wissen. Alfray fiel ein.
    »Stryke?«
    »Irgendwas kommt«, erklärte Stryke. Haskeer starrte ihn an.
    »Hmm?« Dann sahen sie sie. Eine Gruppe von Reitern auf dem Weg ins Tal.
    »Ihr Götter!«, rief Jup.
    »Das müssen einige Hundert sein.« Coilla schirmte die Augen mit einer Hand ab.
    »Und es sind Orks.«
    »Beim Kleeblatt, es sind Orks«, bestätigte Alfray.
    »Wofür hältst du das, Stryke?«
    »Wenn wir Pech haben, ist es noch einer von Jennestas Jagdtrupps.«
    »Sie haben uns gesehen«, informierte sie Haskeer. Einige der berittenen Gestalten schwenkten Schilde und Speere.
    »Sie machen keinen feindseligen Eindruck«, sagte Jup.
    »Wenn es keine Falle ist«, warnte Haskeer.
    »Ich hab's dir doch gesagt, Stryke!«, tönte der Zwerg.
    »Fernsicht!«
    »Wie meinst du das?« Stryke fühlte sich unbehaglich.
    »Du wusstest, dass sie kamen, bevor wir sie gesehen haben. Sie haben keinen Lärm gemacht. Also wie?«
    »Nur… eine Ahnung.« Er war sich dessen bewusst, dass sie ihn merkwürdig ansahen.
    »Was ist denn los, vertraut ihr nie euren Instinkten?« Alfray nickte in Richtung der Reiter.
    »Jetzt ist nicht der rechte Zeitpunkt. Was unternehmen wir ihretwegen?« Stryke seufzte.
    »Ich gehe zu ihnen. Du und Coilla, ihr begleitet mich. Außerdem nehmen wir vier Gemeine mit.« Er wandte sich an Jup und Haskeer.
    »Ihr zwei übernehmt das Kommando, bis wir zurückkommen.« Wenn einer von ihnen das für eine schlechte Idee hielt, sprach er es nicht laut aus. Stryke, Coilla und Alfray gingen den

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