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Die Pan-Trilogie, Band 3: Die verborgenen Insignien des Pan (German Edition)

Die Pan-Trilogie, Band 3: Die verborgenen Insignien des Pan (German Edition)

Titel: Die Pan-Trilogie, Band 3: Die verborgenen Insignien des Pan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Regnier
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an, der am Ufer zurückblieb. Er hob noch einmal kurz die Hand, dann ging er fort.
    »PAUL!«, schrie ich ihm hinterher. Ohne Wirkung. Zwei Schritte und er war hinter den Felsen verschwunden. Der Mann hielt mich fest – ich konnte brüllen, soviel ich wollte -, bis wir aus der Bucht hinaus waren.
    »Nimm ihr das Geld ab und dann fort mit ihr«, sagte der Kapitän.
    Fisch-Knoblauch fasste in meine Hosentasche, nahm das Geld, das Paul mir zugesteckt hatte, und dann schleifte er mich zur Reling. Ohne zu zögern warf er mich über Bord.
    Der Aufprall tat wirklich weh. Wahrscheinlich verstärkt, weil ich noch Kopfschmerzen hatte. Wie oft war ich in den letzten Wochen geschlagen worden? In einem amerikanischen Bootcamp konnte es nicht brutaler zugehen.
    Das Wasser umschloss mich schnell. . Ich versuchte Abstand zum Rumpf des Schiffes zu gewinnen und gleichzeitig die Wasseroberfläche zu erreichen. Endlich schaffte ich es. So kalt das Wasser auch war, es lähmte nicht nur die Glieder, sondern auch die Schmerzen.
    Ich tauchte auf. »Mildred!«, schrie ich, klatschte mit beiden Händen auf die Wasseroberfläche. »Mildred, bitte!«
    Ein Schatten erschien unter Wasser, dann tauchte eine blonde Fönwelle auf.
    »Meine Güte, Felicity, wir suchen dich schon überall! Die Drachen sind im Besitz einer Insignie und wir dachten schon, du wärst ihnen in die Hände gefallen.«
    »Ich bin ihnen in die Hände gefallen und sie wollten mich umbringen«, sagte ich ganz schwach vor Erleichterung. »Wenn ich nicht bald aus diesem kalten Wasser rauskomme, ist es ihnen gelungen.«
    »Oh. Natürlich!« Sie formte Daumen und Zeigefinger zu einem O, legte sie an den Mund und pfiff.
    Mich wunderte nichts mehr. Mir war zu kalt dazu. Schläge auf den Kopf und Kälte. Mal wieder. Ich war müde. Ich war es leid. Sollten sich die Elfen und Drachen um die Insignien schlagen. Ich wollte nicht mehr mit hineingezogen werden. Ich wollte nur noch, dass die Schmerzen aufhörten. Ein bisschen Schlaf täte auch gut. Und wenn ich dabei ertrank, sei‘s drum. Ich schloss die Augen.

AUSSPRACHE

    Ich war nicht ertrunken. Mir war auch nicht mehr kalt. Tatsächlich lag ich dick und kuschelig eingemummelt in einem Bett, das mir vage bekannt vorkam. Das Zimmer sah aus wie ein Museumsstück aus der viktorianischen Zeit.
    »Lee?«, fragte ich.
    »Ich bin hier.«
    Ich drehte mich im Bett um und tatsächlich: da saß er. In einem Sessel vor dem Fenster, durch die der Straßenlärm Londons drang.
    »Mildred hat mich gerufen und Ciaran hat mir geholfen dich hierher zu bringen. Wie fühlst du dich?«
    Ich tastete nach meinem Hinterkopf, dort wo ich den Schlag abbekommen hatte. Die Beule war verschwunden, ebenso die Kopfschmerzen und überhaupt alle Gliederschmerzen, die mich geplagt hatten. »Gut. Das habe ich wohl dir zu verdanken.«
    Er lächelte, aber es war kein fröhliches Lächeln. »Hast du Hunger?«
    Ich hatte einen Bärenhunger.
    Er las es in meinen Augen und erhob sich. »Ich bin gleich wieder da.«
    »Lee!«, rief ich ihn zurück, als er schon an der Tür stand. »Wie lange genau war ich weg?«
    Er runzelte die Stirn. »Zwei Tage.«
    »Nur?«, fragte ich überrascht. Ich sollte wohl eher sagen »Gott sei Dank«. Zwei Tage, in denen unglaublich viel geschehen war, so viel, dass es für drei Wochen gereicht hätte. Ob ich im Bett liegen bleiben konnte? Aber dann sah ich Lee und alles stürzte wieder auf mich ein. »Was tu ich hier?«
    »Mildred …«
    »Das meine ich nicht. Was tue ich hier ? In deinem Haus am Berkeley Square?«
    Lee lehnte sich wieder zurück und musterte mich eindringlich. »Ich dachte, hier könntest du den Fragen deiner Mutter ein wenig entkommen.«
    Ich kniff ungläubig die Augen zusammen.
    Lee seufzte. »Okay, ich wollte mit dir in Ruhe reden, ohne gestört zu werden.«
    Ich schlug die Decken zurück und wollte aufstehen.
    »Verdammt noch mal, Fay, du bist das sturste Mädchen, dem ich je begegnet bin.«
    »Ja, weil jede andere sich von deiner Aura einwickeln lässt und dir hündisch ergeben ist. Ich bin die Erste, bei der das nicht funktioniert«, fauchte ich und sah mich nach meinen Klamotten um. Es war mir egal, dass ich in Unterwäsche vor ihm stand. (Es war die warme Wollunterwäsche, die mir Mildred schon einmal besorgt hatte.)
    »Ich habe deine Klamotten in der Reinigung abgegeben.«
    Lee beobachtete meine vergebliche Suche mit einer Spur Genugtuung.
    »Dann besorg mir andere. Ich weiß, dass du meine Kleidergröße kennst. Oder soll

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