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Die Palm-Beach-Verschwoerung

Titel: Die Palm-Beach-Verschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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ist er ein Profi, Ellie. Er hat ein Viertel seines Lebens im Gefängnis verbracht. Zweitens gibt es nichts, was man gegen ihn ausspielen kann. Er ist krank, Ellie. Stirbt an irgendeinem Nierenleiden. Er wird nicht einknicken. Er hat zugelassen, dass sein eigener Sohn dran glauben musste. Jedenfalls hat er meine Kumpels nicht umgebracht. Mickey war wie sein eigen Fleisch und Blut. Und jetzt hat er wegen seiner Schweinereien auch noch seinen zweiten Sohn verloren.« Das Bild von Daves Leiche tauchte vor meinen Augen auf. »Ganz zu schweigen von mir.«
    Ellie überraschte mich, als sie meine Hand ergriff. »Es tut mir Leid wegen Ihres Bruders, Ned, wirklich.«
    Ich schloss meine Finger um ihre, blickte in ihr Gesicht und brachte sogar ein Lächeln zu Stande. »Sie wissen, dass ich diese Bilder nicht habe, oder, Ellie? Sie wissen, dass ich diese Menschen nicht umgebracht habe. Mickey, Tess, Dave …«
    »Ein Ja zu allen Punkten.« Ellie nickte.
    Irgendwas änderte sich für mich, als ich in diese sanften, blauen Augen blickte. Vielleicht war es die Art, wie ich sie auf Strattons Party gesehen hatte. Hinreißend, aber so tapfer, wie sie sich gegen ihn aufgelehnt hatte. Oder was sie jetzt für mich tat. Das Risiko, das sie einging. Es fühlte sich nach so langer Zeit gut an, jemanden an meiner Seite zu haben.
    »Ellie?«, sagte ich.
    »Ja«, murmelte sie. »Was ist jetzt?«
    »Verhaften Sie mich nicht dafür …«
    Ich legte eine Hand auf ihre Wange und küsste sie sanft auf die Lippen.

58
    Ich wusste, es war nicht gerade gescheit, was ich da tat. Irgendwie erwartete ich, dass sie aufspringen und mich wegschieben würde: Haben Sie den Verstand verloren?
    Aber das tat sie nicht. Sie hob ihr Kinn ein Stück, öffnete ihren Mund und ließ ihre weiche, warme Zunge leicht um meine tanzen. Diese ganze Sache erwischte uns beide eiskalt. Plötzlich lagen meine Arme um ihren Rücken, und ich zog sie zu mir heran, bis ich spürte, wie ihr Herz gegen meine Brust schlug. Na ja, manchmal reicht ein Kuss, um herauszufinden, ob es funkt. Und das tat es.
    Ich hielt den Atem an, als wir voneinander abließen. Ich hatte Angst vor dem, was sie sagen würde, und schob eine Strähne aus ihren Augen.
    Sie blinzelte leicht, als wüsste sie auch nicht genau, was hier gerade passiert war.
    »Das ist nicht richtig, Ned.«
    »Ich weiß. Es tut mir Leid, Ellie. Es hat nur so gut getan, endlich zu hören, dass Sie … dass du mir glaubst. Und du hast auf der Terrasse so hübsch ausgesehen. Ich denke, ich war überwältigt.«
    »Das meinte ich nicht.« Sie blickte mich mit einem leisen Lächeln an. » Das war prima. Ich dachte gerade über Stratton nach. Er hat diese wundervollen Neuerwerbungen. Wenn er nur die Versicherungssumme kassieren wollte, warum drängt er dann darauf, dass die gestohlenen Bilder wiedergefunden werden? Er hat bekommen, was er wollte.«
    »Vielleicht will er sie zurück«, überlegte ich. »Du weißt schon: Er will ganz einfach alles, was er kriegen kann.«
    »Hör mal«, sagte sie und richtete sich auf, »gewöhn dich ja nicht daran, Ned. Das war im Grunde genommen nur ein Händeschütteln.
Um unsere neue Arbeitsvereinbarung zu besiegeln.«
    Ich versuchte, sie wieder näher an mich zu ziehen. »Ich hatte gehofft, dass wir gleich zum Vertraglichen kommen.«
    »Tut mir Leid«, seufzte sie. »Vielleicht bin ich altmodisch, aber du wirst gesucht, und ich bin beim FBI. Abgesehen davon, haben wir viel Arbeit vor uns.« Sie streckte die Hand aus und zog mich hoch. Ich war überrascht, wie stark sie war. »Du musst gehen. Du bist nicht beleidigt, wenn ich dich bitte, den Hinterausgang zu benutzen?«
    »Nein«, lachte ich, »das wird schon zur Gewohnheit.«
    Ich ging zur Verandatür und schob sie auf, drehte mich aber noch einmal zu Ellie um. Ich wusste nicht, ob es ein Fehler war, was wir getan hatten. Oder ob es wieder passieren würde. Ich verstand, welches Risiko sie mit mir einging. Unsere Blicke trafen sich.
    Ich lächelte sie von der Tür her an. »Warum tust du das, Ellie?«
    »Ich weiß nicht.« Sie zuckte mit den Schultern. »Sagen wir, ich halte einfach nur dagegen, Ned.«
    »Du hältst dagegen?«
    »Das kann ich im Moment nicht erklären. Bei dir alles okay?«
    Ich nickte. »Na ja, aus welchem Grund auch immer du das tust, ich danke dir, Ellie.«
    »Ich habe dir gesagt, dass es nur ein Händeschütteln war«, erinnerte sie mich mit einem Augenzwinkern.
    Ich schüttelte den Kopf. »Ich meinte, dass du mir glaubst. Das hat

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