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Die Pan-Trilogie, Band 3: Die verborgenen Insignien des Pan (German Edition)

Die Pan-Trilogie, Band 3: Die verborgenen Insignien des Pan (German Edition)

Titel: Die Pan-Trilogie, Band 3: Die verborgenen Insignien des Pan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Regnier
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ausstoßen, dann hatte uns die Stadt verschluckt.
    Alles war bunt, laut und es roch. Entweder nach frischem Gebäck, faulem Wasser, Schweiß oder starkem Parfüm. Trotzdem nahm ich alles wie durch einen Schleier wahr. Lees Hand, die meine Finger fest umschloss, war wesentlich realer als alles andere um uns herum. Auch die Gerüche kamen nur gedämpft an, denn Heu, Moos und vor allem Veilchen waren dominierend. Aus den Augenwinkeln sah ich, wie sich die Menschen nach Lee umdrehten. Lee lächelte nur ein wenig einfältig. Mit diesem Gesichtsausdruck erinnerte er mich ein wenig an Paul und dessen Hundeblick.
    Wir hatten einen Kaffee getrunken. Wir hatten ein Stück Honiggebäck an einem Stand erworben und uns geteilt und wir waren durch die Stadt spaziert. Hand in Hand. Bis wir weiter unten am Flussufer eine Stelle fanden, wo wir ungestört waren.
    Lee hatte mir noch einmal ausführlich seine Elfen-Verteidigungsmaßnahmen erklärt. Knurren und eine magische Stärke. Das war alles. Weitere Mittel bestanden eher aus Fluchtmöglichkeiten wie zum Beispiel die Schnelligkeit oder kleinere Verwandlungen. Wurde seine Magie beeinträchtigt wie zum Beispiel durch mangelndes Sonnenlicht, war er auch nicht mehr stark oder schnell. Voll-Elfen, wie ich sie nannte, konnten sich zudem auch komplett größer, kleiner, älter und jünger machen und für das menschliche Auge sogar unsichtbar werden. Sie konnten auch ein wenig fliegen. Kurze Strecken, wenn sie sich in die Größe einer Libelle verwandelten. So wie Eamon an dem Teich im Sherwood Forest. Lee konnte das nicht. Er war als Halbelf nur zu außergewöhnlichem Klettern und weiten Sprüngen fähig. Verwandlungen schieden für ihn aus. Mit Ausnahme des Alterszaubers.
    »Ich kann das Knurren ganz bestimmte Leute hören lassen. Du bist wieder mal eine Ausnahme. Du hörst es, auch wenn ich dich nicht miteinbeziehe.«
    »Haben wir das unserer Verbindung zu verdanken?« Ich pflückte ein Gänseblümchen.
    »Ich denke eher, dass ist dir und deinen Fähigkeiten zuzuschreiben.« Lee pflückte eine Margerite und reichte sie mir.
    »Was wieder mal die Frage aufwirft, was ich bin«, seufzte ich bitter.
    In einem Schwung umfasste Lee meine Schultern und drückte mich sanft ins Gras. »Es ist ganz gleich, was du bist, Felicity Morgan, du bist mir vorherbestimmt.«
    Ich legte meine Hände auf sein fliederfarbenes Wams. »Und was soll das heißen, FitzMor? Das klingt, als hättest du mit meinem Vater einen Pakt geschlossen und er eine Kuh für mich ausgehandelt.«
    »Glaub mir, Morgan, du bist mehr wert als eine Kuh.«
    Und dann küsste er mich noch einmal.
    Es war dunkel, als wir das Schloss betraten. Etliche livrierte Diener eilten aufgeregt hin und her.
    Lee hielt einen an. »Was ist passiert?«
    »Die Fürstin hatte einen Zusammenbruch. Der neue Arzt konnte ihr auch nicht helfen. Trotz der Kur aus Aalaugen, Froschlaich und frischem Blut.« Er sah mein angewidertes Gesicht und sagte streng: »Die Fürstin leidet große Schmerzen und die Tinktur hat ihr bereits einmal geholfen. Zumindest besser als die letzte aus Augenmus und Egeln. Seid Ihr Arzt, dass Ihr Euch ein Urteil erlauben könnt?«
    Augenmus und Egel? Was um Himmels mochte die Frau haben, dass sie freiwillig solche Sachen zu sich nahm?
    Lee legte eine Hand auf meinen Rücken. »Meine Verlobte ist nur hungrig und müde. Dann sieht sie immer so aus. Wäre es möglich etwas zu essen zu bekommen?«
    »Oh, Eure Verlobte!« Mit einem Mal musterte mich der Lakai interessiert. »Äh, ich darf wohl … ach, vergesst es. Ich sorge für ein Nachtmahl.«
    Lees Griff in meinem Rücken verstärkte sich und er zog mich mit sich in Richtung unserer Zimmer.
    »Was ist?«, flüsterte ich.
    »Ich weiß nicht. Er wollte dich fragen, ob du noch Jungfrau bist. Erst im letzten Moment hat er sich auf seinen Anstand besonnen. Fürstin Eleonore scheint kränker zu sein als angenommen.«
    Ich schüttelte mich. »Wenn ich bedenke, was sie da zu sich nimmt, ist das eigentlich kein Wunder.«
    »Du missverstehst das. Die Medizin steckt noch in den Kinderschuhen und man glaubt, manche innere Krankheiten mit entsprechenden Innereien bekämpfen zu können. Nicht selten werden dafür auch Kinder geopfert.«
    Ich starrte ihn an. »Aber … ist das nicht Satanismus?«
    »Doch und die Kirche verbietet es. Trotzdem glaubt man, eine unschuldige Seele könne einen bösen Geist vertreiben.«
    Er führte uns in einen kleinen Salon und schon wenig später kamen ein anderer Lakai

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