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Die Party Queen von Manhattan - Roman

Die Party Queen von Manhattan - Roman

Titel: Die Party Queen von Manhattan - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Weisberger Regina Rawlinson Martina Tichy
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bräuchte mehr Freunde, müsste mehr unters Volk, endlich mal richtig leben. Tja, genau das tue ich.«
    »Das hier«, sagte er und hielt zur Illustration das Foto hoch, »ist nicht das, was ich dabei im Sinn hatte. Und das weißt du. Genauso wie du weißt, Darling, dass ich dich mit Freuden bei allem unterstütze, was dich glücklich macht, und es ist wohl nicht übertrieben, an dieser Stelle anzumerken, dass so etwas nicht dazu zählt.«
    Hm. Eins zu null.
    »Also, was schlägst du vor?«, fragte ich. »Die Bank fandest du stinklangweilig, und jetzt meckerst du über den Job, den du für mich ausgesucht hast, weil so eine Tusse, die ich aus einem früheren Leben kenne, mich mit Dreck bewirft? Das kommt mir irgendwie nicht fair vor.«
    Er seufzte. »Tja, hm, es hilft nichts, Darling, spring über deinen Schatten. Du bist ja schon groß und wirst sicher ein bisschen was - wie soll ich sagen? - Diskreteres finden als das, was du augenblicklich machst. Partys vor Ort zu planen, sich dabei den einen oder anderen Drink und ein kleines Techtelmechtel mit einem schnuckeligen Knaben zu gönnen - okay, da stehe ich absolut dahinter. Aber dass deine Chefin dich mit einem
verzogenen Rotzlöffel verkuppelt, du nichts dagegen unternimmst, dass dein Konterfei jedes Schmutz- und Schundblatt in der Stadt ziert, und du - Asche über dein Haupt - den Geburtstag deines alten Onkels vergisst, weil du alle Hände voll damit zu tun hast, in fremden Ländern den Babysitter für eine Horde zweitklassiger Stars und Promis zu spielen, ist nicht so ganz das, was mir vorschwebte, als ich dir den Job vermittelt habe.«
    Zweiter Januar. Wills Geburtstag. Den hatte ich glatt vergessen.
    Will winkte dem Kellner und hielt sein leeres Glas hoch. »Entschuldige mich einen Moment, Darling. Ich gehe mal eben mit dem Handy nach draußen und frage nach, wo Simon bleibt. Es ist nicht seine Art, sich so zu verspäten.« Er legte seine Serviette auf den Stuhl und durchquerte den höhlenartigen Raum mit federnden Schritten - jeder Zoll der distinguierte Gentleman.
    Lächelnd und offensichtlich wieder beruhigt kam er zurück. »Was macht dein Liebesleben, meine Süße?«, fragte er, als hätten wir bisher kein Wort über Philip verloren.
    »Habe ich mich denn nicht deutlich genug ausgedrückt? Philip ist mir völlig schnuppe.«
    »Darling, ich spreche doch nicht von Philip. Was ist aus diesem stattlichen Jüngling geworden, mit dem du nach Poughkeepsie gefahren bist? Den fand ich recht sympathisch.«
    »Sammy? Was heißt hier, du fandest ihn sympathisch? Du hast ihn doch höchstens eine halbe Minute gesehen.«
    »Ja, aber in dieser halben Minute wurde deutlich, dass er keinerlei Bedenken hegte, zu meinen Gunsten zu schwindeln. Wenn das kein Qualitätsmerkmal ist, dann weiß ich nicht. Also, was ist, besteht da gar kein bisschen Interesse?« Eine solche Anteilnahme erlebte man bei Will nur sehr selten.
    Ich überlegte, ob ich ihm die ganze Istanbul-Geschichte erzählen
sollte oder doch lieber nicht, und gab der Versuchung nach. Wenigstens ein Mensch aus meiner Umgebung sollte nicht denken, dass ich das totale Flittchen war. »Ähm, ja, könnte man wohl so sagen«, murmelte ich.
    »Was sagen? Dass du an ihm interessiert bist? Oder es nicht bist?« Er zwinkerte mir zu.
    Ich holte tief Luft. »Der Typ auf dem Bild, das war er. Man konnte ihn bloß nicht erkennen.«
    Will sah aus, als würde er sich ein breites Lächeln verkneifen. »Er war in der Türkei mit dabei? Wie hast du das denn gedeichselt, Liebes?«
    »Dahinter steckt eine lange Geschichte, aber Tatsache ist, ich wusste nicht, dass er auch mit an Bord sein würde.«
    Will hob eine Augenbraue. »Ach was? Na egal, freut mich jedenfalls, das von dem Foto zu hören. Bedauerlich, dass es in den Klatschkolumnen gelandet ist, aber Hauptsache, ihr beide habt eure Beziehung, äh, gefestigt.«
    Er schwadronierte noch ein Weilchen darüber, dass er sich für mich immer jemanden wie Sammy gewünscht hätte - der große, starke Schweiger - und es an der Zeit sei, dass ich mir einen ordentlichen Freund zulegte, der wusste, worauf es im Leben ankam. Ach, übrigens, wo war er denn politisch angesiedelt? Ich gab mit Freuden über alles Auskunft; wenigstens konnte ich über Sammy reden, wenn es mit dem Treffen schon nicht klappte. Doch als wir eben unsere Omeletts in Angriff nahmen, brachte Will just das einzige Thema aufs Tapet, das ich von Herzen gern vergessen wollte.
    »Na, wenigstens weiß ich jetzt einen guten Grund,

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