Die Orks
Pixies. Oder Nyadds und Goblins. Oder Orks.« Stryke runzelte die Stirn.
»Sie meinen Länder, wo nur diese Rassen leben? Wo es keine Vermischung gibt? Keine Menschen?«
»Genau. Und gäbe es die Instrumentale nicht, gäbe es hier überhaupt keine älteren Rassen.«
»Auch keine Menschen?«
»Doch, Menschen schon. Wir waren schon immer hier.« Ein Tumult erhob sich. Stryke musste seinen besten Kasernenhofton anschlagen, um ihn zu unterdrücken.
»So eine Geschichte kommt mit einem Beweis immer viel besser an, Seraphim. Wo ist Ihrer?«
»Wenn mein Plan Erfolg hat, werden Sie ihn bekommen. Aber wir können uns keine längeren Verzögerungen mehr erlauben. Lassen Sie mich auch den Rest erzählen?« Stryke nickte.
»Ich verstehe Ihre Zweifel«, sagte Seraphim zu ihnen allen.
»Dieses Land ist alles, was Sie und Ihre Eltern vor Ihnen je gekannt haben. Aber ich versichere Ihnen, so fest Sie auch glauben mögen, wir Menschen seien die Eindringlinge: wir sind es nicht. Die Wahrheit dessen, was ich sage, ist hier in Illex zu finden, und wenn wir uns gegenseitig helfen, kann sie auch bewiesen und vielleicht sogar zu Ihrem Vorteil ausgenutzt werden.«
»Geben Sie etwas Fleisch auf die Knochen«, sagte Coilla,
»vielleicht sehen wir es dann anders.«
»Ich werde es versuchen.« Er ging kurz in sich, dann fuhr er fort:
»Diese Wahrheit hat mit dem Überfluss magischer Energie in diesem Land zu tun, das Sie Maras-Dantien nennen.« Vielen Anwesenden widerstrebte seine Wortwahl, aber sie hielten ihre Zunge im Zaum.
»Oder wenigstens mit der Fülle von Energie, die es früher einmal gegeben hat. Wie Sie wissen, haben vor einigen Generationen die ersten Menschen auf der Suche nach neuem Land ihre Heimat auf der anderen Seite der Welt verlassen, die Scilantische Wüste durchquert und sich hier niedergelassen. Sie kamen zu Fuß und zu Pferd durch den glühenden Sand und ließen dabei ihre Toten zurück, deren Gräber ihren Weg markierten. Nur die Stärksten kamen durch, die Entschlossensten. Da dieser reiche Kontinent ihnen alles bot, was sie sich nur wünschen konnten, gab es keinen Grund, sich mit Vorsicht und Bedacht zu vermehren. Wenn ein Flecken Erde erschöpft war, warum nicht einfach zum nächsten weiterziehen? Denn schließlich, wer benutzte es außer ihnen? Niemand siedelte sich fest an. Niemand schlug Wurzeln an einem Fleck oder erforschte dessen Reichtümer. Also bauten sie und gruben und rodeten die Wälder, um Platz für ihre Äcker zu schaffen. Da die meisten von ihnen unempfänglich für die Erdenergien und für die Magie waren, hatten sie keine Ahnung, welche Verwüstungen sie anrichteten. Für sie war Magie nur eine komische Handbewegung, ein kleiner Hokuspokus oder ein Feuerwerk. Nur sehr wenige, welche sich die Mühe machten, sich mit den älteren Rassen zu beschäftigen, wussten, dass es sich anders verhielt. Das war der Ursprung der Mannis.«
»Und Sie sind so einer«, folgerte Alfray.
»Ich bin kein Manni, auch kein Uni, was das betrifft. Aber ja, ein Anwender der Kunst. Einer der wenigen, die meine Rasse hervorgebracht hat.«
»Warum erzählen Sie uns das? Warum befassen Sie sich mit unseren Problemen, wenn Sie sich auch einfach heraushalten könnten?«
»Ich versuche Unrecht wiedergutzumachen. Aber jetzt ist nicht der rechte Zeitpunkt, noch mehr zu reden. Bald werden die Sluagh aus ihrem Schlummer im Eis aufwachen. Wir müssen handeln.«
»Können Sie uns hier herausbringen?«
»Ich glaube schon. Aber mein Plan sieht nicht vor, einfach nur zu versuchen, von hier zu verschwinden. Und wohin wollten Sie in dieser Eiswüste auch gehen?«
»Was sieht Ihr Plan denn vor?«, wollte Stryke wissen.
»Die Sterne zurückzuholen und mit ihrer Hilfe zu erreichen, dass Sie dieses Land verlassen können.« Da meldete Sanara sich zu Wort und erinnerte alle an ihre Anwesenheit.
»Durch das Portal?«
»Ja«, erwiderte Seraphim. Stryke runzelte die Stirn.
»Und was ist das?«
»Ein Teil des Rätsels, das ich Ihnen zu erschließen versuche. Aber zuerst müssen Sie Gebrauch von Ihrem Schwertarm machen.« Er sah sie alle der Reihe nach an.
»Lassen Sie sich von mir führen«, appellierte er an sie.
»Wenn Sie keinen Nutzen in dem sehen, was wir tun, was haben Sie schon zu verlieren? Sie können sich immer noch von mir abwenden und Ihren eigenen Weg gehen, Illex' Zorn trotzen und versuchen, in ein wärmeres Land zu gelangen.«
»Wenn Sie es so ausdrücken«, schloss Stryke,
»bin ich geneigt, Ihnen zu
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