Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Pan-Trilogie, Band 3: Die verborgenen Insignien des Pan (German Edition)

Die Pan-Trilogie, Band 3: Die verborgenen Insignien des Pan (German Edition)

Titel: Die Pan-Trilogie, Band 3: Die verborgenen Insignien des Pan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Regnier
Vom Netzwerk:
vor meinen Augen vollzogen hatte. Lee aber wollte sichergehen. Wir würden uns erst heute Abend wieder treffen.
    In meinem Zimmer angekommen, warf ich den Rucksack in eine Ecke. Dann nahm ich den Korb mit der schmutzigen Wäsche, suchte alles Getragene von mir heraus und verteilte es auf dem Fußboden zu einem Berg. Das war wesentlich mehr, als ich angenommen hatte. Ach herrje, da waren meine Lieblingsjeans. Und es war kein Wunder, dass ich keine Socken mehr fand. Ich musste unbedingt waschen.
    Aber erst als ich inmitten der müffelnden Klamotten saß, wagte ich es, die Insignien aus meinem T-Shirt zu befreien. Ich legte sie vor mich. Ring, Krone, Bernstein und das Stück Eierschale mit dem Gewicht eines Bierkrugs. Alle Gegenstände lagen auf meinen getragenen Socken.
    Dann nahm ich unter dem Ring die Socke weg und rutschte einen halben Meter weg. Sofort summte es leise. Aus den Augenwinkeln nahm ich eine Bewegung war. Erschrocken sah ich auf. Vor mir, in meinem Zimmer, stand der Mann, den ich schon einmal gesehen hatte. Der Zwinkerer vom Albert Memorial, der Gaffer aus der Menschenmenge in der mittelalterlichen Stadt.
    Hektisch raffte ich alle Insignien mit den darunterliegenden Klamotten zusammen und sprang auf. Der Mann zwinkerte mir zu und verschwand. Einfach so. Ohne Pop, ohne Flimmern. Ein Wimpernschlag und er war verschwunden.
    Nur dieses Mal hatte ich nicht geblinzelt. Ich hatte ihn ganz deutlich gesehen. War er ein Geist? Seine grasgrüne Kleidung war ungewöhnlich. Gepflegt und kostbar. Aber auch altmodisch. Goldene Fäden und elfenbeinfarbene Borte mit aufwendiger Stickerei zierten den kurzen, braunen Umhang. Die Kleider wirkten nicht wie die Gewänder der Männer auf der Burg von Nottingham oder der von Aachen. Sie waren … anders. Und was sollte dieses Zwinkern?
    Ich entkrampfte meine Hände und betrachtete die darin liegenden Insignien. Wenigstens einer Sache war ich mir jetzt sicher: Die Insignien reagierten unterschiedlich. Den Ring konnten sowohl Lee als auch ich spüren. Die Krone konnte Lee sogar durch Wände hindurch fühlen, ich dagegen überhaupt nicht. Beide Insignien machten sich nicht bemerkbar, solange sie mit meinem Körpergeruch in Kontakt kamen – daher waren sie in meiner Schmutzwäsche auch ideal versteckt.
    Und für die Drachen? Konnten sie das Vermächtnis Pans spüren?
    Der Bernstein, Fafnirs Auge, war anders. Er zeigte überhaupt keine Reaktion. Lag es daran, dass er nur Teil einer Insignie war? Also nicht vollständig? Trotzdem hatte Oberon ihn an mir spüren können. Was unterschied ihn von den anderen beiden? Und wo waren der Umhang und das Schwert? Und was war mit dem Halsreif?
    Ich packte zusätzlich ein paar schmutzige Socken zu den Insignien in mein altes T-Shirt. Morgen würde ich sie wieder in mein Schließfach legen.

RUBYS ACHTZEHNTER GEBURTSTAG

    Lee und ich waren die ersten bei Ruby. Ganz unrubyisch fiel sie uns beiden um den Hals.
    »Gut, dass ihr da seid. Kommt mit. Mum und Dad sind heute Abend zu einer Vernissage eingeladen. Wir haben das ganze Appartement für uns. Ihr müsst unbedingt von der Bowle probieren, die meine Mum gemacht hat. Es ist nicht so viel Alkohol drin wie bei Jaydens Karaoke-Party, aber dafür schmeckt sie noch besser. Hier. Nehmt.« Sie hatte jedem von uns ein Glas eingeschenkt, ehe wir hätten ablehnen konnten. »Dad hat mir ein neues Klavier geschenkt. Einen Bösendorfer Flügel aus der limitierten 180-Jahre-Jubiläumsauflage. Ist das nicht großartig? Den müsst ihr sehen.« Sie nahm meine Hand und zog mich ins Wohnzimmer. Der Flügel glänzte in sattem schwarz dominierend in einer extra freigeräumten Ecke. »Lee, du kannst doch bestimmt Klavier spielen. Du kannst ja eigentlich alles. Setz dich. Probier es aus. Es ist ein traumhaftes Instrument. Oh! Da kommen die nächsten.«
    Es hatte geschellt und Ruby eilte in ihrer Aufregung zur Haustür.
    »Ich glaube, die Bowle hat doch zu viel Alkohol«, sagte ich zu Lee und stellte mein Glas auf dem Wohnzimmertisch ab.
    »… Lee hier … müsst … oh, vielen Dank! Was ist das?«
    Ruby war wieder ins Wohnzimmer gekommen, Phyllis und Nicole im Schlepptau.
    »Ich hole die Bowle hierher. Oh, hier ist noch ein Glas.« Sie nahm mein Glas vom Tisch, trank es in einem Zug aus und verschwand.
    Phyllis, Nicole und ich wechselten einen Blick.
    »Was ist los mit ihr?«, flüsterte Nicole.
    »Sie rechnet doch wohl hoffentlich nicht wirklich mit Ciaran, oder?«, fragte ich alarmiert.
    Phyllis sah mich

Weitere Kostenlose Bücher