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Die Party Queen von Manhattan - Roman

Die Party Queen von Manhattan - Roman

Titel: Die Party Queen von Manhattan - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Weisberger Regina Rawlinson Martina Tichy
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eingenommene Frühstück im nächsten Moment wieder hoch - die beiden ihrem häuslichen Idyll.
    Alsdann, ab ins Restaurant und bei einem Snack die Zeit totschlagen, bis ich mein eigenes Zimmer wieder gefahrlos betreten konnte. Kaum hatte der Kellner frisch aufgebrühten Kaffee (mit allen Schikanen) und einen Brotkorb voll hochinteressant aussehender süßer Gebäckstücke und Muffins vor mich hingestellt, kam Elisa hereingewankt und sackte mir gegenüber auf dem Stuhl zusammen.
    »Scheiße, ich kann nicht schlafen. Wenn das so weitergeht, bring ich mich um«, lauteten ihre Begrüßungsworte.
    Ihr Anblick versetzte mich augenblicklich in Panik: Wusste sie etwa schon Bescheid? Ich hatte gedacht, um diese unchristliche
Zeit wäre noch niemand außer mir auf den Beinen, doch ihr verfilztes Haar, die schwarzen Augenränder und die fahrigen Handbewegungen verrieten mir, dass sie vermutlich bis über die Hutschnur zugekokst war und das nun hier aussitzen wollte, nachdem sie so was wie Schlafen ohnehin vergessen konnte.
    »Na, hey, komm, setz dich her«, sagte ich so lässig wie möglich.
    Der Kellner brachte ihr eine Tasse, die sie mit einem verschwommenen Blick bedachte, als hätte sie dergleichen nie zuvor gesehen. Doch dann fing sie sich, schenkte sich Kaffee ein und beäugte mich misstrauisch.
    »Du bist aber früh auf. Wo ist denn Philip?«, fragte sie und leerte die Tasse in einem Zug.
    »Philip?« Mein Lachen sollte eigentlich locker-flockig klingen, hörte sich aber vermutlich eher nach schwerem Würgereiz an. »Ach, der schläft wohl noch. Weiß auch nicht, wieso ich schon auf der Matte stehe. Liegt wahrscheinlich an der Zeitverschiebung.«
    Sie schnaubte verächtlich. »Wenn das dein einziges Problem ist, dann nimm einfach ein Xanax. Ich fühl mich echt beschissen.«
    »Wie wär’s mit einem Happen zu essen? Du siehst aus, als könntest du ein bisschen was zu futtern gebrauchen.«
    Ein weiteres, vernehmliches Schnauben. »Der Muffin da enthält gut und gern so viel Fett und Kohlehydrate wie zwei Big Macs. Danke, aber wirklich nicht.« Sie schenkte sich nach und machte auch mit der zweiten Tasse Kaffee kurzen Prozess.
    »Ist Davide noch oben?«, fragte ich, um irgendwas zu sagen.
    »Keine Ahnung, wo er herumschwirrt. Hab ihn irgendwann gegen drei aus den Augen verloren. Ist wahrscheinlich mit irgend so einer Türkenmieze abgehauen.« Was sie weder zu nerven noch zu überraschen schien.
    Sie beantwortete meinen stieren Blick mit einem Seufzer.
»Philip würde so was nie im Leben bringen, oder? Der ist ja der absolute Supertyp …«
    Ich konnte mich gerade noch zurückhalten, den Orangensaft nicht quer über den Tisch zu spucken. »Mhm«, murmelte ich. »Hast du eigentlich schon mal irgendwas gehört von wegen, dass Philip … also, ähm, dass sein Interesse eher in Richtung …«?
    Ihr Blick war immer noch glasig. »In Richtung was?«
    »Ach, weiß nicht … in Richtung Männerwelt?«
    Sie schnappte nach Luft wie ein Skelettfisch auf dem Trockenen. »Philip Weston? Schwul? Das ist ja wohl ein Witz, oder? Bette, wie kannst du bloß so naiv sein? Dass er ein Wahnsinnsfeeling für Stil hat und Yoga macht und immer mit dieser niedlichen Vespa herumgurkt, heißt doch noch lange nicht, dass er auf Männer steht.«
    Nein, er liegt bloß auf ihnen , dachte ich in Erinnerung an das, was ich vor einer halben Stunde mit eigenen Augen gesehen hatte.
    »Stimmt, nein, da hast du sicher Recht. Es ist bloß -«
    »Bette, wann machst du dir endlich mal klar, was du an dem Knaben hast? Jedes normale Mädel würde sich krumm und schief legen, um ihn bei der Stange zu halten, nur du kriegst das scheinbar nicht auf die Reihe. Also wie es aussieht, hat es heute Morgen hier irgendwie geknallt.« Mit diesen Gedankensprüngen sollte mal einer Schritt halten. O Gott - war da etwa ich gemeint?
    »Geknallt? Du meinst, ein Skandal? In unserer Gruppe? Hat irgendwer was beobachtet?«
    So wie sie mich fixierte, war ich einen Augenblick lang sicher, dass sie alles wusste. Aber dann sagte sie bloß: »Ich weiß nicht so genau. Dieser eine Fotograf, ach, du weißt schon, der Fettwanst, wie heißt er gleich wieder? -, jedenfalls, der hat gesagt, er hätte da wohl ein paar interessante Schnappschüsse von irgendwem in einer kompromittierenden Situation gemacht.
Hast du zufällig eine Ahnung, um wen und was es sich da handelt?«
    Ich mümmelte hingebungsvoll mein Croissant und blickte keine Sekunde von der Titelseite des International Herald Tribune

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