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Die Party Queen von Manhattan - Roman

Die Party Queen von Manhattan - Roman

Titel: Die Party Queen von Manhattan - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Weisberger Regina Rawlinson Martina Tichy
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auch, genau wie ich es mir erhofft hatte - bis ich die Tür öffnete und von dem grellsten, bösartigsten Blitzlicht meines ganzen Lebens attackiert wurde. Im Sekundentakt flammte es wieder und wieder auf, während ich dastand wie erstarrt.

    »Oh, hey, tut mir Leid. Falsches Zimmer.« Es war John, einer der Fotografen aus unserem Tross.
    »Was zum Henker ist hier los?«, fragte Sammy.
    »Lass mich das machen«, sagte ich. »Bleib du hier.«
    Ich trat in den Flur und zog die Tür hinter mir zu. »Was sollte das denn jetzt? Kannst du mal erklären, was du hier tust?« Ich war kurz vorm Ausflippen.
    »Hey, Süße, tut mir Leid. Keine Bange, ich hab nichts gesehen«, sagte er wenig überzeugend. Ein aalglatter Typ, der mich von Anfang an nervös gemacht hatte und der hauptsächlich Paparazzi-Aufnahmen gegen Höchstgebot an die übelsten Klatschblätter verscherbelte. Kelly hatte darauf bestanden, ihn mitzuschleifen, weil die Fotoredakteure von seinem Material begeistert waren.
    »Was schleichst du hier vor meinem Zimmer herum? Äh, vor seinem Zimmer, wollte ich sagen. Ich mach schon den ganzen Morgen die Runde und gehe mit jedem Einzelnen den Tagesplan für heute durch; das ist für dich ja wohl kaum von Interesse.«
    »Hör mal, es ist mir egal, mit wem du vögelst.« Er ließ ein genüssliches Kichern hören. »Klar, notfalls würd ich schon wen auftreiben, der drauf anspringt, dass du die Nacht nicht mit deinem britischen Lover verbracht hast, aber nachdem du auf dem Trip hier bisher immer so nett zu uns gewesen bist, können wir das Ganze von mir aus gern vergessen.«
    Dieser Schweinepriester. Unverhohlen lüstern beäugte er mein Outfit und mein verschmiertes Make-up, das garantiert nicht verbarg, was für eine Wahnsinnsnacht ich hinter mir hatte.
    »Außerdem«, er löste die Arretierung des Blitzlichts und verstaute es in einer schwarzen Schultertasche, »hatte ich gedacht, da drinnen wäre noch was viel Heißeres geboten als du und Isabelles Bubi im Clinch.«
    »Wie bitte?« Das waren schon drei gute Gründe, ihn auf der
Stelle zu erwürgen: Erstens hatte er gerade unterstellt, es könne Besseres geben als die Nacht, die ich soeben erlebt hatte, zweitens kaufte er mir, wie es aussah, die schwachsinnige Story mit dem Tagesplan nicht ab, und drittens war er auch noch so dreist, Sammy als Isabelles Bubi zu bezeichnen. Natürlich fiel mir ums Verrecken nichts Ätzendes oder Geistreiches als Entgegnung ein.
    »Tja, sagen wir mal, ich habe munkeln hören, dass dein Freund da womöglich eine kleine Privatparty mit einem seiner engsten Freunde veranstaltet.« Er hob die buschigen, in der Mitte zusammengewachsenen Brauen und fletschte die Zähne, was wohl ein Lächeln sein sollte.
    »Und mit ›dein Freund‹ meine ich Philip Weston.« Jetzt grinste er, ganz eindeutig.
    Runter mit dem Zornklumpen in meiner Kehle. »Mhm, klingt ja wirklich alles sehr faszinierend, aber ich muss jetzt rauf und weiter die Runde machen, wenn du mich also bitte entschuldigst …« Die Sandalen in der einen und meine Tasche in der anderen Hand schob ich mich an ihm vorbei und machte, dass ich zum Aufzug kam.
    Je mehr ich darüber nachdachte, desto weniger albtraumhaft erschien mir das Ganze, vor allem, nachdem er die Geschichte mit Sammy und mir offenbar nicht sonderlich skandalös fand. Wieso sollte er auch? , dachte ich. Der Mann steigt Tag für Tag wahnsinnig berühmten Menschen hinterher und dokumentiert, was sie so an Dramen produzieren; warum sollte er da auch nur einen Funken Interesse für die außerplanmäßige Matratzengymnastik einer unbedeutenden PR-Agentin aufbringen? Okay, Philip. Der war natürlich ein gewisses Problem. Und wenn Kelly Wind davon bekam, dass ich mich mit Isabelles teuer bezahltem Freund hatte erwischen lassen, gab das mit einiger Sicherheit Ärger. Am Ende bestand Isabelle sogar darauf, dass sie mich feuerte. Aber jetzt griff ich wirklich zu weit vor; aller Wahrscheinlichkeit nach würde John dichthalten.
Die Einzige, die sich für mein Wohl und Wehe interessierte, war Abby, und die konnte unmöglich ihre Greifarme bis nach Istanbul ausfahren. Zum Teil war ich wohl genau deswegen bei dem Fotografen so ausgerastet - nach himmlischen vierundzwanzig Stunden hatte ich zum ersten Mal wieder das Gefühl, Belästigungen und Nachstellungen schutzlos ausgeliefert zu sein. Nachdem Abby beruhigende fünftausend Meilen weit entfernt war, hatte ich nicht mehr ständig diese nagende Furcht im Hinterkopf gehabt, dass jemand

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