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Die Pan-Trilogie, Band 3: Die verborgenen Insignien des Pan (German Edition)

Die Pan-Trilogie, Band 3: Die verborgenen Insignien des Pan (German Edition)

Titel: Die Pan-Trilogie, Band 3: Die verborgenen Insignien des Pan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Regnier
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sieht nicht gerade aus wie Alessandra Ambrosio.«
    Eamon! Woher, zur Hölle, kannte Eamon Alessandra Ambrosio?
    »Zu dumm. Dabei stand Lee immer auf Brünette.« Die Elfen lachten hämisch.
    Blödmänner! Gleichzeitig fühlte ich meinen Magen um einen halben Meter sacken. War das nicht der Beweis? Lee mochte keine blonden Frauen. Ich war zwar nicht so hellblond wie Mette-Marit von Norwegen, aber ich war keinesfalls brünett. Felicity Stratton war brünett. Sie war Lees erste Wahl gewesen. Natürlich liebte er mich nicht wirklich. Vielleicht war die Wirkung meines Kusses auch schon verflogen, bis ich zurückkam, und Lee wäre wieder der Gigolo, der er zu Anfang gewesen war. Ich hätte beinahe nichts mehr wahrgenommen, wenn mein Name nicht gefallen wäre.
    »… Felicity entführt?«
    »Das wollen wir nicht hoffen«, antwortete Eamon düster. »Die Drachenwandler haben bislang nur drei Männer von uns getötet. Sollte die Prophezeite tot sein, weiß ich nicht, ob wir die Insignien je zurückerhalten.«
    Geschähe euch recht, arrogantes Elfengesindel , dachte ich. War das alles, worum sie sich sorgten? Ihre Insignien?
    »Glaubst du wirklich, der Ring ist in London?«
    Die Stimme klang schon etwas gedämpfter.
    »Das werden wir gleich herausfinden«, sagte Eamon.
    Ich lugte um die Ecke und sah das Boot samt der plaudernden Elfen bereits aufs Meer hinaustreiben. In der Ferne kam Nebel auf. Ein paar Minuten später waren sie verschluckt.
    Und was jetzt? Wie es aussah, war ich noch immer in der Anderwelt. Wahrscheinlich der gegenwärtigen Anderwelt. In welcher Zeit war ich denn dann vorher gewesen? Pan war schon tot gewesen, Oberon König und es war am Vorabend einer Schlacht oder eines Krieges. Und Ciarans Vater hatte noch gelebt! Das musste doch herauszufinden sein. Aber was tat ich jetzt hier?
    Ich sah zur Wand. Der Schatten deutete zu den Booten. Ich sollte ein Boot besteigen? Und dann? Sobald ich auf dem Meer wäre, würde mich jeder vom Schloss her sehen können. Doch der Schatten machte mit beiden Händen drängende Geste Richtung Wasser. Meine Hände zitterten und meine Knie waren so biegsam wie ein Kabel. Ich stolperte ungelenk ins Boot.
    Sofort setzte es sich in Bewegung, hinaus aufs Meer. Ich machte mich so klein wie möglich und hoffte, dass kein Scharfschütze an der Palastmauer Wache hielt.
    Nichts geschah. Niemand schrie, niemand verfolgte mich. Ich erreichte unbehelligt die Nebelwand. Wie schon bei meiner ersten Überfahrt durch diesen Nebel, wurde die Welt um mich herum urplötzlich totenstill. Der Wind hörte auf zu wehen, das Plätschern der kleinen Wellen gegen den Bootsrumpf verstummte. Das war die beängstigendste Stille, die man sich nur vorstellen konnte. In jedem Horrorfilm wäre jetzt ein Ungeheuer aus der Tiefe emporgeschossen und hätte mich mit riesigen, spitzen Zähnen in zwei Hälften gerissen. Aber es geschah nichts.
    Wenig später löste sich der Nebel langsam wieder auf, das Gluckern des Wassers war wieder leise zu vernehmen und dann erkannte ich durch die Schwaden hindurch Umrisse. Festland unter einem wolkenverhangenen Himmel.
    Prompt begann es zu nieseln. Der Wind wurde stärker und ließ das Boot schlingern. Der Nieselregen nahm mir beinahe die Sicht. Doch ich war mir ganz sicher, dass das Land vor mir, nicht Avalon war. Es war eine Küste. Mit einzelnen zerklüfteten Felsen im Wasser und einer Sandbucht dazwischen. Auf einem Felsen tummelten sich ein paar Seehunde und heulten leise. Als mein Boot an ihnen vorbeiglitt, verstummten sie und folgten mir mit ihren Blicken. Mit einem Mal verstand ich die Märchen vom Selkie, dem Seehund, der sich hin und wieder in einen Menschen verwandelte. Äußerst unheimlich.
    Mein Boot glitt zielstrebig auf den Sandstrand zu. Einen Meter davon entfernt hielt es an. Es erwartete wohl, dass ich hier ausstieg, weil es sonst im Sand stecken bleiben würde.
    Ich zog meine Schuhe und Strümpfe aus und kletterte aus dem Boot. Kaum stand ich im knöcheltiefen Wasser, setzte es sich wieder in Bewegung und fuhr zurück aufs Meer hinaus. Ich stapfte an den Strand und blieb stehen.
    Hier war ich schon mal gewesen. Zweimal um genau zu sein. Vor mir befand sich der legendäre Steinkreis. Und kaum, dass ich ihn betrat, begannen die meterhohen Megalithen zu brennen. Ich warf meine Schuhe auf die Klippen vor mir und rannte los. Wieder erwischte die Welle meine Füße. Aber dieses Mal konnte ich wenigstens trockene Socken und Schuhe anziehen. Irgendwann lernt man

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