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Die Party Queen von Manhattan - Roman

Die Party Queen von Manhattan - Roman

Titel: Die Party Queen von Manhattan - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Weisberger Regina Rawlinson Martina Tichy
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warum ich meine Nichte erst eine Woche nach ihrer Rückkehr wieder zu Gesicht bekomme. Es hätte mich ja schwer getroffen, wenn du dir nur aus beruflichen Gründen die Nächte um die Ohren schlägst, aber nachdem es da nun einen ernsthaften Verehrer gibt … Die ersten zarten Bande, man muss sie hegen und pflegen, und der Anfang ist das Schönste! Ach, wie gut
ich mich daran erinnere! Man bekommt einfach nicht genug voneinander. Jeder Augenblick der Trennung ist eine Qual. Was natürlich nur ungefähr zwei Jahre anhält, dann dreht sich das Ganze um hundertachtzig Grad, und du bist froh um jeden Moment, in dem du deine Ruhe hast. Aber bis ihr so weit seid, Darling, fließt ja noch viel Wasser den Hudson herunter. Also erzähle deinem lieben Onkel, wie war es denn bisher?«
    Ich spießte ein Stück Omelett auf, schob es auf dem Teller herum und ließ die Gabel schließlich sinken. »Um genau zu sein, haben wir uns noch kein einziges Mal gesehen, seit wir wieder da sind«, sagte ich. Gott, klang das furchtbar. »Aber nicht, weil irgendwas nicht stimmt«, schob ich rasch nach. »Er steht gerade in heißen Verhandlungen mit ein paar Leuten wegen des Restaurants, das er aufmachen will - nicht sein Lebensziel, aber für den Augenblick eine gute Chance, so wie es aussieht -, und wir haben ein paarmal telefoniert, aber bei mir war auch so eine Wahnsinnshektik wegen der Playboy- Party, und na ja, du weißt schon, wie das so ist.«
    Wenn ich mir selbst so zuhörte, stand mein Urteil fest: Da versuchte ein Mädel mit schwer gestörtem Wahrnehmungsvermögen sich und allen anderen einzureden, dass irgendein Typ ernsthaft an ihr interessiert war, obwohl alle äußeren Anzeichen dagegen sprachen. Es war zum Rasendwerden, dass ich Sammy seit unserer Rückkehr nicht mehr gesehen hatte, aber andererseits stimmte es ja auch, dass wir beide sehr beschäftigt waren, und außerdem ist es in New York quasi gang und gäbe, neue Dates erst mal eine Woche auf Eis zu legen. Außerdem wollen wir doch nicht vergessen, dass er mich in den sieben Tagen dreimal angerufen und jedes Mal versichert hat, wie toll er es mit mir in der Türkei fand und dass er es kaum erwarten kann, bis alles endlich geklärt ist und wir offiziell gemeinsam in Erscheinung treten. Eins hämmern einem die Schnulzenromane bis zum Erbrechen ein: Das Schlimmste, was man tun kann,
ist Druck auszuüben oder Forderungen zu stellen. Bisher hatte sich doch alles ganz organisch-biodynamisch entwickelt. Klar wäre es nett gewesen, ihn in der vergangenen Woche hin und wieder getroffen zu haben, aber deswegen machte ich mir beileibe keine großen Sorgen. Schließlich lag eine lange, schöne Zukunft vor uns, wozu also jetzt ganz unnötig etwas überstürzen?
    »Mhm, ich verstehe.« So sah mein Onkelchen nicht aus, doch dann glätteten sich die Sorgenfalten auf seiner Stirn. »Du wirst sicher wissen, was du tust, Darling. Gibt’s denn Aussichten auf ein Treffen?«
    »Allerdings. Ich muss morgen bei einer Party von In Style vorbeischauen, und da hat er Dienst. Hinterher wollen wir noch einen Kaffee trinken gehen.«
    Damit gab Will sich offenbar zufrieden. »Na, wunderbar. Grüß ihn ganz herzlich, ja?« Er legte die Hände zusammen und beugte sich vor, als giere er auf weitere Enthüllungen unter uns Pastorentöchtern. »Will an Bette: lade ihn zu unserem nächsten Sonntagsbrunch ein«, sagte er, als Simon sich endlich zu uns gesellte.
    »Sammy? Oooh, Superidee! Nur wir vier. Dann lernen wir den jungen Mann endlich mal richtig kennen«, klinkte Simon sich ein. Meine Beziehung zu Sammy war offenbar alles andere als ein großes Geheimnis.
    »Hey, Leute, so toll das wäre, aber Sammy schmeißt doch sonntags immer den Brunch in der Gramercy Tavern, da kann er ja nun nicht gut weg. Vielleicht ein andermal«, versuchte ich die beiden zu trösten, die ganz bedröppelt schauten.
    »Na, oder wir gehen mal dahin«, bot Will halbherzig als Alternative an. »Soll ja ganz ordentlich sein, was da auf den Tisch kommt.«
    Simon nickte ohne große Begeisterung. »Ja, warum nicht. Klingt doch hübsch. Irgendwann mal …«
    Und endlich, Gott sei’s gelobt, wandte die Unterhaltung
sich dem bevorstehenden Trip der beiden Herren in die Karibik zu, und ich durfte still dasitzen, Interesse heucheln und mich meinen Träumen über die romantische Verabredung zum Mitternachtskaffee mit meinem neuen Freund überlassen.

27
    Der Montag rauschte komplett an mir vorbei. Die Aussicht, nach Feierabend Sammy endlich

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