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Die Pan-Trilogie, Band 3: Die verborgenen Insignien des Pan (German Edition)

Die Pan-Trilogie, Band 3: Die verborgenen Insignien des Pan (German Edition)

Titel: Die Pan-Trilogie, Band 3: Die verborgenen Insignien des Pan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Regnier
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leise. »Mal davon abgesehen, dass dieses Buch nie einen Lektor gesehen hat, was bedeutet das?«
    Lee sah mich an. »Die Insignien kommen zu dir. Theoretisch müssen wir nicht großartig nach ihnen suchen, sie finden den Weg zu dir von ganz allein.«
    »Heißt das, ich müsste jetzt gar nicht hier sein und frieren?« Ich zupfte an meinem nassen Pulli.
    »Könnte man sagen.«
    »Gut. Dann lass uns nach Hause gehen. Ich will ein heißes Bad.«
    Lee grinste träge. »Ich wüsste noch etwas anderes, dass dir einheizt.«
    Da war er wieder: der Verführer. Er hatte den Agenten schneller abgelegt, als ich aus meinen nassen Socken schlüpfen konnte. Streng sagte ich: »Mach keine Versprechungen, die du nicht halten kannst, FitzMor. Du hast nur fünfundzwanzig Grad Körpertemperatur.« Trotzdem schlug mein Herz schneller und mir wurde mit einem Mal warm.
    Lee lehnte sich zurück und zog meinen Kopf zu sich heran. Ich kam ihm entgegen und wollte ihn schon küssen, als meine Augen eine Bewegung auf dem Papier vor uns einfingen. Das Buch schrieb sich soeben wieder neu. Auf der gegenüberliegenden Seite in rotbrauner Tinte und einer Schriftart, die ich nicht kannte. Lee war meinem Blick gefolgt. Seine Hand, die noch wenige Sekunden zuvor meinen Nacken fest umschlossen hatte, löste sich. Lees Gesicht wurde starr. Als könne er nicht glauben, was er da las. Ein beklommenes Gefühl ließ die Wärme in meinem Körper wieder weichen. Das Buch hatte aufgehört zu schreiben. Der Text war fertig (übrigens ohne Interpunktion, ein Korrektor wäre auch keine schlechte Idee).
    »Was steht da?«, wollte ich wissen.
    Lee sah mich mit großen Augen an und ich hörte seine Stimme in meinem Kopf. Sie formulierte nur zwei Wörter: Horton College? Ehe er etwas sagen konnte, wurden wir geblendet. Eine Karbidlampe richtete ihren hellen Strahl in unsere Gesichter.
    »Sieh an. Wenn das nicht unsere ehemals neue Mitschülerin ist, die sich eines Tages ohne ein Wort des Abschieds aus dem Staub gemacht hat. Wieder auf der Suche nach frischer Unterwäsche, Felicity Morgan?«
    Vor uns standen Liam und Fynn. Und beide sahen nicht aus, als würden sie sich über ein Wiedersehen freuen.

GESTÄNDNISSE IN DER BIBLIOTHEK

    »Was tut ihr hier?«, fragte ich. Mein Herz pochte, ich fühlte jeden Schlag in meinem Hals. Liam hob eine seiner perfekten Augenbrauen. »Ich dachte, die Bibliothek sei nachtsüber für Schüler geschlossen«, setzte ich zur Gegenwehr an.
    »Wer hat dir denn das erzählt?«, fragte Fynn irritiert.
    »Fynn!« Liam sah auf Fynn hinunter. »Wir müssen sie melden.«
    Fynn sah Lee an. »Ich wüsste gern, was sie mit dem Buch der Prophezeiung vorhaben.«
    Lee klappte es zu. Jetzt konnten sie nicht mehr sehen, was wir gesucht hatten. Er sah Liam in die Augen. »Die Bibliothek ist für euch Schüler nachts tatsächlich verboten. Was wollt ihr zwei hier?«
    Liam reckte sich ein Stück. »Ich denke, diese Frage steht eher uns zu. Oder noch besser dem Merlin.« Er trat um den Tisch herum und packte meinen Oberarm. »Nicht doch!«, sagte er barsch, als Lee aufspringen wollte.
    »Keiner von uns ist so schnell wie du, aber Felicity ist definitiv langsamer und weniger ausgebildet als wir.« Fynn sah fest entschlossen aus. Das stand im krassen Gegensatz zu dem freundlichen jungen Mann, der mich hier eingeführt hatte.
    »Drohst du etwa mich zu verletzen?«, fragte ich entgeistert.
    »Niemand wird hier verletzt. Aber jetzt bewegt euch. Du, ganz langsam, in normaler Geschwindigkeit«, fügte Fynn gen Lee gewandt hinzu. Er fasste Lees Arm und führte ihn zur Tür.
    Im Schein der Karbidlampe konnte ich an der Wand unsere Schatten ausmachen. Und einen fünften. Er war wieder da! Konnte er uns helfen? Ich versuchte nicht allzu angestrengt auf den Schatten zu starren, während wir durch die Gänge geschoben wurden. Ich sah ihn eine Bewegung in Richtung Liam machen – sollte ich den ablenken?
    »Du hast einmal behauptet, du seist wesentlich jünger als jeder andere Schüler gewesen, als du nach Avalon gekommen bist«, begann ich zu improvisieren.
    Liam warf mir einen kurzen Blick zu. »Was hat das mit eurem plötzlichen Auftauchen in der Bibliothek zu tun?«
    Nichts. Aber irgendwas musste ich tun. »Hast du dich nie gefragt, wie der Merlin dich gefunden hat?«
    Ein überhebliches Lächeln umspielte Liams Mundwinkel.
    Lee vor mir schnaufte. »Er ist der Nachfolger des Merlin. Eines Tages wird Liam Leiter der Schule und Mitglied des Kronrates werden. Es wird

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