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Die Perlenzüchterin

Die Perlenzüchterin

Titel: Die Perlenzüchterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Di Morrissey
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können.
     
    Palmer und Eugene stiegen aus dem Aluboot und gingen zu einer Reihe niedriger Felsen, die sich quer über den Strand bis zum Fuß einer Klippe zogen. Eugene führte den Gelehrten über den ersten der flachen Felsen und blieb an einer Stelle stehen, die ein normaler Tourist leicht übersehen hätte. Nicht so Palmer. Er sah sie sofort: Die Fußabdrücke eines Dinosauriers, für immer im Fels festgehalten, ließen seine Nervenenden kribbeln. Hier gab es einiges zu untersuchen! Palmer hockte sich hin und betrachtete die Abdrücke minutenlang.
    »Was halten Sie davon?«, wollte Eugene wissen. »Da sind noch mehr, etwas näher an der Klippe.« Er war fasziniert von diesem Mann, der ihn im einen Augenblick zum Lachen brachte und im nächsten mit Geschichten des alten Australien fesselte.
    »Es ist ungewöhnlich, eine so große Fläche zu haben, die man studieren kann. Wahrscheinlich gibt es hier noch viel mehr zu entdecken. Ich möchte gerne herausbekommen, wie alt die hier genau sind … Es könnte sein, dass wir danach sogar das Alter und die Entstehung dieses Kontinents neu schreiben müssen, und dass das Leben sich hier viel früher entwickelte, als wir dachten.«
    »Wie macht man das?«
    »Spezielle Verfahren – zum Beispiel die Kohlenstoffmethode. Eugene, du hast mir den Tag gerettet! Vielen Dank. Und jetzt sehen wir uns mal die anderen Abdrücke an und gucken uns ein bisschen weiter um. Wir brauchen hier ein Team mit Spitzenpaläontologen, damit wir von Anfang an alles richtig machen. Wird ein Weilchen dauern. Mit etwas Glück können wir dich vielleicht mit ins Boot nehmen!«
    »Sami dachte sich schon, dass diese Abdrücke Sie interessieren könnten. Dass sie vielleicht sogar so bedeutend sind, Wahnsinn! Aber im Augenblick behalten wir es erst mal für uns, oder?«
    »Ja, bis wir uns sicher sind. Vielleicht bekommt Broome noch eine große Touristenattraktion.« Palmer grinste. Es wäre kein großes Opfer, ein Weilchen zu bleiben, dachte er.
    Während Palmer den Fundort und die Abdrücke fotografierte und sich viele Notizen machte, ging Eugene zum Strand und manövrierte das Boot wegen der Ebbe in tieferes Wasser. Er setzte sich auf den Bug und beobachtete den Weißen bei der Arbeit. Als Palmer sich schließlich auf einen Felsen setzte – offenbar tief in Gedanken –, fragte er sich, was in dessen Kopf vorgehen mochte. Eugene hatte das Gefühl, Palmer sehe diesen Ort, wie er vor einer Million oder mehr Jahren ausgesehen haben mochte. Er war ein seltsamer Mann, dieser Typ von der Uni: ein Gelehrter, der im Busch zu Hause war.
     
    Am nächsten Morgen schien vor Sonnenaufgang viel mehr Betrieb als sonst zu herrschen. Die Aktivitäten um die Unterkünfte und auf dem Gelände weckten Lily und Sami, aber beide schliefen noch einmal ein und wachten erst ein, zwei Stunden später wieder auf. Als sie zum Frühstück in den Speiseraum gingen, wurden sie von einem strahlenden Dave George empfangen. »Wir haben die
Georgiana
heute vom Stapel gelassen. Haben Sie Lust, mit uns über die Bucht zu segeln?«
    »Wow, und wie!«, rief Sami.
    »Das ist eine reizende Idee, Dave«, sagte Lily, der es die Kehle zuschnürte. Jetzt wusste sie, was es mit der frühen Betriebsamkeit auf sich hatte: Die Männer hatten die Springflut genutzt, um das Schiff zu Wasser zu lassen. »Wo ist sie jetzt?«
    »An einem Liegeplatz im Creek, beim Ponton. Sie liegt sehr gut im Wasser, wenn ich das sagen darf. Wir hätten sie bereits vor Ihrem Besuch wieder flott gehabt, wenn die Bilgepumpe fertig gewesen wäre. Die Ersatzteile sind aber erst gestern eingetroffen.«
    Sami und Lily räumten den Tisch ab, holten ihre Fotoapparate und eilten zum Ponton. Dave hatte das Schiff bereits längsseits geholt, und die Segel waren aufgetakelt. Der Motor unter Deck tuckerte leise.
    Sie kletterten an Bord. Ein Mann, den sie noch nicht kannten, reichte ihnen helfend die Hände. Er war an Bord ganz offensichtlich in seinem Element. »Stoßen Sie sich nicht den Kopf an den Bäumen«, warnte er sie. Dann fügte er lächelnd hinzu: »Ich bin Don, der Ehemann von Serena, die hier kocht.«
    Als sie es sich auf dem Lukendeckel bequem gemacht hatten, wurden die Leinen losgemacht. Dave steuerte das Schiff hinaus in die Bucht, während Don die Segel vorbereitete und dann das Focksegel hisste. Auf offenem Wasser tauchte die
Georgiana
leicht in eine sehr flache Dünung ein. Jeder an Bord spürte, wie der Logger zum Leben erwachte, als genieße er es, wieder auf

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