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Die Orks

Titel: Die Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Nicholls
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Ihre Hände schlangen sich um seine Hüfte,
    und sie lehnte den Kopf kurz an seine Schulter. Doch sogleich nahm sie Haltung an und warf sich wieder in eine hochaufgerichtete Positur, als wolle sie einem längst vergessenen Protokoll genügen.
    »Ich habe dich für tot gehalten«, sagte sie zu ihm.
    »Sie kennen diesen Menschen?«, fragte Stryke. Seraphim und Sanara wechselten einen Blick, in dem eine Bedeutung mitschwang, welche die Vielfraße nicht enträtseln konnten. Dann beantwortete sie die Frage mit einem Kopfnicken.
    »Wie sind Sie hier hereingekommen?«, fragte Coilla argwöhnisch.
    »Das ist jetzt nicht wichtig«, erwiderte Seraphim.
    »Wir müssen uns mit wichtigeren Dingen befassen. Aber was ich Ihnen verraten kann, werde ich Ihnen auch sagen. Sie müssen mir vertrauen.«
    »Ja, sicher«, schnaubte Haskeer höhnisch.
    »Ich bin vielleicht Ihre einzige Hoffnung«, sagte der Mensch,
    »und Sie haben nichts zu verlieren, wenn Sie mich anhören.«
    »Haben wir wohl, wenn Sie wieder Unsinn verzapfen«, erwiderte Jup.
    »Wir haben keine Zeit für Ihre Märchen.«
    »Es stimmt, ich habe eine Geschichte. Aber kein Garn, wie es von Geschichtenerzählern gesponnen wird.«
    »Also kommen Sie zur Sache, und ersparen Sie uns einigen Kummer.« Seraphim betrachtete ihre erwartungsvollen Mienen.
    »Also schön. Wie wäre es damit: ›Sie haben eine Welt gestohlen‹?« Während der Rest darüber grübelte, rief Coilla:
    »Was? Wir? Von einem Mitglied Ihrer Rasse ist so eine Bemerkung ein starkes Stück.«
    »Trotzdem ist sie wahr.«
    »Das hört sich tatsächlich nach einer Ihrer üblichen Geschichten an«, urteilte Stryke.
    »Sie sollten endlich ein paar Erklärungen abgeben, Seraphim, sonst könnten wir die Geduld verlieren.«
    »Es gibt in der Tat sehr viel zu erklären, und Sie täten gut daran zuzuhören.
    Andernfalls erwartet sie der Tod in Gestalt der Sluagh.«
    »Also schön«, gab Stryke nach.
    »Solange Sie schnell machen und sich klar ausdrücken. Was soll dieser Unsinn, wir hätten eine Welt gestohlen?«
    »Was würden Sie sagen, wenn ich Ihnen versicherte, dass Maras-Dantien nicht Ihr Land ist?« Ein oder zwei Gemeine lachten verächtlich.
    »Ich würde sagen, ihr Menschen habt euch noch nicht alles genommen.«
    »Das habe ich nicht gemeint.« Stryke zeigte sein Unbehagen jetzt deutlicher.
    »Was haben Sie denn gemeint? Und keine Rätsel mehr, Seraphim.«
    »Lassen Sie es mich folgendermaßen erklären. Kommen Ihnen die Sluagh so vor, als seien sie von dieser Welt?«
    »Sie sind hier, oder etwa nicht?«, konterte Jup.
    »Ja, aber haben Sie etwas wie sie jemals zuvor gesehen? Haben Sie bis zum heutigen Tag überhaupt an ihre Existenz geglaubt? Oder gehörten sie für Sie ins Reich der Fabeln und Legenden?«
    »Sehen Sie sich doch mal in Maras-Dantien um«, empfahl ihm der Zwerg.
    »Sie werden verdammt viele verschiedene Rassen finden. Abgesehen davon, dass sie abgrundtief hässlich sind, was ist so besonders an den Sluagh?«
    »In gewisser Weise ist es genau das, was ich sagen will. Was glauben Sie, wie es kommt, dass es in diesem Land so viele verschiedene Rassen gibt? Wie kommt es Ihrer Ansicht nach, dass Maras-Dantien so eine Vielfalt des Lebens
    hervorgebracht hat? Oder sollte ich Zentrasien sagen?«
    »Nur, wenn Sie mit durchschnittener Kehle enden wollen«, rief ein Gemeiner.
    »Das ist unser Land!« Stryke befahl ihm zu schweigen. Er wandte sich wieder an Seraphim.
    »Was für eine Art Frage ist das?«
    »Wahrscheinlich die wichtigste, die Ihnen je gestellt wurde.« Er hob eine Hand, um ihren Antworten zuvorzukommen.
    »Üben Sie Nachsicht mit mir, ich bitte Sie. Sie werden mich am besten verstehen, wenn Sie einstweilen zugestehen, dass alle älteren Rassen von anderswo hierher gekommen sind.«
    »Sie meinen, so wie die Menschen hierher gekommen sind? Aus einem anderen Land?«, fragte Alfray.
    »In einem gewissen Sinn. Obwohl wir verschiedene Dinge meinen, wenn wir sagen… aus einem anderen Land.«
    »Fahren Sie fort«, sagte Stryke, der gegen seinen Willen fasziniert war.
    »Die älteren Rassen stammen alle von anderswo. Glauben Sie mir das. Und die Artefakte, die Sie Sterne nennen, sind Teil der Geschichte, wie sie hierher gekommen sind.«
    »Davon bekomme ich Kopfschmerzen«, beklagte sich Haskeer.
    »Wenn sie, wir, alle nicht von von hier kommen, von woher kommen wir dann?«
    »Ich versuche es verständlich auszudrücken. Stellen Sie sich vor, dass es Orte gibt, wo nur Gremlins leben. Oder

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