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Die Pellinor Saga Bd. 2 - Das Rätsel

Die Pellinor Saga Bd. 2 - Das Rätsel

Titel: Die Pellinor Saga Bd. 2 - Das Rätsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Croggon
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und umfasste nicht unbedingt Menschen derselben Familie. Häufig handelte es sich um aus Notwendigkeit oder Brauchtum entstandene Gruppen beispielsweise abhängig davon, wohin ein Klan während des Sommers reiste oder wie er seinen Lebensunterhalt bestritt. Manche arbeiteten als Spielleute oder verkauften Handwerkswaren; andere züchteten Pferde und verdingten sich als Händler; wieder andere betätigten sich als fahrende Kesselflicker und Schuster; einige hüteten Wild. Wenn sie in Murask eintrafen, teilten sie sich die Unterkünfte entsprechend. Festgelegt wurde dies vorwiegend nach Tradition, weshalb bestimmte Behausungen über unzählige Generationen stets von denselben Klans belegt wurden.
    Je mehr Maerad von Murask sah, desto neugieriger wurde sie. Die Siedlung stellte sich als vielschichtiges und wohl durchdachtes Gebilde heraus, ähnlich einem Bienenstock, und diejenigen, die es errichtet hatten, waren äußerst einfallsreich gewesen. Wie die Schulen verfügte die Anlage über ein ausgeklügeltes System von Wasserleitungen und eine ebensolche Abwasseranlage; und das Wasser ging nie aus, da es von einer Quelle im Hügel selbst und in Sirkanas Haus stammte. Mit Torf befeuerte Ofen sorgten dafür, dass der Hügel selbst bei unwirtlichstem Wetter nicht gefror und es überall darin warm blieb. Maerad erkundigte sich bei Sirkana danach, wie alt der Hügel war, doch die Antwort lautete, dass niemand es wusste; Murask bestand seit undenklichen Zeiten und war weit älter als die Schulen on Annar.
    Etwa die Hälfte der Tunnel, die sich durch den Hügel zogen, wurde für Lagerzwecke verwendet. Jedes Jahr brachten die Klans Vorräte für den langen Winter mit - Korn, Öl, Nüsse, Zwiebelzöpfe, getrocknete Kräuterbüschel, eingemachtes Obst -, die sie über den Sommer ertauschten. Wenn sie keine Händler waren, legten sie harten Käse beiseite, den sie aus der Milch ihrer zottigen Rotwildherden herstellten, oder sie schlachteten im Herbst die Jungtiere und räucherten das Fleisch in den riesigen Rauchkammern im Hügel. Jeder Klan steuerte bei, so viel er konnte, und die Lebensmittel galten als
    Gemeinschaftsgüter. »Wir werden gemeinsam fett, oder wir verhungern gemeinsam«, erklärte Sirkana. »Dieses Jahr heißt es, die Gürtel enger zu schnallen. Deshalb ist es ein schwerer Schlag für uns, wenn die Pilani, die den Sommer in Annar verbringen, nicht über den Winter heimkehren; wir hatten gehofft, dass sie den Mangel ausgleichen könnten. Aber nach dem, was du uns erzählt hast, werden sie wohl umkehren müssen.«
    Maerad dachte an die blockierte Straße über den Gwalhain-Pass. »Ich weiß nicht«, gab sie zurück. »Vielleicht könnte sich jemand, der entschlossen genug ist, einen Weg hindurchgraben. Wenn es genug Leute sind.«
    »Es ist schon spät im Jahr für ein solches Unterfangen«, sagte Sirkana und seufzte. »Naja, vielleicht kommen sie trotzdem noch. Wir werden ihnen die Tore nicht verschließen. Aber es sieht nicht gut für uns aus.«
    Erst am Nachmittag eröffnete sich Maerad die Gelegenheit, über ihre Suche zu reden. Sie waren in einem von Sirkanas persönlichen Räumen angelangt, die kaum größer wirkten als Maerads Kammer. Sirkana goss ihnen einen süßen Kräutertee auf. Behaglich schweigend saßen sie eine Weile da und hingen beide den eigenen Gedanken nach, dann jedoch fasste sich Maerad ein Herz. Mittlerweile schüchterte Sirkana sie nicht mehr so sehr ein wie zuvor, und bei ihrer ersten Begegnung hatte Sirkana von den Überlieferungen der Pilanel gesprochen, von einem Rätsel, das Licht auf das Baumlied werfen könnte. Mit gerunzelter Stirn beugte sie sich vor.
    »Sirkana, gibt es unter deinem Volk eine Geschichte vom Geteilten Lied?«, fragte sie.
    Überrascht schaute Sirkana auf. »Vom Geteilten Lied? Nein, dazu fällt mir nichts ein …« »Oder vom Baumlied?«
    Sirkana schüttelte den Kopf. »Nicht, dass ich wüsste«, erwiderte sie. »Und ich bin sehr bewandert in den Überlieferungen der Pilani.«
    »Es hat etwas mit den Elidhu zu tun«, ergänzte Maerad.
    »Die Elidhu reden nicht mehr mit Sterblichen«, entgegnete Sirkana. »Sie haben der Welt der Menschen entsagt, als die große Finsternis Einzug hielt.« »Einige tun es noch«, widersprach Maerad, die allmählich etwas ungeduldig wurde. »Ich habe mit Elidhu gesprochen. Meine Aufgabe besteht darin, das Baumlied zu finden, das wiederum etwas mit den Elidhu zu tun hat und auch mit der Tradition des Geteilten Lieds - zumindest haben

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