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Die Perlenzüchterin

Die Perlenzüchterin

Titel: Die Perlenzüchterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Di Morrissey
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vorbei und fand dort Kevin und Bette. »Hallo miteinander! Sind Sie auf der Suche nach etwas, das Ihrem Wohnwagen ein bisschen Stil verleiht?«
    »Wir sehen uns nur um«, meinte Bette, »aber ich möchte aus Broome ein richtig schönes Souvenir mitnehmen. Die da finde ich einfach toll.« Sie deutete auf die gewebten Tapisserien, die Farouz gebracht hatte.
    »Sie sind etwas Besonderes«, stimmte Rosie zu. »Ich weiß noch nicht viel darüber. Sie sind ein bisschen geheimnisvoll. Du solltest dich mal genauer mit ihnen befassen, Sami!«
    »Palmer fand sie sehr kostbar. Eher orientalisch als Aborigine-Kunst.«
    »Farouz will bald wieder zu den Künstlerinnen. Möchtest du ihn nicht begleiten?«, schlug Rosie ernsthaft vor.
    »Auf einem Kamel? Wohl kaum.«
    »Wir haben den Kamelritt mitgemacht. Zwei Stunden haben mir gereicht«, erklärte Bette.
    »Gefällt Ihnen Broome immer noch?«, fragte Sami sie. »Sie haben sich gut hier eingelebt, stimmt’s?«
    »Es ist völlig anders als bei uns zu Hause, und trotzdem gefällt es uns hier sehr, oder, Kev?«
    »Das Wetter, die Leute, das einfache Leben. Man kann so faul oder aktiv sein, wie man will. Natürlich vermissen wir die Kinder und Enkel«, sagte er versonnen. »Bette möchte, dass sie in den Ferien herkommen, aber die Reise ist so teuer. Broome liegt ein bisschen abseits, nicht wahr?«
    »Das gefällt uns ja gerade«, meinte Rosie. »Da Sie offenbar noch ein Weilchen hier sind, Bette, werde ich Ihnen was Passendes suchen. Oder vielleicht findet Sami auf ihren Reisen etwas.«
    »Klar. Ich bin ja bald wieder draußen in der Kimberley-Wildnis, so wie es aussieht«, erwiderte Sami.
    »Großartig! Danke. Wir müssen jetzt gehen. Ich habe heute Nachmittag Dienst im Museum.«
    Als die beiden fort waren, machte Rosie Kaffee und erfuhr währenddessen, dass Sami sich von Lilys Apartment fern hielt, solange Tim und ihre Mutter übers Geschäft sprachen. »Du scheinst ihn nicht zu mögen«, bemerkte Rosie.
    »Hm-hm«, bestätigte Sami. »Ich habe es heute Morgen schon Pauline erzählt: Er bringt mich so leicht aus der Fassung. Vielleicht liegt es daran, weil er so vertraut mit meiner Mutter ist und ich überfürsorglich bin. Nachdem wir auf der Star Two waren, weiß ich allerdings, wie schnell einen der Zauber der Perlenzucht überwältigt. Ich habe die Ausfahrt mit dem Logger da draußen in der Bucht unheimlich genossen.«
    »Die Perlen umgibt ein Flair, das dem Goldrausch oder Opalfieber ähnelt. Es ist ansteckend. Und es scheint einen zu verzaubern. Mir geht es ganz ähnlich mit der Kunst«, sagte Rosie.
    »Mir auch. Ich fühle mich, als hätte man mich wie einen Fisch raus in die Kimberleys gelockt. Der Köder baumelt vor deiner Nase, du beißt an, und dann hängst du an der Angel.«
    »An Land gezogen, aber noch nicht ausgenommen, was?«
    »Na ja, jetzt wo Mami mit der Perlenfarm weitermachen will, wird alles noch komplizierter. Ich weiß nicht, ob sie für das Geschäft genügend Geld hat.«
    »Wir können jederzeit eine Hypothek auf Olivias Haus aufnehmen.«
    »Rosie, es gehört dir und Harlan!«
    »Aber es ist auch der Familiensitz. Wenn Tim glaubt, dass die Star Two gut laufen wird, sollte Harlan das prüfen, und dann machen wir es als Familie.«
    »Ich bin mir sicher, Mami wird davon nichts wissen wollen. Aber danke für das Angebot!« Sami war gerührt, doch ihr war unbehaglich zumute, weil ihr erneut der Familiengedanke vor Augen geführt wurde. Die Einstellung, dass sie das alle gemeinsam etwas anging, gerade auch durch die permanenten Verweise auf die Vergangenheit.
    Rosie spürte ihr Unbehagen. »Wie geht die Diss voran?«
    »Ich habe sie ein bisschen vernachlässigt und muss eine Menge nachtragen. Jean in der Bibliothek war unheimlich hilfsbereit und hat mich ihren Computer benutzen lassen. Aber das ist nicht dasselbe wie spät nachts zu arbeiten, wenn einem danach ist. Trotzdem, ich krieg das hin.«
    »Du kannst bei uns arbeiten. Harlan hat zu Hause ein Büro, das er nie benutzt. Du kannst jederzeit darin am Computer arbeiten. Bleib über Nacht, im Büro steht auch eine Couch, dann kannst du so lange arbeiten, wie du willst und wann immer du eine Eingebung hast.«
    »Na ja, im Augenblick hat es nicht viel mit Eingebungen zu tun. Ich quäle mich gerade durch den methodologischen Teil. Aber Rosie, falls du das ernst meinst … das wäre einfach großartig! Es ist ja ganz schön, bei Mami zu wohnen, aber es ist eben nur eine Ferienwohnung, und da mag ich mich mit

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