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Die Party Queen von Manhattan - Roman

Die Party Queen von Manhattan - Roman

Titel: Die Party Queen von Manhattan - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Weisberger Regina Rawlinson Martina Tichy
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Verhör wies Kelly mich an, die Unstimmigkeiten mit Abby aus der Welt zu schaffen, nachdem solche Publicity nun wirklich niemandem mehr nutzte. Sie hämmerte mir ein, dass es bis zu der Playboy- Party nur noch vier Wochen waren und in dieser Zeitspanne keinerlei negative Einzelheiten aus meinem Privatleben, ob wahr oder nicht, publiziert werden dürften. Ich versicherte ihr, dafür vollstes Verständnis zu haben, und gelobte der Sache ein Ende zu machen, ohne die mindeste Vorstellung, wie das konkret vonstatten gehen sollte. Ich würde wohl Abby anrufen und offen zur Rede stellen müssen, aber allein die Vorstellung, auch nur ihre Stimme zu hören, war schon zum Knochenkotzen.
    Philip hatte natürlich schön den Mund gehalten; nur ich wusste von seiner Erleichterung, dass hier mein Fehltritt dokumentiert worden war - auch wenn er selbst damit als Loser (oder, um mit Will zu sprechen, als Hahnrei) dastand, den seine böse Freundin ganz offen betrog. Zumindest war es kein Foto von seinem kleinen Ausflug zum anderen Ufer. Philip und ich hatten bislang kein Wort über das verloren, was sich in der ersten Nacht in der Türkei abgespielt hatte. Danach war dort alles nach gewohntem Muster weitergelaufen: tagsüber Wellnesskuren, nachts Ausschweifungen, Blick-, aber null Hautkontakt mit Sammy (Isabelles Schlaftabletten hatten nicht lange genug gewirkt), und meinerseits Bemühungen, dass sämtliche Gäste sich gut unterhielten und keinen Ärger machten. Philip und ich taten weiterhin so, als wären wir zusammen, obwohl jeder bei genauerem Hinsehen bemerkt hätte, dass ich mich nicht mal zu einem Nickerchen in seinem Zimmer einfand.
    In der Woche nach unserer Rückkehr tummelten Philip und ich uns eifrig auf allen möglichen Events und widersprachen nicht, wenn wir als Paar bezeichnet wurden. Nach dem Chaos
mit dem Foto gab mir unsere »Versöhnung« ein bisschen Luft, was Kelly anging. Aber ich musste mir irgendwas einfallen lassen, wie ich ohne großes Drama aus dieser »Beziehung« rauskam - nicht nur wegen der ständig Druck machenden Klatschpresse, sondern vor allem wegen Sammy.
    Es gab auch gute Nachrichten: Sämtliche wichtigen Tagesund Wochenzeitungen hatten ausführlichst über die sorgsam inszenierte Orgie unserer Truppe berichtet; die Vereinigung der Nachtclubbesitzer zeigte sich überglücklich und ging davon aus, dass sich alsbald Heerscharen amerikanischer Partygänger auf die Türkei stürzen würden. Nur der New York Scoop hatte das scheußliche Foto von mir abgedruckt. Kelly beruhigte sich, sobald sie hörte, dass Philip und ich uns wieder »vertragen« hätten. Sammy reagierte überaus verständnisvoll, wurde allerdings von Isabelle dermaßen an der kurzen Leine gehalten, dass wir seit der Reise kaum etwas voneinander gehabt hatten. Die Einzigen, die vollkommen durch den Wind zu sein schienen, waren meine Eltern.
    Meine Mutter führte sich am Telefon derart hysterisch auf, dass ich mitten im Gespräch auflegte und Will bat, sie zurückzurufen und ihr zu erklären, dass man nicht alles glauben durfte, was schwarz auf weiß geschrieben stand, insbesondere wenn es sich dabei um Klatschkolumnen handelte. Er schaffte es, sie ein bisschen zu besänftigen, aber das änderte nichts an der ungemütlichen Tatsache, dass meine Eltern ein Foto von mir gesehen hatten, das ganz offensichtlich unmittelbar nach einem Geschlechtsakt aufgenommen worden war, selbst wenn dieser nicht mit Mr. Sex-Tape stattgefunden hatte. Sie begriffen nicht, was ich beruflich und privat trieb und wieso. Immerhin schien auch diese durch und durch unerfreuliche Situation mittlerweile leicht entschärft zu sein, und der Einzige, der nach wie vor absolut keine Ruhe gab, war Will.
    Es war Sonntag, exakt eine Woche nach unserer Rückkehr aus der Türkei, und ich hatte mich wie üblich zum Brunch mit
Will und Simon eingefunden. Als ich mich beklagte, dass der Artikel völlig an der Wahrheit vorbeiging, unterbrach Will mich rüde.
    »Bette, Darling, nimm bitte nicht das Wort Wahrheit in den Mund, wenn du von Klatschkolumnen redest. Das ist ja wohl mehr als naiv.«
    »Na, und, was soll ich tun? In die Hände klatschen, weil dieses rachsüchtige Biest über mich erfinden kann, was sie will, und es wird gedruckt? Ein Wunder und ein Segen, dass ich meinen Job noch habe.«
    »Findest du?« Er hob die Brauen und nippte mit abgespreiztem kleinem Finger an seiner Bloody Mary.
    »Du hast mir den Job doch praktisch verordnet, falls du dich noch erinnerst. Ich

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