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Die Partie. Thriller (German Edition)

Die Partie. Thriller (German Edition)

Titel: Die Partie. Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Wächter
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möchten ...«
    »Guten Abend? Es ist drei Uhr in der Nacht!«
    Der Oberbürgermeister machte die Augen nun etwas weiter auf und erschrak, als er die seltsame Aufmachung der beiden ungebetenen Gäste sah.
    »Es ist drei Uhr und 31 Minuten, um genau zu sein. Und nun lassen Sie uns bitte herein.« Der Tonfall des Kleineren klang zugleich förmlich und fordernd.
    »Herein?«
    »Werden Sie nicht unhöflich.«
    »Ich denke, Sie sollten umgehend von meiner Treppe verschwinden, bevor ich die Polizei rufe«, sagte der Oberbürgermeister. Mit einer Hand griff er zur Tür, um sie zuzuschlagen.
    »Bitte, so lassen Sie uns doch vernünftig miteinander reden«, sagte der Kleinere und schob seinen Fuß in den Türspalt. Ein dumpfer Schlag ertönte, als das Holz gegen den Stiefel knallte.
    »Lassen Sie das!«
    Langsam wachte der Oberbürgermeister auf.
    Der Kleinere nickte dem Größeren zu. Dieser hatte den Bolzenschneider bereits hinter seinem Rücken hervorgeholt.
    »Ich habe Sie gewarnt! Ich rufe die Polizei!« Der Bürgermeister trat von der Tür zurück.
    Die Kette hielt dem Biss der Zange nicht stand. Der große Mann stürmte in die Eingangshalle. Der Kleinere trat nach ihm ein, schloss bedächtig die Tür und wartete. Sein Begleiter stand in der Mitte des Raumes und sah sich um. Wohin war der Hausherr verschwunden? Geradeaus führte eine breite Treppe ins Obergeschoss, zur Linken befand sich eine verschlossene Tür und zur Rechten stand ein Zimmer offen, allerdings unbeleuchtet. Der große Mann entschied sich, nach oben zu gehen.
     
    Er stand in der Dunkelheit und atmete schwer. Vorsichtig tastete er nach dem Telefonapparat. Er war ins Arbeitszimmer im Erdgeschoss geflüchtet. Nur wenig Licht fiel durch den kleinen offenen Spalt der Tür in den Raum, aber es reichte, um den Hörer zu finden. Mit verschwitzten Fingern drückte er die Tasten, von denen er hoffte, dass es die richtigen waren. Dann hörte er das Freizeichen.
    »Polizeinotruf.«
    »Hallo ... ich werde gerade überfallen!«
    »Einen Einbruch meinen Sie?«
    »Genau! Hier in meinem Haus ...«
    »Ich notiere.«
    »Jetzt hören Sie doch!«
    »Idiot! Er ist hier unten und telefoniert.«
    Die Stimme aus der Eingangshalle ließ sein Blut gefrieren. Als Nächstes hörte er Schritte auf der Treppe.
    »Ich … In meinem Haus ...« Er fuhr zusammen, als er den großen Mann in das Zimmer stürmen sah. »Kommen Sie schnell!«
    »Aber sagen Sie mir erst einmal, wohin wir kommen sollen. Hallo! Hallo?«
    Eine Schlinge legte sich um seinen Hals. Er wollte noch etwas sagen, doch die Worte erstarben in seinem Hals. Ihm wurde schwarz vor Augen. Mit Gewalt wurde er von dem Schreibtisch weggezogen, auf den das Telefon gefallen war.
    »Hallo? Hallo?«
    Die Stimme aus dem Hörer war kaum noch zu hören. Der kleine Mann betrat den Raum, schaltete das Licht ein, lief zu dem Tisch und legte den Hörer auf.
    »Du kannst ihn jetzt wieder atmen lassen.«
    Der Größere lockerte seinen Griff. Der Oberbürgermeister fiel auf die Knie und schnappte nach Luft. Ein stechender Schmerz beeinträchtigte seine Wahrnehmung. Während er langsam wieder zu sich kam, spürte er, wie ihm die Hände hinter dem Rücken gefesselt wurden.
    »Was wollen Sie von mir?« Die Angst ließ seine Stimme zittern.
    »Was meinen Sie? Glauben Sie etwa, wir wollten Ihnen etwas antun?«
    »Die Polizei ... sie wird sofort hier sein, und dann ...«
    »Das glaube ich nicht.« Der Mann tippte auf den eingehängten Telefonhörer. »Die Alarmanlage wurde ebenfalls nicht ausgelöst, da Sie uns ja persönlich die Tür geöffnet haben. Erinnern Sie sich?«
    Der Große zog einen weiteren Umhang aus seiner Sporttasche. Er warf ihn dem Bürgermeister über und schloss eine Schnalle am Kragen. Als Nächstes holte er eine Faschingsmaske hervor. Er setzte an, sie dem Gefangenen umzubinden.
    »Moment!«, unterbrach der Kleine. »Er muss doch noch zum Schlafen gebracht werden.«
    Der Große legte die Maske zur Seite, packte den Oberbürgermeister mit seinen Pranken an beiden Armen und hielt ihn fest. Der Kleinere fischte ein kleines braunes Medikamentenfläschchen und ein seidenes Taschentuch aus seiner Hosentasche, lief auf den Gefesselten zu und tröpfelte etwas von der Flüssigkeit auf das Tuch. Er drückte es seinem Opfer ins Gesicht. Der Oberbürgermeister bäumte sich ein letztes Mal auf und zappelte, bis sein Kopf schlaff herunterhing. Sein Körper sackte in sich zusammen, doch der große Mann hielt ihn fest. Der Kleine steckte die

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