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Die Perfekte Braut

Die Perfekte Braut

Titel: Die Perfekte Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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unwillkürlich die Hand, wobei sie lächelte, wie sie fast unwillig bemerkte.
    Gideon, der nun nachdenklich die Stirn runzelte, ging in seine Kanzlei zurück. Er blieb an der Tür zu seinem Allerheiligsten stehen und tippte sich mit dem Zeigefinger an die Lippen. Was dachte er sich eigentlich dabei? Der Fall war unmöglich, das war ihm von der ersten Zeile des Artikels an klar gewesen. Die Herausgeberinnen von The Mayfair Lady durften nicht mit seinem Mitgefühl rechnen. Der fragliche Artikel war ein Stück boshafter Klatsch in einem Blatt, dessen Artikel eine Mixtur aus unausgegorenen politischen Ansichten und heuchlerischen Ergüssen über die ungerechte Behandlung der Frauen darstellten. Es gab absolut keine Möglichkeit, dass diese graue Maus, trotz ihrer grünen Augen und ihres hitzigen Temperaments, ihn überreden konnte, den Fall anders zu sehen. Warum also hatte er sie aufgefordert, es zu versuchen... und sich zu einem Abend lähmender Langeweile verdammt, der unweigerlich unangenehm enden musste, dann nämlich, wenn er ihr sagte, dass er nicht die Absicht habe - sie nie gehabt hatte -, den Fall zu übernehmen?
    Er überlegte kurz, ob es eine Möglichkeit gäbe, die Einladung abzusagen. Er konnte eine Nachricht schicken und sein Bedauern zum Ausdruck bringen, weil etwas Unerwartetes ihn am Kommen hinderte. Dann würde er sie nie wieder sehen. Sein Blick fiel auf das Bündel Banknoten auf dem Tisch. Wieder hörte er im Geist ihre Stimme, wütend und verächtlich. Wieder sah er die achtlose Handbewegung, als sie ihm das Geld quasi hingeworfen hatte. Wenn er sich nicht sehr irrte, war die ehrenwerte Miss Duncan nicht ganz das, was sie zu sein vorgab. Vielleicht würde der Abend doch nicht nur verlorene Zeit sein. Mit einem nachdenklichen Zug um den Mund sperrte er die Banknoten in ein Schubfach unter der Tischplatte.
    Die Droschke setzte Prudence am Eingang des Fortnum ab, und sie betrat den nun fast leeren Teesalon. Chastity winkte ihr vom Tisch am Fenster zu, und Prudence eilte zu ihren Schwestern.
    »Nun?«, sagten beide wie aus einem Munde.
    »Das werdet ihr gleich hören«, sagte Prudence. »Nein danke.« Sie winkte den Kuchenwagen fort. »Eine Tasse Tee nehme ich aber.« Sie stellte die Handtasche auf den Boden und legte die Handschuhe dazu. »Er hat mir fünfzehn Minuten seiner Zeit geschenkt und mir die beleidigendste, arroganteste und herablassendste Predigt gehalten, die ich je zu hören bekam. Nicht ein einziges Mal ließ er erkennen, dass er unsere Beweise auch nur eines Blickes gewürdigt hatte, und ehe ich mich's versah, war ich schon auf der Straße und starrte die geschlossene Tür an.«
    Constance stieß einen leisen Pfiff aus. »Und du bist wieder zurückgegangen.« Es war eine Feststellung, keine Frage.
    Prudence nickte. »So wütend war ich noch nie in meinem Leben, das könnt ihr mir glauben.«
    Chastity goss ihrer Schwester Tee ein und schob die Tasse über den Tisch, während ihr durch den Kopf ging, dass Prue selten die Fassung verlor - wenn doch, dann war es ein spektakuläres Ungewitter. »Und diesmal hat er dir Gehör geschenkt?«
    »Allerdings«, sagte Prudence und trank einen Schluck Tee. »Er nahm sich sogar die Zeit, das Material durchzulesen, das ich vor zwei Tagen dort gelassen habe.«
    Als sie dann nichts mehr sagte, wagte Constance die Frage: »Übernimmt er den Fall?«
    »Ich weiß es nicht.« Prudence stellte die Tasse behutsam auf die Untertasse. »Er hat mich für heute zum Dinner eingeladen.« Ihre Schwestern starrten sie mit großen Augen an. »Er forderte mich liebenswürdig auf zu versuchen, ihn beim Essen dazu zu überreden.«
    »Was?« Constance war bass erstaunt. »Was für eine Geschäftspraktik ist denn das?«
    »Ich weiß es nicht.« Prudence zuckte mit den Achseln. »Aber ich konnte diese Chance doch nicht verstreichen lassen, oder?«
    »Du weißt doch, dass er geschieden ist?«, fragte Chastity. »Vielleicht nimmt er in seinem Privatleben die Dinge ja nicht so genau?«
    Nun war es Prudence, die große Augen machte. »Ehrlich gesagt, hatte ich das vergessen.«
    »Geschieden?«, sagte Constance. Es war das erste Mal, dass sie von diesem interessanten Detail hörte.
    »Ja, wir haben im Who's Who nachgesehen«, erklärte Chastity. »Er ist seit etwa sechs Jahren geschieden und hat eine Tochter.«
    »Na, mit der wird er wohl viel zu tun haben«, meinte Constance verächtlich. »Da sie ihm zugesprochen worden sein dürfte, trifft er alle wichtigen Entscheidungen für

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