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Die Pan-Trilogie, Band 3: Die verborgenen Insignien des Pan (German Edition)

Die Pan-Trilogie, Band 3: Die verborgenen Insignien des Pan (German Edition)

Titel: Die Pan-Trilogie, Band 3: Die verborgenen Insignien des Pan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Regnier
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einen zweiten Stein. Felicity, reiß dich gefälligst zusammen! , ermahnte ich mich. Zu spät. Ich hatte das Ende schon erreicht. Ich hob den Kopf.
    Das war nicht Essex. Das war auch nicht der Regent's Park, der Tower Hill oder die Westminster Abbey.
    Ich befand mich in einer Höhle. Einer Höhle, deren dunkelgrauer Fels sorgfältig behauen war. Es handelte sich um eine Art Seitenkammer, die sich zum eigentlichen Gewölbe hin öffnete. Ein paar Meter weiter links lag ein Steg im Wasser. An einer Halterung befand sich eine Fackel. Diese Mole kam mir seltsam vertraut vor. Ein vertäutes Boot am Steg bestätigte meinen Verdacht.
    Ich war unter dem Schloss des Elfenkönigs in der Anderwelt gelandet.

DAS GEHEIMNIS DER INSIGNIEN

    Mir wurde eiskalt. Wenn man mich hier erwischte, würde man mich umbringen. Schon beim letzten Besuch hatte sich herausgestellt, dass die Elfen mit Eindringlingen in ihr Reich ziemlich gnadenlos umgingen. Für ihren Schutz gingen sie über Leichen.
    Sollte ich versuchen, den gleichen Weg zurückzugehen? Wäre ich dann wieder auf Avalon? Wieso war ich hier und nicht in Essex? Die einzige Erklärung waren die Steine des Labyrinths, die ich versehentlich berührt hatte. Sie mussten meinen Weg umgeleitet haben.
    Ich würde mir jetzt einfach ein Boot nehmen und … und was? Aufs Meer hinausfahren? In den Nebel, der dahinter lag? Und dann? Wer sagte, dass ich in England ankäme?
    Ich musste Eamon suchen. Ich würde ihn bitten, mir hier herauszuhelfen. Das war meine einzige Chance.
    Hier in den Gewölben war es ganz ruhig. Bei meinem ersten Besuch hier unten hatte ich wohl in meiner Aufregung die Seitennische mit dem Labyrinth nicht wahrgenommen. Ob es noch mehr solcher Nischen gab, die woanders hinführten? Ich horchte. Stille. Ich wagte mich aus der Höhle mit dem Labyrinth und schlich den Gang entlang in Richtung Schlosskeller.
    Konnten Elfen mich riechen? So wie ich damals Hermes mit seinem gebratenen Speckduft gerochen hatte? Oder war es FedEx gewesen?
    Ich schlich durch die Gänge. Sie wurden alle paar Meter höher, besser ausgebaut, und dann befand ich mich schließlich in dem Bereich, in dem die Wandmalereien anfingen. Im Wohntrakt.
    Ich huschte von Nische zu Nische, immer in der Angst entdeckt zu werden. Deswegen dauerte es eine geraume Zeit – genaugenommen vier Korridore – bis mir aufging, dass es hier seltsam ruhig war. Zu ruhig.
    Plötzlich näherten sich Schritte. Eilige, feste Schritte, wie sie nur einem Mann gehören konnten. Schnell versteckte ich mich hinter einer Säule. Doch der Mann hatte keine Augen für links oder rechts. Er eilte zielstrebig den Quergang weiter und verschwand hinter einer riesigen Pforte.
    War das Ciaran gewesen? Ich huschte hinterher und war wieder sehr dankbar für meine Chucks. In eleganten Absatzschuhen, wie Phyllis sie oft trug, hätte ich einen solchen Krach gemacht, der die Armee Oberons sofort auf den Plan gerufen hätte. Meine Chucks quietschten nicht einmal auf dem glänzenden Steinfußboden. Ich presste mich so flach wie möglich an eine wunderschöne Freske von einem Drachen.
    »Oberon, sie sind alle versammelt«, hörte ich den von mir verfolgten Mann sagen. Die Stimme war nicht die von Ciaran. Sie war etwas heller und geschmeidiger. Ich lugte um die Ecke. Zwei Männer waren in der Halle. Einer war Oberon.
    Der andere Mann hatte zwar die gleiche Größe, aber sein Haar war blonder und er war schlanker als Ciaran. Die Ähnlichkeit war jedoch frappierend.
    »Ich komme. Danke, Aonghus.« Es klirrte leise.
    »Du hast dir Pans Schwert umgehängt?«, hörte ich diesen Aonghus sagen.
    Aonghus … war das nicht Ciarans Vater? Aber der war doch tot!
    »Du weißt, dass es nicht wirkt ohne Fafnirs Auge.«
    Es klirrte wieder leise. Dann hörte ich Aonghus wieder sprechen. Es klang reumütig.
    »Entschuldige. Natürlich weißt du das. Ich frage mich nur ständig, was mit Vaters Insignien geschehen ist. Wie gut, dass du wenigstens das Schwert retten konntest. Wenngleich Fafnirs Auge …«
    »Wir sollten gehen«, unterbrach ihn Oberon. Die Stimme war genauso kalt und hart, wie ich sie in Erinnerung hatte.
    So schnell es mir lautlos möglich war, flitzte ich zurück zu der Säule. Zwei Paar Männerschritte entfernten sich. Ich konnte auf der bemalten Wand gegenüber ihre Schatten über den Drachen huschen sehen. Als die Schritte verklungen waren, starrte ich noch immer auf die Wand. Auf die Freske. Wieso war sie mir nicht schon vorhin aufgefallen?
    Dort war der

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