Die Penthouse-Affaere
seine Brust gepresst. Ihr blieb nichts anderes übrig, als hinter den beiden herzustolpern, wenn sie nicht einen Büschel Haare einbüßen wollte.
Marco lächelte sie breit über die Schulter seines Onkels hinweg an, und Robin erwiderte das Lächeln, jetzt, da Cesares kritischer Blick nicht mehr auf ihr lag.
Denn Cesares Annahme, die Ehe mit Giles sei gescheitert, weil Robin keine Kinder haben wollte, war völlig falsch.
Es war nicht, dass sie nicht wollte. Sie konnte nicht. Sie hatte Giles keine Kinder schenken können.
Im ersten Jahr ihrer Ehe hatte Robin sich deshalb keine Gedanken gemacht. Es würde schon passieren, wenn es passieren sollte. Doch als Monat um Monat verging und sie noch immer nicht schwanger wurde, hatte sie einen Spezialisten aufgesucht.
Es sollte die erste von vielen ärztlichen Konsultationen werden.
Es folgten zwei Jahre mit Tests und Untersuchungen. Tabellen wurden angelegt, Listen geführt und immer wieder aktualisiert. Dann kamen noch mehr Tests.
Ein Baby meldete sich dennoch nicht an.
Die Untersuchungsergebnisse zeigten an, dass gesundheitlich sowohl mit Robin als auch mit Giles alles in Ordnung war – nur dass Robin eben nicht schwanger wurde. Ihr Arzt riet ihnen zu einer Adoption, vielleicht würde sich dann durch das Wegfallen des Drucks eine Schwangerschaft auf natürliche Weise einstellen. Giles hatte sich strikt geweigert, eine Adoption auch nur in Betracht zu ziehen. Er wollte ein eigenes Kind oder gar keins.
Dieses Kind, ein Sohn, war Giles und seiner zweiten Frau gerade vor zwei Monaten geboren worden …
Was in Robin die Überzeugung wachsen ließ, dass die Schuld für die Kinderlosigkeit bei ihr lag. Und das Ende der Ehe mit Giles bedeutete für sie, dass sie niemals ein Kind haben würde, dass sie zu einem Schicksal ohne Ehemann und Kinder verdammt war. Denn wie konnte sie von einem Mann verlangen, zu akzeptieren, dass ihre Ehe kinderlos bleiben würde?
Nur … Cesare Gambrelli bot ihr jetzt an, sie zu heiraten, und brachte auch noch das Baby mit in die Ehe, das sie selbst nicht haben konnte.
Ein Baby, in das sie sich auf den ersten Blick Hals über Kopf verliebt hatte.
5. KAPITEL
„Könnte ich … könnte ich mich vor dem Essen frisch machen?“
Bei Robins Frage drehte Cesare sich zu ihr um. Sie waren gerade aus Marcos Zimmer herausgekommen.
Cesare hatte darauf gezählt, Robin mit dem Baby aus der Fassung bringen zu können, dabei war er es, der nach dieser ersten Begegnung unruhig geworden war. Es war ihm völlig unerklärlich, warum Marco derart positiv auf Robin reagierte. Sie hatte ihn auf jeden Fall nicht dazu ermuntert!
Das Baby hatte herzerweichend protestiert, als Cesare es ins Bett legte, und die kleinen Ärmchen flehentlich nach Robin ausgestreckt. Doch sie war völlig distanziert geblieben, während Cesare den Kleinen sorgfältig zudeckte und seinen Lieblingsteddybären an seine Seite legte.
Dass Robin ihm die kalte Schulter zeigte, konnte Cesare verstehen. Aber dass sie Marco gegenüber so unbeteiligt blieb, konnte er nicht akzeptieren. Der Junge hatte schon seine Mutter verloren, Cesare würde nicht zulassen, dass Robin diese Kaltherzigkeit aufrechterhielt, nur weil es nicht nach ihrem Willen ging.
Denn ganz gleich, wie sehr sie sich auch das Gegenteil wünschen mochte, er war noch immer fest entschlossen, sie zu seiner Frau zu machen.
„Sie können dieses Bad hier benutzen.“ Er zeigte auf eine Tür, während er weiter zum Salon ging.
„Danke“, sagte Robin leise und flüchtete schnell in das Bad.
Als sie ihr Gesicht im Spiegel über dem Waschbecken betrachtete, konnte sie sehen, wie ihre Augen leuchteten.
Sie hatte sich verliebt!
Nicht in Cesare Gambrelli, sondern in ein sechs Monate altes Baby, dem ihr Herz beim ersten Blick zugeflogen war.
Mit zitternden Knien setzte sie sich auf den Rand der Badewanne. Marco war absolut hinreißend. Es hatte sich so gut angefühlt, ihn zu halten, so richtig. Er war das Baby, von dem sie schon so lange geträumt hatte.
Und was sollte sie jetzt tun?
Cesare Gambrelli hatte ihr gesagt, er wolle sie heiraten. Er hatte gesagt, er wolle sie zu Marcos Mutter machen.
Wie überglücklich sie in Letzteres einwilligen würde …
Der Preis, den sie dafür zu zahlen hatte, war, als Cesares verhasste und ungeliebte Ehefrau an seiner Seite zu leben, als Frau, die er nur heiratete, um eine Blutfehde aus der Welt zu schaffen. Konnte sie das tun?
Ja!
Cesare konnte es nicht ahnen, aber er bot ihr ein Glück,
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