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Die Palm-Beach-Verschwoerung

Titel: Die Palm-Beach-Verschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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doch echt Talent für diese Art von Arbeit, Neddie-Boy, oder?«

61
    Eine Menge Dinge hatten mich schockiert, seit ich Tess’ Suite im Brazilian Court verlassen und gedacht hatte, ich würde jetzt im Leben ganz andere Wege einschlagen. Aber was konnte Strattons Frau mit Tess zu tun haben?
    Ellie und ich hatten einen Code vereinbart, falls ich mit ihr im Büro Kontakt aufnehmen musste. Ich sollte mich mit Steve melden, wie Steve McQueen. Das tat ich dann am nächsten Morgen gleich als Erstes. Ich erzählte ihr, was Champ mir erzählt hatte.
    »Ich glaube, wir müssen mit Liz Stratton reden, Ellie.«
    »Als Erstes müssen wir herausfinden, wer Liz Stratton wirklich ist«, widersprach sie.
    Ich besaß einen Trumpf, den ich bisher zurückgehalten hatte. Und jetzt war vielleicht der Zeitpunkt gekommen, ihn einzusetzen. »Könnte sein, dass ich da eine Möglichkeit habe.«
    »Nein, du unternimmst gar nichts«, schoss Ellie zurück. »Du rührst dich nicht vom Fleck. Ich hole dich, wenn ich was weiß. Comprendes , Steve?«
    Also spielte ich brav Verstecken. Ich vergrub mich den ganzen Tag in dem kleinen Raum oberhalb von Geoffs Werkstatt, wühlte mich durch die Mikrowellen-Lasagne und Champs Krimisammlung von John D. MacDonald und schaute im Fernsehen die Nachrichten an. Am nächsten Tag das Gleiche. Ellie meldete sich nicht auf meine Anrufe. Ich kam mir vor wie Anne Frank, die sich vor den Deutschen versteckte. Wobei nicht nur die Deutschen hinter mir her waren, sondern die ganze Welt. Und es war keine Ärztefamilie, die mich beschützte, oder Brahms, den ich durch die Wände hörte, sondern ein verrückter Motorradrennfahrer, der U2 aus den Lautsprechern schallen und seine Ducati aufheulen ließ.

    Am späten Nachmittag des nächsten Tages klopfte Geoff unten an die Decke. »Teambesprechung«, rief er. »Oben bei dir. Siehst du anständig aus, Kumpel?«
    Ich dachte, dass er mit »anständig« T-Shirt und Boxershorts meinte, und »Teambesprechung« bedeute »Vier-Uhr-Bierkränzchen«. Ich öffnete die Tür.
    Zu meiner Überraschung stand Ellie vor mir, Geoff breit grinsend hinter ihr.
    »Ich wollte dir noch für deine feinfühlige Diskretion danken, dass von deinem Aufenthaltsort niemand was erfahren hat, Kumpel - außer dem verdammten FBI.«
    »Ich denke, ihr habt euch schon vorgestellt.« Ich stieß die Tür ganz auf und angelte mir ein Paar Jeans.
    Ellie blickte sich in dem widerlichen Lager um - Schachteln mit Ersatzteilen, Motorradkataloge auf dem Boden verstreut, die zerwühlte Liege, auf der ich geschlafen hatte - und suchte sich einen Platz zum Sitzen. »Hübsche Bude …«
    »Danke«, sagte Geoff und stieß eine Kiste verbeulter Felgen aus dem Weg. »Hab ich selbst oft benutzt. Ich muss schon sagen«, fuhr er fort und nickte mir anerkennend zu, »als du von einer FBI-Agentin geredet hast, wäre mir nicht in den Sinn gekommen, dass du Jodie Foster meinst.«
    Sie sah hübsch aus in ihrem schwarzen Anzug und pinkfarbenem Oberteil, aber nicht sehr glücklich. »Was hast du über Liz rausgefunden?«
    »Nicht viel.« Sie nahm ein Bier und prostete Geoff zu. »Die Frau ist unberührbar. Ihr Mädchenname ist O’Callahan. Eine alte Familie aus Florida. Vor allem Anwälte und Richter. So abgeschirmt und einflussreich, wie man nur sein kann. Sie war in Vanderbilt und hat eine Weile in der Kanzlei ihres Vaters gearbeitet. Vor etwa achtzehn Jahren hat sie Stratton geheiratet. Mir wurde gesagt, sie sei seine Eintrittskarte in die Kreise gewesen, die viele seiner Geschäfte finanziert haben.«
    »Wir müssen mit ihr reden, Ellie.«

    »Habe ich versucht«, seufzte Ellie. »Ich wollte sie verhören, ohne dass meine Abteilung was mitbekommt. Aber ich bin beim Familienanwalt auf taube Ohren gestoßen. Nur, wenn Stratton dabei ist, und dann auch nur mit Fragen einer zuvor eingereichten Liste.«
    »Gott, das Flittchen ist härter drauf als eine Nonne in einer Kondomfabrik«, warf Geoff ein, bevor er seine Flasche ansetzte.
    »Nett.« Ellie rümpfte die Nase. »Stratton hat sie völlig unter seiner Fuchtel. Sie geht nicht mal zum Mittagessen ohne Leibwächter. Ich habe nicht genug in der Hand, um sie zum Verhör vorzuladen.«
    »Meine Güte, Ellie, du bist das FBI …«
    »Was soll ich tun? Das von meinem Chef erledigen lassen? Wir brauchen jemanden aus ihren Kreisen. Jemanden, der an sie rankommt. Sie zum Reden bringt. Aber ich habe dort keine Kontakte.«
    Wie gesagt, ich hatte noch einen Trumpf im Ärmel. Den brauchte ich nicht

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