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Die Party Queen von Manhattan - Roman

Die Party Queen von Manhattan - Roman

Titel: Die Party Queen von Manhattan - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Weisberger Regina Rawlinson Martina Tichy
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wiederzusehen, ließ mich als Traumtänzerin durch den Tag gleiten. Obwohl ich von A bis Z dabei gewesen war, konnte ich mich an keinen einzigen Punkt der Morgenbesprechung erinnern und musste eins von den LISTEN-Girls bitten, mir ihre Notizen zu kopieren, damit ich halbwegs auf dem Laufenden war. Das ganze Büro stand Gewehr bei Fuß, nachdem die Playboy- Party mit rasender Geschwindigkeit näher rückte, und obwohl ich offiziell das Kommando führte, war ich absolut nicht bei der Sache. Mittags verdrückte ich mich zur Maniküre. Um drei verkündete ich, mir schnell einen Kaffee holen zu wollen, und flitzte stattdessen zum Schneider, bei dem das sexy Cocktailkleid wartete, das ich gleich nach dem Kauf zum Kürzen gegeben hatte. Gegen sechs fing ich an, irgendwas von meinen Eltern, von Onkel Will, von einer kranken Freundin zu faseln - hanebüchenes Zeug, Hauptsache, ich kam damit früher weg und hatte noch ein paar Stunden Zeit, um zu Hause langsam runterzuschalten und mich halbwegs anständig herzurichten. Ich mailte Kelly und Elisa, dass ich bei der Party von In Style antreten und am folgenden Tag Bericht erstatten würde, und verließ Schlag halb sieben das Büro.
    Die nächsten Stunden vergingen wie im Flug mit Rasieren, Schrubben, Zupfen, Kämmen, Schminken, Eincremen - als das Taxi mich beim Bungalow auslud, war ich immer noch außer Atem, ob infolge der hektischen Verschönerungsversuche oder
vor Aufregung über das, was nun kam. Will hatte mich nach dem Brunch am Vortag zu Bergdorf gescheucht und darauf bestanden, mir das Wahnsinnskleid von Chaiken zu kaufen - ein traumhaftes Teil im Empirestil mit hoher Taille, von der gefältelte Stoffbahnen bis zu den Knien fielen. Das Schönste und Teuerste, was ich je besessen hatte, und schon beim Hineinschlüpfen wusste ich, dass das kein Abend wie jeder andere werden würde.
    Sammys Gesichtsausdruck, als ich aus dem Taxi stieg, war himmlisch. Er ließ den Blick langsam von meinen silberglitzernden Stilettos bis zu den superglamourösen Klunkern emporgleiten, die Penelope mir zu meinem letzten Geburtstag geschenkt hatte, damit sie bei Anlässen wie diesem an meinen Ohren baumelten. Sein Lächeln wurde breiter und breiter, er konnte den Blick gar nicht abwenden und sagte schließlich: »Wow«, gefolgt von einem angedeuteten Stöhnen, das mich vor Glück schier überschnappen ließ.
    »Gefällt’s dir?«, fragte ich und wehrte mich standhaft gegen den Impuls, vor ihm den Drehkreisel zu spielen. Wie durch ein Wunder standen wir ganz allein draußen vor der Tür. Von der Rauchergruppe hatten sich die Letzten gerade wieder hineinverzogen.
    »Bette, du bist einfach wunderschön, von Kopf bis Fuß.« So wie er es sagte, klang es durchaus überzeugend.
    »Danke! Du siehst aber auch nicht übel aus.« Locker-flockig , hämmerte ich mir ins Hirn. Mach einen auf locker-flockig, und lass ihn zappeln.
    »Sehen wir uns später noch?«, fragte er und stoppte zwei junge Dinger, die gerade auf die Samtkordel zuhielten, mit der typischen »Moment«-Handbewegung.
    »Klar. Wenn’s für dich okay ist, ich bin dabei...« Gott, war das schwer, nicht so zu klingen, als würde ich vor lauter Erwartung schier platzen.
    »Auf jeden Fall. Wenn’s dir nichts ausmacht, so lange zu warten. Ich bin hier vermutlich so spätestens um Viertel nach
eins fertig. Und dann wüsste ich noch ein nettes Café ganz in der Nähe.«
    Puh. Er machte also keinen Rückzieher. Bis eins waren es zwar noch gut und gern vier Stunden, und morgen würde ich es bestenfalls als Zombie ins Büro schaffen, aber das waren Lappalien angesichts der Aussicht, dass ich lange vor dem absoluten Zusammenbruch in irgendeinem gemütlichen Eck meinen Kopf an Sammys starke Schulter lehnen, einen Espresso schlürfen und zu allem kichern würde, was er mir Köstliches ins Ohr flüsterte - dass wir nun aber wirklich Klarschiff mit Isabelle und Philip machen müssten, um uns endlich voll und ganz zueinander zu bekennen, dass ihm noch nie eine Frau begegnet sei, die ihn so gut verstünde wie ich, und wie verrückt es doch sei, dass wir uns schon als Kinder in Poughkeepsie gekannt hätten. Er würde mir zu verstehen geben, dass uns als Paar bei den gesellschaftlichen und beruflichen Verpflichtungen, denen wir uns weiterhin stellen mussten, einiges bevorstand, aber was ihn betraf, so lohnte sich die Anstrengung, und er würde alles dafür geben. Ich würde tun, als bewegte ich seine Worte in meinem Herzen, würde hier und da nicken oder

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