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Die Pan-Trilogie, Band 3: Die verborgenen Insignien des Pan (German Edition)

Die Pan-Trilogie, Band 3: Die verborgenen Insignien des Pan (German Edition)

Titel: Die Pan-Trilogie, Band 3: Die verborgenen Insignien des Pan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Regnier
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Er hielt meinen Arm fest.
    »Es geht in die andere Richtung«, sagte er und deutete in den Apfelhain hinein. Resigniert folgte ich ihm.
    Wir durchquerten den Apfelhain und betraten den Laubwald dahinter. Ich hatte nie zu vor einen reinen Eichenwald gesehen, aber diese Eichen schienen uralt. Ab und an hing an den Ästen ein Fetzen Stoff oder ein Stück buntes Glas. Der Boden war übersät von zarten blauen Blumen. Hier spürte selbst ich die Magie des Ortes. Vielleicht war ich im Moment aber auch nur extrem romantisch veranlagt.
    Das verflüchtigte sich jedoch schnell. Es war bereits stockfinster, als wir den Anstieg erreichten, den mich die beiden Elfen vor einigen Wochen hinaufgeführt hatten. Ich stöhnte, als ich ihn sah. Der Weg nach oben war extrem steil und anstrengend gewesen.
    »Keine Bange, es ist nicht weit«, beruhigte er mich.
    Nicht weit bedeutete für mich fünf Kilometer Fußmarsch einen steilen Hang hinauf. Für Lee ein Kinderspiel. »Kannst du mich nicht tragen und ganz schnell laufen?«, keuchte ich hinter ihm.
    Lee schüttelte den Kopf. »Nein. Dazu müsste ich meine Magie anwenden und das könnte vom Merlin wahrgenommen werden. Ich wäre heute lieber inkognito hier.«
    Also musste ich diesen steilen Klippenwald erneut erklimmen. Endlich standen wir vor einer Felswand.
    »Und jetzt …«, keuchte ich vornübergebeugt.
    »Muss ich mich wieder daran erinnern, wie man den Fluchtweg öffnet«, sagte Lee gedankenverloren.
    »… muss ich erst mal was trinken«, vollendete ich ungerührt meinen Satz und umrundete den Vorsprung. Lee folgte mir immer noch in Gedanken versunken.
    Schon standen wir wieder vor dem Wasserbecken mit der eingeritzten Triskele. Und ich wurde nass. Obwohl ich versucht hatte vorsichtig zu sein, schoss das Wasser in einem dichten, festen Strahl hervor, als ich an die Quelle herantrat. Ich fluchte leise und trank.
    Erst dann sah ich auf. »Möchtest du nichts?«
    Lee sah mich genauso groß an, wie damals die beiden Elfen.
    »Was ist?«, fragte ich bang.
    »Das Wasser fließt in deiner Gegenwart stärker.« Seine Stimme klang fassungslos.
    »Ich weiß. Warum? Ist das wieder so ein Prophezeiten-Ding?«
    Lee sah mich ernst an. »Das ist ein Pan-Ding .«
    Ich richtete mich auf und bereute es sofort, denn wieder traf mich der Wasserstrahl. Im Frühjahr und bei untergegangener Sonne war das sehr unangenehm. Ich ging wieder auf Lee zu, außer Reichweite des Wassers. »Was meinst du?«
    »Es wurde Pan, dem ersten Elfenkönig nachgesagt, er könne das Wasser beeinflussen. Er konnte es nicht regnen lassen. Aber er konnte Quellen, die verdorrt waren, zum Sprudeln bringen. Dummerweise ist Deirdre unsere älteste Nymphe. Sie könnte uns mehr darüber berichten. Sie hat ihn noch gekannt.«
    Ich sah Lee irritiert an. »Er ist doch Oberons Vater. Und damit auch der Vater deines Vaters. Kannst du ihn nicht danach fragen?«
    Lee lächelte ein wenig schief. »Du weißt doch, wie ich aufgewachsen bin. Ich habe kaum jemals Zeit mit meinem Vater zu sprechen. Alles, was ich über meine Vorfahren weiß, weiß auch jeder andere Schüler Avalons.«
    Ich sah Lee an und konnte nicht entscheiden, ob er darüber verbittert war oder es als Tatsache annahm. »Sag nie wieder etwas gegen meine Familie«, mahnte ich ihn ernsthaft. »Sie mag ein wenig verkorkst sein, wie viele Familien in England, aber deine ist noch seltsamer.«
    Ein Wind kam auf und ich fröstelte in meinen nassen Kleidern. »Kannst du dich jetzt daran erinnern, wo der Eingang ist? Mir ist kalt.«
    Er nickte und umrundete noch einmal den Vorsprung. Ein Teil der Felswand war mit Efeu bedeckt. Lee schob es vorsichtig auseinander, bis er fand, was er suchte: eine kleine Öffnung. Es war nicht einfach nur ein in den Fels gehauenes Loch, sondern umrandet von viereckigen Quadersteinen, die mit ähnlichen keltischen Symbolen und Mustern verziert waren wie das Wasserbecken. Das Dumme war nur, die Öffnung war so groß wie eine Katzenklappe.
    »Da passen wir nie durch«, sagte ich frustriert. »Nicht mal du mit deinen schmalen Hüften.«
    »Ah, die hast du also doch registriert. Nur meine stählernen Muskeln lassen dich kalt.« Lee kniete sich auf alle viere und fuhr die Linie eines Musters nach.
    Anscheinend hatten diese keltischen Symbole mehr Kraft inne, als die Esoteriker sich je vorstellen konnten. Mit jeder Schlinge, die Lees Finger machte, wurde die Öffnung größer. Bis sie endlich so groß war, dass wir durchkriechen konnten.
    Lee drehte sich mit

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