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Die Perlenzüchterin

Die Perlenzüchterin

Titel: Die Perlenzüchterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Di Morrissey
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unglaublich Spaß!« Und sie umarmte Lily begeistert.
    Diese spontane, bei Sami so rare Geste rührte Lily. Offenbar war es gut gewesen, Sami hierher zu bringen. Sie hatten nun etwas, das sie miteinander teilen konnten. »Wir brauchen eindeutig einen regelmäßigen Schuss Meer. Mal sehen, ob wir das bald wiederholen können.«
    Als sie kurz vor dem Mittagessen wieder zurück an Land waren, dankten die beiden Dave und Don überschwänglich. »Das war ein echter Glanzpunkt«, sagte Lily herzlich. »Es ist wundervoll, dass die
Georgiana
so gut in Schuss ist.«
    »Genau, Sie könnten Touristenausflüge mit ihr veranstalten«, schlug Sami vor. »Komm, Mami, ich brauche dringend eine Tasse Tee.«
    »Ich komme nach, sobald wir sie wieder vertäut haben«, rief Dave und wandte sich dann Don zu. »Touristenausflüge! Und was kommt als Nächstes? Irgendwelche dämlichen Modenschauen wahrscheinlich!« Die beiden Männer lachten und widmeten sich dann den Segeln und Tauen.
    Sami lief Lily voraus und pfiff Rakka, die ihnen entgegensprang. »Das nächste Mal nehmen wir dich mit. Mal sehen, ob du seefest bist, hm?« Dann wirbelte Sami herum zu ihrer Mutter und breitete die Arme aus. »Weißt du was, Mami?«
    »Nein, was?«
    »Hol sie dir. Ich glaube, du solltest es versuchen.«
    »Die Perlenfarm?«
    Sami lachte. »Ach, zum Teufel, warum nicht? Hier draußen zu sein, Dave zuzuhören, das macht doch mehr Spaß als der Aktienmarkt oder einen Laden zu führen. Oder den ganzen Tag an einem Computer zu sitzen.«
    Lachend schüttelte Lily den Kopf. »Sami, du bist unverbesserlich! Meinst du das ernst?« Sie hakte sich bei ihrer Tochter ein. »Unglücklicherweise wird das eins der ersten Dinge sein, die wir hier anschaffen müssen: einen Computer.«
    »Okay, aber du bist nicht daran gefesselt. Soviel ich sehe, braucht die Farm Geld und ein paar kühne Ideen. Wenn dein Freund Tim mit der finanziellen Unterstützung wirklich durchkommt, solltest du es versuchen. Geh nur nicht an deinen Notgroschen!«
    Lily wollte fragen, wie es zu dieser Meinungsänderung gekommen war, doch dann kam sie von selbst darauf. Und seltsamerweise hatte sie das Gefühl, sie sollte ihrer Mutter Georgiana dafür dankbar sein. »Besorgen wir uns Tee und feiern. Aber wir sagen Dave noch nichts, bis wir von Tim gehört haben. Und wenn er da keinen Erfolg hat, sehen wir uns anderswo um.«
    Sami blickte plötzlich ernst drein. »Mami, bitte nicht Dale um Unterstützung, tu mir den Gefallen.« Sie zögerte, wollte noch etwas sagen, und schloss dann: »Ich glaube, es ist keine gute Idee, Liebe und Geschäft zu vermischen.«
    »Ganz deiner Meinung«, sagte Lily, hob einen Stock auf und warf ihn für Rakka. »Dale ist sowieso nicht gerade dafür. Ich habe das Gefühl, er traut es mir nicht zu. Und ich kann es ihm nicht verdenken. Ich habe ja nicht gerade viel Erfahrung in der Perlenzucht.«
    »Na, dann zeigst du’s ihm eben«, sagte Sami überzeugt.
     
    Palmer brachte seinen Film zur Entwicklung und lud Eugene zum Essen im Oz Café ein. Sie hatten sich gerade an einen Tisch auf dem Bürgersteig gesetzt, als Bobby Ching vorbeikam. »Komm, setz dich zu uns, Bobby.«
    »Wie ist es gelaufen? Was halten Sie von den Fossilien?«, fragte er und zog sich einen Stuhl heran.
    »Ziemlich faszinierend! Ich muss gestehen, ich bin überrascht«, erwiderte Palmer. »Wenn man bedenkt, dass so ein Geschöpf irgendwo auf dem Marschland Fußabdrücke hinterlassen hat und die dann die Äonen überdauert haben – das ist einfach fantastisch.«
    »Ich frage mich, wie es da früher ausgesehen hat«, meinte Eugene. »Meine Großmutter kennt eine Schöpfungsgeschichte über die Würmer, die aus dem Schlamm kamen, als die Erde geboren wurde.«
    »Interessant! Australien nennt die ältesten Fossilien der Welt sein Eigen: Stromatolithen, die sehen eher wie Eier aus als wie Würmer«, erklärte Palmer. »Sie müssen in einem Land der Vulkane gelebt haben.«
    »Wie lange ist das her?«
    »Dreieinhalb Milliarden Jahre. Bevor im Kambrium das Leben auf der Erde förmlich explodierte und eine rasch zunehmende Artenvielfalt entstand. Fossilien und das sie umgebende Sediment erzählen uns viel darüber, wie die Wiege des Lebens und der Planet sich entwickelt haben. Und ich stelle oft fest, dass die Aborigine-Kultur Geschichten kennt, die das Gegenstück zur wissenschaftlichen Forschung darstellen.«
    »Hör den Geschichten der alten Leute lieber gut zu, Eugene! Du könntest was lernen«, meinte Bobby

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