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Die Orks

Titel: Die Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Nicholls
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gebrochen hätten. Doch die Sluagh bewegten sich überraschend schnell. Auf ihrer überstürzten Flucht hielten sie sich beständig außer Reichweite. Auf dem nächsten Absatz angelangt, fuhren die Dämonen dennoch herum. Schmerzen schossen den Orks durch den Kopf. Die meisten fielen auf die Knie oder purzelten in einem Wirrwarr aus Gliedmaßen die Treppe herunter. Die Hälfte des Kriegstrupps saß hilflos auf der Treppe fest, da sie nicht nachrücken konnten, ohne auf ihre Kameraden zu treten. Coillas Kopf schlug gegen die Pfosten des Geländers, und ihr Helm fiel hindurch ins Leere. Elend, von Schmerzen geschüttelt, verlor sie ihre Waffe, die ebenfalls Stufe um Stufe nach unten polterte, um sich dann irgendwo viel weiter unten zu verklemmen. Jetzt waren es die Sluagh, die vorrückten.
    »Setzen Sie Ihre Magie ein, wie wär's?«, knirschte Stryke.
    »Das tun wir ja!«, rief Seraphim zurück.
    »Deswegen kommen sie so langsam.«
    »Das nennen Sie langsam?« In die Lichtwirbel blinzelnd, die ihn blendeten, holte er mit seinem Vorhangstab aus und schleuderte ihn mit aller Kraft. Er verfing sich zwischen den segmentierten Beinen des Insekten-Sluagh. Das Ungeheuer stolperte und konnte sich trotz seiner sechs Beine nicht halten. Es kollerte auf den Absatz zurück und noch eine halbe Spirale weiter nach unten. Dort blieb es auf dem Rücken liegen, schaukelte hin und her und strampelte mit den Beinen, da es für den Sluagh zu eng auf der Treppe war, um sich umzudrehen. Ein erzürntes Feuer brauste in Strykes Ohren. Dann bäumte sich das letzte Ungeheuer zu erstaunlicher Größe auf. Es schien sich zu strecken und auszudehnen, bis es fast die ganze Breite der Treppe ausfüllte. Vor ihren entsetzten Augen wechselte es seine Schnecken-Gestalt. Der untere Teil gabelte sich und bildete Krallen an stämmigen Hinterbeinen aus, während ein zahnbewehrtes Maul in lautlosem Gebrüll aufklaffte. Aus dem Rumpf sprossen
    Tentakel, die sich darum wanden und schlängelten. Die Krallenpfoten klickten auf dem Treppenstein, als das Ungeheuer beschleunigte und angriff. Haskeer warf sich flach auf den Boden, das Gesicht nach oben gerichtet, während die Vorhangstange aufwärts und auf die heranstürmende Bestie wies, wie Stryke es bei dem Schneeleopard vorgemacht hatte. Der Sluagh dehnte seine Beine aus und schritt unverletzt über ihn hinweg. Mit seinen Tentakeln schleuderte er andere Krieger beiseite, ohne darauf zu achten, wohin sie fielen. Ausschließlich darauf bedacht, zu den Menschen vorzudringen, trampelte er bei seinem Sturmangriff auf den bewusstlosen Orks herum. Das war sein Verderben. Die Krallen der Bestie verfingen sich im Wams eines Orks. Nur für einen Moment, aber das reichte, um das Ungeheuer aus dem Gleichgewicht zu bringen. Es krachte zu Boden und blieb so benommen liegen, dass es nicht einmal seine Gestalt verändern konnte. Ein Gemeiner wälzte sich mit gelbem Vorhangstoff auf den Armen ächzend herum. Ein anderer kam ihm zu Hilfe, und als die dämonische Kreatur gerade wieder in die Höhe schnellte, fiel der Stoff über ihren Kopf. Sofort begann das Ungeheuer mit der Verwandlung in eine Schlange, doch mittlerweile hatten sich genügend Orks erholt, um darauf einzuschlagen. Nach kurzer Zeit war der Treppenschacht vom Gestank seines schwarzen Bluts erfüllt. Schwach durch den Stoff dampfend, verendete es. Damit wurde den Orks auch der quälende Kopfschmerz genommen. Die meisten waren in der Lage, aufzustehen oder sich wenigstens auf einen Kameraden zu stützen. Diesmal war es Jup, der Stufe um Stufe voran und dem auf dem Rücken liegenden Insekt entgegen ging, das ihnen weiter unten den Weg versperrte. Er schlug ihm mit seinem Stab auf den Hals, aber das Metall prallte von den Panzerschuppen ab. Wieder drang Säure in die Köpfe der Vielfraße, deren Brennen rasch nachließ, als Seraphim und Sanara so weit nach unten kamen, wie sie sich trauten.
    »Du wagst es, mich herauszufordern?«, kreischte der Sluagh so feurig in ihren Gedanken, dass ihnen vorübergehend schwarz vor Augen wurde. Das Ungeheuer verstärkte seine hektische Bemühungen, konnte sich aber immer noch nicht aufrichten.
    »Ganz genau, ich wage es«, schnauzte Jup und hämmerte blindlings auf den Sluagh ein. Einer seiner Hiebe kippte die Bestie ein wenig. Bevor der Zwerg blinzeln konnte, krabbelte der Sluagh flink wie eine Spinne die Wand über seinem Kopf empor. Ein Skorpionschwanz schlug nach ihm. Das besiegelte sein Schicksal. Das zusätzliche

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