Die Orks
Zukunft unserer Rassen!« Er musste einstweilen die elenden Zwerge einschließen.
»Für die Kinder!« Hobrow streckte eine Hand aus, um ihren Blick auf Mildes verlorenen Gesichtsausdruck zu lenken.
»Für unsere unsterblichen Seelen!« Das Geschrei seiner Armee reichte aus, um Tote aufzuwecken.
Drei- bis vierhundert menschliche Leichen lagen zusammen mit einer unbestimmten Anzahl von Pferden und Lasttieren auf dem Schlachtfeld. Umgestürzte Kutschen und Karren, manche in Flammen, bildeten Inseln in dem Gemetzel.
Jennesta sah gelangweilt zu, wie ihre Soldaten im Licht der Fackeln durch die Reihen der Gefallenen marschierten, sie ausplünderten und die Verwundeten töteten. Mersadion, dessen Gesicht immer noch verbunden war, lud sie ein, den kleinen Sieg zu feiern. Sie war nicht in der Stimmung.
»Ich verfluche ihn. Dass uns diese Narren über den Weg gelaufen sind, führt nur zu einer weiteren Verzögerung. Nichts ist so wichtig wie der Trupp und der Instrumental.« Sie hatte sich vergessen und ein Wort benutzt, das sie ihm gegenüber noch nie zuvor erwähnt hatte. Er hatte eine geringfügige Vorstellung von seiner Bedeutung, gab sich aber alle Mühe, es sich nicht anmerken zu lassen.
»Die Worte eines sterbenden Feindes lauteten, Majestät, dass diese Streitmacht unterwegs war, um sich einer größeren Uni-Armee anzuschließen.«
»Wo?«
»Das konnten wir nicht herausfinden, Majestät. Aber wir glauben, nicht weit entfernt.«
»Dann erhöhen Sie die Sicherheit. Verstärken Sie die Wachen. Tun Sie, was getan werden muss. Belästigen Sie mich nicht mit diesen Angelegenheiten.« Sie brauste auf.
»Aber bringen Sie uns nach Ruffettsblick!« Sie entließ ihn mit einer unwirschen Handbewegung. Er kehrte in die Nacht zurück und hegte sein wachsendes Geschwür des Grolls und des Unmuts. In der Nähe floss ein Bach. Sie nahm eine Fackel aus der Halterung und ging dorthin, um sich ans niedrige Ufer zu setzen und zu brüten. Die in den Boden gerammte Fackel warf ein flackerndes Licht auf die dunklen Fluten. Nach einer Weile wurde ihr bewusst, dass die Reflexionen einen auffälligeren Farbton angenommen hatten. Das Schema ihrer Bewegungen auf der Oberfläche änderte sich subtil, und ihre Helligkeit nahm zu. Feuer und Wasser vereinigten sich und wirbelten. Mehr in müder Resignation denn überrascht sah Jennesta zu, wie sich das Abbild eines Gesichts formte. Eine Folge von Adpars Tod war die, dass kein kompliziertes Medium mehr nötig war, wenn Jennesta und ihre überlebende Schwester miteinander kommunizieren wollten. Bedauerlicherweise funktionierte es in beiden Richtungen.
»Du hast mir gerade noch gefehlt, Sanara.«
»Du kannst dich vor den Konsequenzen deiner Taten nicht verstecken.«
»Was weißt du schon über meine Taten, du… Naseweis?«
»Ich weiß von der Schlechtigkeit, die du deiner Schwester zugefügt hast.« Jennesta überlegte sich, dass sie es, hätte sie die Möglichkeit gehabt, mit Freuden noch einmal getan hätte. Und auch für die Zukunft beabsichtigte.
»Du solltest froh darüber sein. Dadurch gibt es einen Tyrannen weniger im Land. Das ist doch, was dir gefällt, oder nicht?«
»Deine Heuchelei ist atemberaubend. Ist dir denn nicht klar, dass viele dich für den größten Tyrann von allen halten?« Jennesta setzte eine Miene auf, die Wohlgefallen ausdrückte.
»Ach, wirklich?«
»Du weißt ganz genau, dass deine Despotie schlimmer ist als die meisten.«
»Schlimmer als die Tyrannei der absurden einzelnen Gottheit der Unis? Grausamer als die Anhänger jenes unversöhnlichen Gottes?«
»Du vergleichst dich jetzt schon mit einem Gott, nicht wahr?«
»Du weißt genau, was ich meine. Und überhaupt, wo ist der Beweis, dass der verwünschte Uni-Gott überhaupt existiert?«
»Dasselbe könntest du über die Götter der älteren Rassen sagen.«
»Wer stellt sich jetzt über die Götter?«, höhnte Jennesta.
»Wie dem auch sei, hast du mich nur besucht, um mich zu beschimpfen? Oder hast du auch etwas Sinnvolles zu sagen? Ich bin beschäftigt, weißt du?«
»Du vertreibst sogar jene, die dir zu helfen versuchen. Du vertreibst jeden.«
»Ich bin immer noch stark genug, um zu erreichen, was ich erreichen muss.«
»Vielleicht. Und ich nehme an, ich sollte zufrieden damit sein, dass der Quell deiner Unterstützung mit der Zeit austrocknen wird.«
»Ich werde lange vorher haben, was ich haben will, und dann brauche ich keine leibhaftigen Gefolgsleute mehr.«
»Es gibt andere,
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