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Die Pellinor Saga Bd. 2 - Das Rätsel

Die Pellinor Saga Bd. 2 - Das Rätsel

Titel: Die Pellinor Saga Bd. 2 - Das Rätsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Croggon
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Sieben Königreichen suchen; wahrscheinlich denkt er, dass wir als Nächstes nach Culain oder auch südwärts nach Lanorial oder Amdridh gehen.« Gahal nickte nachdenklich. »Vielleicht könnten wir Maßnahmen ergreifen, um Verfolger von eurer Spur abzulenken. Ich lasse mir durch den Kopf gehen, ein paar Ebenbilder zu schaffen, die südwärts nach Lanorial segeln könnten.« Rasch schaute Cadvan auf und schüttelte den Kopf. »Ich will nicht, dass Barden aus Gant ihr Leben für uns aufs Spiel setzen. Gibt es unter euch welche, die einem Sturmhund gewachsen wären?«
    »Nein, ich dachte nicht daran, Barden zu entsenden«, erwiderte Gahal. »Ich verfüge über reichlich Magie, um die Augen etwaiger Beobachter zu täuschen und ein Geisterschiff nach Süden zu schicken. Aus der Ferne könnte das vielleicht lang genug klappen, um eure Spur zu verwischen.«
    »Nur wenn keine Gefahr damit verbunden ist«, warf Maerad ein. Auch ihr missfiel die Vorstellung, dass weitere Barden sterben könnten, um sie zu schützen. Dernhils Tod lastete noch schwer genug auf ihr.
    »Ich glaube immer noch, dass dies unsere aussichtsreichste Vorgehensweise ist«, fasste Cadvan seine Überlegungen zusammen. »Wir haben keine andere Wahl, als der Finsternis zu trotzen; selbst wenn wir uns in einem Bau versteckten, würde sie uns finden. Gleichzeitig müssen wir schnell sein; mittlerweile haben wir bereits fast Herbst, und der Norden wird täglich unwirtlicher für Reisende. Wir werden uns der Bardenstraßen bedienen müssen, zumindest bis wir den Lir überqueren. Um diese Jahreszeit sollten wir unterwegs nur wenigen Menschen begegnen.«
    Gahal schüttelte den Kopf, erhob jedoch keine weiteren Einwände. Er breitete Landkarten auf dem Tisch aus, drückte das eingerollte Pergament mit den Händen nieder, und die drei Barden brüteten darüber. Cadvan wollte so rasch wie möglich zum Gwalhain-Pass reiten, der über den Osidh Elanor führte, jene Gebirgskette, die den Norden Annars begrenzte und über die sie nach Zmarkan gelangen würden. Danach hatte Cadvan vor, die Pilanel-Siedlung Murask aufzusuchen, die etwas nördlich des Passes lag, um dort Neuigkeiten zu erfahren und um Rat und Hilfe zu bitten.
    »Das sind über neunhundert Meilen, bevor wir den Pass überhaupt erreichen«, stellte Maerad fest und wischte sich die Haare aus den Augen, während sie die Strecke betrachtete. »Das wird eine beschwerliche Reise.«
    »Richtig, zudem müssen wir sie in Windeseile bewältigen«, hatte Cadvan ergänzt. »Das wird eine Herausforderung. Allerdings glaube ich nicht, dass wir eine andere Wahl haben.«
    Und nun befanden sie sich auf dem ersten Abschnitt ihres Ritts. Es war nicht so schlimm, fand Maerad. Zwar würde sie sich ein paar Tage lang steif fühlen, bis ihre Muskeln sich an das Reiten gewöhnt hatten, aber inzwischen war die Sonne vollständig aufgegangen und hatte den Nebel vertrieben, und ein wunderbar klarer Herbsttag war angebrochen. Die Pferde waren frisch und lauflustig, die Birken des Waldes wunderschön. Ihre weißen Stämme erstreckten sich sanfte, grasbewachsene Hügel hinauf, während die Zweige den Boden abwechselnd mit Sonnenlicht und Schatten überzogen. Einige Blätter setzten gerade dazu an, ihr Grün zu verlieren. Bald würden sie gelblich werden und auf den Waldboden hinabsegeln; dann würden die Äste sich nackt in den Himmel recken, und die Farben des Winters würden im Wald Einzug halten: Braun- und Grautöne, dazu das friedliche Weiß von Schnee.
    Es war das erste Mal, dass Maerad und Cadvan alleine reisten, seit sie vor etlichen Wochen in Norloch eingetroffen waren. Mühelos fügte sie sich in den Takt ihrer Zweisamkeit, eine Kameradschaft geboren aus gemeinsam gemeisterten Gefahren und langen Stunden ereignislosen Reisens. Aber während sie durch den Wald kanterten, ertappte sie sich dabei zu überlegen, wie ihre Freundschaft sich gewandelt hatte, seit sie in Norloch zu einer vollwertigen Bardin eingeführt worden war. Während ihres Aufenthalts in Thorold war ihre Beziehung durch die Gegenwart vieler anderer Menschen getrübt worden. Doch nun, da sie beide wieder alleine waren, schien sie sich plötzlich in scharfen Umrissen abzuzeichnen, die sie als weniger vertraut empfand, als sie angenommen hatte.
    Trotz ihres vertrauten Umgangs miteinander schlummerten in Cadvan Tiefen und Leidenschaften, die Maerad rätselhaft blieben. Zwar hatte sie ihn erst selten zornig erlebt, aber die wenigen Male waren Furcht einflößend

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