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Die Pellinor Saga Bd. 3 - Die Krähe

Die Pellinor Saga Bd. 3 - Die Krähe

Titel: Die Pellinor Saga Bd. 3 - Die Krähe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Croggon
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Eine teilweise Veränderung erwies sich als nicht allzu schwierig. Der Junge verlieh sich ein verhärmtes, ausgehungertes Aussehen. Er würde wie eine Ausgabe seiner selbst aus Suderain aussehen. Der Bann würde fünf Tage halten. Mit ein wenig Glück würde er ihn nicht erneuern müssen. Allerdings ließ ihn das Weben des Banns völlig erschöpft zurück.
    Irc musterte ihn argwöhnisch. Du bist nicht mehr Hem, sagte er schließlich. Wer bist du?
    Mit sinkendem Mut wurde Hem klar, dass er zwar alles andere bedacht, sich aber keinen neuen Namen zurechtgelegt hatte. Ich bin Bared, sagte er nach einer Pause. Ich bin ein schlichter Junge aus  einem Dorf und kann nicht besonders gut sprechen. Mein Dorf ist niedergebrannt, und ich bin weggerannt und habe alleine auf den Ebenen gelebt. Ich bin hungrig. Irc gab einen kehligen Laut von sich, der bedeutete, dass er lachte.
    Hem betrachtete seine seltsam dunklen Hände, während er seine Mittagsmahlzeit aß. Einerseits fürchtete er sich entsetzlich vor dem, was er beschlossen hatte, andererseits wusste er, dass seine Entscheidung unwiderruflich war.
    Nachdem er zu Ende gegessen hatte, sah er sorgfältig sein Bündel durch und legte den Großteil des Inhalts beiseite. Er trank den restlichen Medhyl und stellte die Flasche auf den Boden. Dann legte er sein Kettenhemd und die zerkratzte Lederrüstung dazu, sowie den restlichen Proviant, den er zum Schutz gegen die Feuchtigkeit einwickelte. Eine Weile überlegte er hin und her, ob er das Kurzschwert mitnehmen sollte; es lag ihm am Herzen und fühlte sich gut in der Hand an, aber der Griff war mit Gold beschichtet und mit dem Blau Turbansks bemalt. Die Waffe war zu prunkvoll für einen zerlumpten Jungen auf der Flucht vor dem Krieg … Letzten Endes legte er sie beiseite. Er nahm die sonnenförmige Brosche ab, das Zeichen der Barden von Turbansk, und gab sie zu seinem Schwert. Zuletzt entfernte er mit einem Ruck das Pellinor-Medaillon von seinem Hals. Er nahm es aus dessen Stoffbeutel und strich mit den Fingern darüber, ehe er es zum Rest legte. Es stellte immer noch seinen kostbarsten Besitz dar, und es widerstrebte ihm, es zurückzulassen. Ein Ersatzwams und seinen Wasserbeutel behielt er. Mittlerweile war sein Bündel beinah leer.
    Er grub ein flaches Loch und verstaute all seine Habseligkeiten darin. Danach trat er die rötliche Erde fest und bedeckte sie mit Buschwerk und einem Glimmerschleier. Dabei fragte er sich, ob er je zurückkehren würde, um die Dinge wieder auszugraben. Irc beobachtete seine Vorbereitungen neugierig, ohne etwas zu sagen.
    Hem holte tief Luft. Seltsamerweise fühlte er sich trotz seiner Angst ruhig und selbstsicher.
    So, verkündete er. Ich gehe jetzt. Sag Hared, was ich tue, und dann kehr zurück, so schnell du kannst.
    Es ist ein weiter Weg, beklagte sich die Krähe. Und ich bin erst gestern hingeflogen, außerdem gibt es in der Luft scheußliche Dinge.
    Ich weiß. Aber du bist ein Bote des Königs, Irc, der tapferste aller Vögel. Du kannst das. Irc plusterte das Brustgefieder auf. Seine Eitelkeit, dachte Hem mit einem Anflug von Zuneigung, war stets verlässlich.
    Guten Flug, Irc, sagte er. Ich werde versuchen, dich zu berühren, sobald ich kann, aber verfall nicht in Panik, wenn es eine Weile dauert.
    Der Vogel strich Hem mit dem Schnabel übers Gesicht, dann erhob er sich in die Lüfte. Hem schaute ihm nach, bis er ihn nicht mehr sehen konnte.
    Er wartete bis zum Sonnenuntergang, kurz bevor es völlig dunkel wurde. Dann schirmte er sich ab und versiegelte sein innerstes Selbst. Ab sofort war er Bared, nicht mehr Hem. Er straffte die Schultern und marschierte langsam den Hügel hinab auf das Lager zu. Nach all den Tagen, in denen er Schattenlabyrinthe gewoben und sich von Baum zu Baum geschlichen hatte, fühlte er sich grässlich sichtbar, als er auf das Lager zuhielt. Als er sich näherte, erblickte er mit einem Schauder Hundsoldaten, die auf hohen Holzplattformen über demZaun Wache hielten. Einen Augenblick lang erfasste ihn eine Panik, die ihn um ein Haar umkehren und wegrennen ließ. Dann jedoch dachte er an Zelika und zwang sich, weiterzugehen, wobei ihm das Herz bis in die Kehle pochte. Er lief mit stolpernden Schritten wie jemand, der müde und halb verhungert war. Sein Haar war von der tagelangen, beschwerlichen Reise verfilzt, und er stank nach altem Schweiß. Er hatte seine Kleider in Staub gerieben, damit sie zerlumpter und dreckiger aussahen. Seine Sandalen waren verschrammt und

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