Die Penthouse-Affaere
das sie nie zu erleben gehofft hatte, von dem sie gedacht hatte, es würde ihr auf ewig verschlossen bleiben. Jetzt, da sie Marco gesehen hatte, ihn gehalten hatte und von ihm angestrahlt worden war, konnte sie dem Kleinen unmöglich den Rücken kehren und sich die Chance entgehen lassen, eine Mutter für ihn zu sein.
Sie durfte nur Cesare nichts von ihren tiefen Gefühlen für das Baby wissen lassen. Sollte er je herausfinden, dass er ihr etwas bot, das sie unbedingt haben wollte, würde er es gegen sie einsetzen, um sie seinem Willen zu unterwerfen.
Ja, nun, da sie Marco gesehen und gehalten hatte, würde sie Cesare Gambrelli heiraten …, aber es würde zu ihren Bedingungen geschehen, nicht zu seinen.
„Wir sollten uns zum Dinner setzen“, sagte Cesare, als Robin in den Salon zurückkam. Der Knoten saß wieder fest in ihrem Nacken, sie bot abermals das Bild der kühlen und beherrschten Lady, die vor weniger als einer halbe Stunde in seiner Suite angekommen war.
Wenn sie erst seine Frau war – diesen Entschluss hatte Cesare gefasst, als er seinen Champagner getrunken und auf Robin gewartet hatte –, dann würde er ihr keine Wahl lassen. Er würde sicherstellen, dass sie eine Mutter für Marco wurde. Mit der Zeit würde sie lernen, mit dem Kind umzugehen, ihn so zu lieben, wie er es verdient hatte, geliebt zu werden.
„Sicher“, stimmte sie zu und ging ihm voraus in das Esszimmer.
Eine Frau, bei der jeder Mann stolz wäre, sie an seinem Arm zu führen, dachte er, als er das leichte Schwingen ihrer Hüften beobachtete.
Oder in seinem Bett zu haben …
„Haben Sie sich schon entschieden, was Sie Ihrem Vater erzählen wollen?“, fragte er, nachdem er sich ihr gegenüber an den für zwei gedeckten Tisch gesetzt hatte.
Robin sah zu ihm hin. „Hatte ich nicht schon gesagt, dass hinsichtlich einer Heirat von uns noch nichts beschlossen ist?“
Cesare lächelte gezwungen. „Sie können sich sträuben, so viel Sie wollen, Robin, aber diese Hochzeit wird stattfinden.“
Sie hatte sich also nicht verraten. Gut! Sie konnte es sich auch nicht leisten, sich zu verraten. Ahnte Cesare auch nur, wie hingerissen sie von Marco war, hatte sie jeglichen Verhandlungsspielraum verloren. Und der war auch so schon klein genug!
„Mein Vater“, hob sie blasiert an und breitete die Leinenserviette auf ihrem Schoß aus, „wird nichts anderes für mich akzeptieren als eine Liebesheirat.“
Cesare riss die Augen auf. „Ich weiß, ich habe gesagt, ich würde alles mitmachen, aber … erwarten Sie wirklich von mir, ich solle mich in seinem Beisein so benehmen, als hätte ich mich unsterblich in Sie verliebt?“
„Können Sie das nicht? Etwa, weil Sie noch nie wirklich verliebt waren?“, forderte sie ihn heraus.
„Liebe!“ Cesare schnaubte verächtlich. „Mein Vater hat meine Mutter so sehr geliebt, dass er sich nach ihrem Tod der Trunksucht ergab und daran zugrunde ging. Carla hat Marcos Vater geliebt – und er hat sie sitzen gelassen, sobald er herausfand, dass sie schwanger von ihm war. Ihr Mann wollte Sie nicht mehr, nachdem Sie sich weigerten, ihm einen Erben zu schenken. Ich muss nicht verliebt gewesen sein, Robin, um zu wissen, wie zerstörerisch dieses Gefühl ist.“
Robin hatte schon einen Widerspruch auf der Zunge gehabt, bis er ihre Ehe angesprochen hatte. Denn sie hatte Giles geliebt, als sie ihn heiratete, und sie hatte geglaubt, dass auch er sie liebte. Doch die Liebe war nicht stark genug gewesen, um Giles mit seiner Enttäuschung zu versöhnen, als sie ihm nicht das Kind gebären konnte, das er sich wünschte.
Und dass es für jede Frau purer Wahnsinn wäre, sich in Cesare Gambrelli zu verlieben, wusste sie bereits. Nein, ihr Herz Marco zu schenken und Cesares unwillige Ehefrau zu sein, das ging für sie weit genug.
„Mag sein“, gab sie zu, „aber sollten wir das mit dieser Heirat tatsächlich durchziehen wollen, so werden wir meinem Vater zuliebe so tun müssen, als seien wir unsterblich ineinander verliebt.“
Innerlich stöhnte Cesare frustriert auf, während er Robin durchdringend musterte. Ihm war klar, das war der Preis, den sie verlangte. Zugegebenermaßen ein hoher Preis, noch dazu einer, den er unter normalen Umständen nicht einmal in Betracht ziehen würde. Doch diese Scharade hatte vielleicht sogar einige angenehme Seiten für ihn, an die Robin offensichtlich noch gar nicht gedacht hatte …
Er nickte knapp. „Nun gut. In diesem Falle schlage ich vor, dass wir schon heute
Weitere Kostenlose Bücher