Die Party Queen von Manhattan - Roman
Party endlich gelaufen ist, sprechen wir uns wieder, okay?«
»Logisch. Es tut einfach so gut, deine Stimme zu hören. Viel Glück und wenig Skandale morgen Abend. Hab dich lieb, Süße.«
»Ich dich auch. Und ab jetzt wird’s besser, ich versprech’s. Ich vermisse dich. Ruf dich ganz bald an.«
Ich legte das Mobilteil zurück auf die Station und sah mir den restlichen Film gemütlich vom Bett aus an, in der schönen Gewissheit, dass mit Penelope und mir alles wieder ins Lot kommen würde.
30
»Test, eins, zwei drei, Test. Kann mich jeder hören? Abzählen. Eins!…«, ging ich die Nummern durch, um sicherzugehen, dass alle Kopfhörer funktionierten. Bei »Sechzehn!« war Schluss, auch Leo gab Rückmeldung, und ich schnaufte einmal tief durch. Die ersten Gäste standen schon vor der Tür, und ich rödelte wie blöd, um eine schier endlose Reihe von Problemen zu bewältigen. Tags zuvor war ich noch Miss Coolness in Person gewesen, doch jetzt lösten sich all meine schönen Planungen eine nach der anderen in Unwohlgefallen auf; wenn das so weiterging, würde ich noch zum totalen Panikbündel mutieren.
»Skye, hörst du mich?«, fauchte ich in das Mikro, das aus meinem Ohr gekrochen kam und sich bis Unterkante Oberlippe vorreckte.
»Schätzchen, ich bin doch da. Alles bestens, was regst du dich so auf?«
»Alles bestens, wenn du mir sagst, dass die Plakatwand endlich fertig ist. Vor zehn Minuten sah sie noch megascheiße aus.«
»Ich steh hier draußen, und es sieht supergut aus. Zehn Meter Pappkarton mit Bunnylogos drauf, vor denen die Promis zum Shooting antreten können. Der letzte Anstrich ist in ein paar Minuten trocken, also mach dir deswegen mal keinen Kopf.«
»Elisa? Ist mit den Pressevertretern und der Security alles klar? Sammy, der Türsteher vom Bungalow 8, ist heute für den VIP-Zugang zuständig und muss wissen, welche Fotografen wo zugelassen sind.« Ich hörte mich an wie ein durchgedrehter
Truppenkommandant und fand mich selbst von Minute zu Minute ätzender. Immerhin war mir Sammys Name total locker über die Lippen gegangen, ein echter Fortschritt. Als ich vor ein paar Stunden angekommen war, hatte er mir »Viel Glück« zugeflüstert und ein Küsschen auf die Wange gedrückt, was mich fast ins Nirwana befördert hätte. Aufrecht hielt mich nur das Wissen, dass wir uns in den folgenden sechs Stunden in denselben Räumlichkeiten aufhalten würden.
»Test. ET und Access Hollywood sind bestplatziert. Bei E! wussten sie noch nicht genau, ob sie kommen - sie sind sauer, weil sie nicht die Exklusivrechte gekriegt haben -, aber wenn sie jemanden schicken, ist es okay. Also die alle plus CNN, MTV und ein Typ, der eine Partydoku für Fox dreht und das Plazet von irgendeinem wichtigen Studiofuzzi hat, dürfen rein; die Paparazzi von den regulären Klatschblättern bleiben drau ßen. Alle wissen Bescheid, wer wer ist und wer den VIP-Eingang benutzen darf. Eine Frage noch: Wer ist Sammy?«
Ich konnte ihr schlecht übers Mikro klar machen, dass Sammy an unser System angeschlossen war und jedes Wort mithörte. »Echt süß, Elisa. Gib ihm einfach die Liste, okay?« Innerlich betete ich, dass sie es damit gut sein lassen würde, aber vor lauter Hunger schon völlig geschwächt, verbiss sie sich in das Thema.
»Nein, im Ernst, Bette. Wer ist Sammy?«, winselte sie. »Ach, warte, das ist doch der Veranstaltungsleiter, oder? Wieso braucht der die endgültige VIP-Liste?«
»Elisa, Sammy ist heute Abend für die Security zuständig. Nachdem wir nicht diese fiesen Gorillas von Sanctuary einsetzen wollten, ist Sammy freundlicherweise eingesprungen. Er müsste am vorderen Eingang sein, um noch ein paar letzte Details zu klären. Bring ihm die Liste dahin.« So, damit war der Punkt für mich abgehakt - nicht aber für Elisa.
»Ach, Moment! Sammy - ist das nicht der Typ, den Isabelle als so eine Art Lakai dabeihatte? Klaro! Jetzt weiß ich es wieder.
Er war mit uns in Istanbul, stimmt’s? Und sie hat ihn das ganze Wochenende rumgescheucht. Die reinste Sklaventreiberin. Du dachtest doch, sie wären -«
»Was? Elisa? Ich verstehe dich ganz schlecht. Du, ich muss jetzt mit Danny reden und klinke mich mal kurz aus. Bis gleich.« Ich riss mir den Kopfhörer herunter und sackte auf eine Bank. Was Sammy wohl über dieses kleine Zwiegespräch dachte, wollte ich mir lieber gar nicht vorstellen.
»Was’n?«, fragte Danny, wortgewandt wie immer, von seinem Posten bei der Bar. Er starrte die Bunnys an, die in
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